Viele Anhänger des Vereins "Eintracht Braunschweig" haben sich für eine Demonstration in Hannover versammelt.

Vor dem Niedersachsenderby Braunschweig-Fans demonstrieren in Hannover

Stand: 27.02.2025 19:49 Uhr

Vor dem Zweitliga-Rückspiel zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig sind am Donnerstag Fans in Hannover auf die Straße gegangen. Sie kritisierten Einschränkungen der Gästefans bei dem Derby.

Rund 500 Eintracht-Fans hatten sich nach Polizeiangaben am Nachmittag mit dem Zug auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht. Unter dem Motto "Gegen Gästefaneinschränkungen - Fankultur unverhandelbar!" marschierten die Ultras vom Hauptbahnhof Hannover zum Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport. Die Veranstaltung verlief nach ersten Erkenntnissen friedlich. Aufgerufen zu der Demo hat unter anderem die Braunschweiger Fanvereinigung Blau-Gelbe Hilfe.

Wiederholt gewalttätige Ausschreitungen

Eintracht-Fans demonstrieren vor dem Innenministerium

Der Protest richtet sich nach Angaben mehrerer Fanvereinigungen gegen eine polizeiliche Verfügung für einen Teilausschluss von Gästefans beim Niedersachsenderby am 9. März in Hannover. Demnach darf der Gästeblock in der Heinz von Heiden Arena aus Sicherheitsgründen nur zu 60 Prozent ausgelastet werden. Das bedeutet, dass anstatt der möglichen 4.400 nur rund 2.500 Braunschweig-Fans ins Stadion dürfen. Eine ähnliche Regelung hatte es auch schon beim Hinspiel im vergangenen Oktober gegeben. Zuvor war es bei Partien der beiden Mannschaften wiederholt zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hatte den teilweisen Gästefanausschluss Anfang Februar verteidigt. "Die Anordnung ist richtig und angemessen, angesichts der Erfahrungen bei den vergangenen Niedersachsen-Derbys zwischen den Vereinen Eintracht Braunschweig und Hannover 96", sagte Behrend.

Fanbündnis kritisiert "politische und behördliche Einflussnahme"

Die Anhänger der Vereine sprechen hingegen von Willkür. Statt wie angekündigt mit den Fans in den Dialog zu treten, habe sich Behrens für eine Reduktion des Gästefankontigents per Verbotsverfügung entschieden, kritisiert etwa Blau-Gelbe Hilfe. Laut der Fanvereinigung Hannovereint stehe das Niedersachsenderby "unter politischer und behördlicher Einflussnahme". Es werde an diesem Spieltag "keinen Derbymarsch, keine Choreo und keinen organisierten Support seitens der aktiven Fanszene geben", heißt es auf der Webseite des Fanbündnisses. Stattdessen werde es weitere Proteste außerhalb und innerhalb des Stadions geben.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 27.02.2025 | 12:00 Uhr