Handball Champions League THW Kiels große Chance gegen Pelister
Der THW Kiel kann heute in der Handball-Champions-League einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale machen - und bei mitspielender Konkurrenz sogar schon weiterkommen. Grundbedingung dafür: ein Sieg der "Zebras" gegen den nordmazedonischen Meister HC Pelister Bitola, den abgeschlagenen Letzten der Gruppe A.
Die Voraussetzungen für die Mannschaft von Trainer Filip Jicha sind exzellent - und sie hat sie sich selbst erarbeitet: Das Last-Second-Unentschieden in Kielce in der vergangenen Woche war nicht nur gut für die Moral, es könnte auch mit Blick auf den weiteren Wettbewerb äußerst wertvoll gewesen sein. Denn Spitzenreiter THW Kiel besitzt mit 16 Punkten in der stark besetzten und hart umkämpften Gruppe für den direkten Einzug ins Viertelfinale der europäischen Champions League die mit Abstand besten Karten.
Gute Ausgangslage für den THW
Nur die ersten beiden Teams der beiden Gruppen ziehen direkt in die Runde der letzten Acht ein. Die Clubs auf den Rängen drei bis sechs müssen den Umweg über eine Play-off-Runde machen.
Ein Sieg heute im Heimspiel (18.45 Uhr) gegen den nordmazedonischen Titelträger, der noch keinen Zähler auf dem Konto hat, würde Kiels Chancen auf den direkten Einzug weiter erhöhen - oder ihn sogar schon fix machen. Die Möglichkeit besteht einserseits, weil sich die Kontrahenten Aalborg (14 Punkte) und Pick Szeged (3., 13) sowie Paris (5., 13) und Kielce (4., 13) in direkten Duellen am Donnerstag Punkte klauen werden.
Und sie besteht andererseits, weil bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählt: Der THW hat ihn gegen Aalborg verloren, gegen Paris und Kielce aber gewonnen. Gegen Szeged ist er noch offen. Mit folgender Konstellation aber wäre die Runde der letzten Acht am Donnerstag erreicht: einem Kieler Sieg, einem Erfolg Aalborgs über Szeged sowie einem Remis zwischen Paris und Kielce.
Duell mit Pelister "erstes von drei Endspielen"
Grundvoraussetzung dafür ist und bleibt aber ein Kieler Sieg. Rückraumspieler Harald Reinkind nennt die Partie gegen Pelister entsprechend das "erste von drei Endspielen. Wir wollen die direkte Qualifikation für das Viertelfinale, ein Sieg gegen Pelister wäre dafür unglaublich wichtig." Denn einfacher werden die Aufgaben in den beiden verbleibenden Begegnungen nicht: Der THW muss danach noch in Szeged (28. Februar) und zu Hause gegen Zagreb (6. März) ran.
Zunächst aber muss die Aufgabe gegen die Handballer aus Bitola, einer Stadt im Süden Nordmazedoniens, gelöst werden. Ende September hatte der Bundesligist in aufgeheizter Atmosphäre knapp mit 23:20 die Oberhand behalten. Der THW profitierte seinerzeit von Torwart Samir Bellahcene und einer starken Abwehr.
Am vergangenen Sonntag war das trotz des 39:36-Sieges über Stuttgart ganz anders gewesen. "In der Abwehr fehlten oft wenige Zentimeter, um an den Ball zu kommen oder wir waren einen Schritt zu spät", ärgerte sich Routinier Niclas Ekberg.
Pelister nach 18 Jahren erstmals wieder dabei
Der HC Pelister schaffte erstmals nach 18 Jahren wieder den Sprung in die internationale Königsklasse, da der frühere nordmazedonische Abonnement-Meister Vardar Skopje nach finanziellen Kapriolen und sportlichem Aderlass die Spitzenposition eingebüßt hat.
Der nordmazedonische Meister hat einige bekannte Profis in seinen Reihen. Rechtsaußen Bogdan Radivojevic wirbelte einst in Flensburg, der Halblinke Filip Kuzmanovski, Torwart Urban Lesjak und Linkshänder Nejc Cehte spielten gemeinsam in Hannover.
Dennoch ist der Gast vom Balkan an der Ostsee der klare Außenseiter, zumal Jicha voraussichtlich mit all seinen Spielern planen kann. Auch der Stress, der durch die vielen englischen Wochen entsteht, soll nicht als Ausrede gelten. "Wir sind diesen Rhythmus gewohnt", sagte Ekberg. "Unsere Fans dürfen erwarten, dass wir konzentriert zur Sache gehen."
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Sport aktuell | 22.02.2024 | 21:17 Uhr