Eine Fahne mit dem Vereinswappen von Werder Bremen

Mitgliederversammlung beim Bundesligisten Werder Bremen mit Millionen-Gewinn und Abschied von X

Stand: 18.11.2024 22:18 Uhr

Werder Bremen hat das Geschäftsjahr 2023/2024 mit einem Überschuss abgeschlossen. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Montag auf seiner Mitgliederversammlung mit und verkündete zudem, sich wie Ligarivale FC St. Pauli von der Social-Media-Plattform X zurückzuziehen.

"Ich bin sehr zufrieden mit dieser Entwicklung. Wir konnten damit zum zweiten Mal in den letzten drei Jahren ein positives Ergebnis erzielen und haben es nach den durch Corona und Abstieg bedingten Krisenjahren geschafft, uns wirtschaftlich wieder zu stabilisieren", sagte Werders Geschäftsführer Klaus Filbry.

"Das ist für uns ein sehr großer Erfolg, den wir alle gemeinsam als Team erreicht haben."
— Werder Bremens eschäftsführer Klaus Filbry

Bei einem Umsatz von 149,9 Millionen Euro betrug das Konzern-Plus 2,2 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor lagen die Einnahmen um 29,8 Millionen Euro niedriger, statt eines Gewinns stand ein Fehlbetrag von 3,8 Millionen Euro.

Tranfers spülten viel Geld in die Kasse

Gründe für die Steigerungen bei Umsatz und Gewinn waren die Transfers unter anderem von Nationalspieler Niclas Füllkrug zu Borussia Dortmund, Ilia Gruev (Leeds United) und Niklas Schmidt (FC Toulouse). Auch höhere Erlöse aus Medien-Rechten und im Bereich Handel trugen zum besseren wirtschaftlichen Ergebnis bei.

Durch das erwirtschaftete Ergebnis in Verbindung mit dem Einstieg des regionalen Bündnisses als strategischen Partner belaufe sich das Eigenkapital auf 22,3 Millionen Euro und sei somit erstmalig seit dem 30. Juni 2019 wieder positiv. 

Filbry sieht Werder auf einem guten Weg. "Ich bin zuversichtlich, dass wir auch dieses Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis abschließen", sagte der Geschäftsführer. Wichtig sei es auch in Zukunft, "dass es uns gelingt, aus weniger mehr zu machen, dass wir viele gute Entscheidungen treffen und im Verein, in den Gremien und im Umfeld weiterhin eine große Geschlossenheit und einen starken Zusammenhalt aufweisen".

Werder wie St. Pauli nicht mehr auf X

Filbry verkündete zudem auf der Mitgliederversammlung, dass sich der Bundesligist von der Social-Media-Plattform X (vormals Twitter) des US-Milliardärs Elon Musk zurückzieht. Als Grund wurde die zunehmende Radikalisierung von X unter Musk genannt. Die Bremer folgten damit dem Beispiel unter anderem des Liga-Konkurrenten FC St. Pauli, der am Donnerstag aus denselben Gründen seinen Rückzug von X bekanntgegeben hatte. 

Follower sollen zu Bluesky umziehen

"Seit Elon Musk die Plattform übernommen hat, haben unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit Hate Speech, Hass gegen Minderheiten, rechtsextremistische Posts und Verschwörungstheorien in einem unglaublichen Tempo zugenommen", hieß es in einer Mitteilung, die auf der Webseite des SV Werder veröffentlicht wurde.

Der Verein hoffe, dass viele der über 600.000 Follower dem Club zukünftig auf Bluesky folgen werden. Der FC St. Pauli reagierte mit einem Post auf Bluesky auf den Bremer X-Abschied. "Was ist grün und auch bei BlueSky? Werder Breeeeemen! Herzlich Willkommen an unsere lieben Freund*innen von der Weser!", schrieben die Hamburger.

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 18.11.2024 | 23:03 Uhr