
NDR-Sport Hansa Rostock empfängt 1. FC Saarbrücken zum Topspiel
Der FC Hansa Rostock will heute mit einem Sieg im Topspiel der 3. Liga gegen den 1. FC Saarbrücken an Relegationsplatz drei heranrücken. Der NDR überträgt live.
Saisonniederlage Nummer fünf nach lediglich elf Spieltagen war dann die eine Pleite zu viel. Bernd Hollerbach wird am Abend des 22. Oktober des vergangenen Jahres wohl schon geahnt haben, dass seine Zeit als Trainer des FC Hansa Rostock abgelaufen war. Mit ernster Miene stapfte der frühere Bundesliga-Profi nach dem 0:2 der Mecklenburger beim 1. FC Saarbrücken über den Rasen des Ludwigsparkstadions, bedankte sich bei jedem seiner Schützlinge für seinen Einsatz und verschwand dann im Bauch der Arena.
Zwei Tage später wurde Hollerbach bei Hansa seiner Aufgaben entbunden. Der Zweitliga-Absteiger stand auch in Liga drei auf einem Abstiegsplatz und hatte den Glauben daran verloren, mit dem äußerst akribischen, aber glücklosen Trainer den Umschwung zu schaffen.
Zunächst übernahmen seine Co-Trainer Marcus Rabenhorst und Simon Pesch, dann wurde Daniel Brinkmann als neuer Coach verpflichtet. Ein echter Glücksfall, wie sich zeigen sollte. Denn unter dem 39-Jährigen gewannen die Rostocker neun von 15 Partien und dürfen sich vor dem Rückrunden-Duell mit Saarbrücken heute (14 Uhr, live im TV und im Livecenter bei NDR.de) berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen.
Wegen Unterhaching: Brinkmann kritisiert DFB
Sechs Punkte beträgt der Rostocker Rückstand auf Saarbrücken, das aktuell Relegationsplatz drei belegt. Zudem haben die Hanseaten eine Partie weniger ausgetragen. Ob das ausgefallene Spiel bei der SpVgg Unterhaching nachgeholt wird oder Hansa die Zähler am Grünen Tisch erhält, ist weiter ungewiss. Brinkmann machte am Donnerstag seinem Unmut darüber Luft, dass der DFB noch immer keine Entscheidung gefällt hat.
"Für uns ist das ein Wettbewerbsnachteil", sagte der Coach und gab offen zu, dass er sich über drei Punkte am Grünen Tisch "nicht ärgern" würde.
Hansa-Gegner Saarbrücken in Mini-Krise
Vorerst aber gilt sein Fokus ganz dem Heimspiel gegen Saarbrücken. "Das ist eine gute Mannschaft, die kommt. Die werden uns alles abverlangen", sagte Brinkmann. Die Saarländer hätten einen "vielseitigen Kader" und seien ein "sehr komplettes" Team.
Bei allem Lob für den kommenden Gegner ist ihm natürlich auch nicht verborgen geblieben, dass der Aufstiegsanwärter zuletzt ins Straucheln geraten ist und zweimal in Folge verlor. "Die wollen den Bock unbedingt wieder umstoßen", ist sich der 39-Jährige sicher. Aber genau das will Hansa mit den Fans im heimischen Ostseestadion im Rücken verhindern und mit einem Erfolg weiter zu den Saarländern aufschließen.
"Wollen da natürlich irgendwo eine Rolle spielen"
"Es gibt noch viele Punkte zu verteilen. Und da wollen wir natürlich irgendwo eine Rolle spielen", sagte Brinkmann, ohne explizit das "A"-Wort in den Mund zu nehmen. Aber spätestens nach einem Erfolg gegen Saarbrücken würde wohl auch der Trainer endgültig den Aufstieg als Ziel ausrufen.
Dass die Rostocker vor dem 30. Spieltag überhaupt wieder an eine Rückkehr in die Zweite Liga denken dürfen, daran dürften am Abend des 22. Oktober des vergangenen Jahres nach der Pleite beim FCS nur die kühnsten Optimisten bei Hansa geglaubt haben...
Mögliche Aufstellungen:
FC Hansa Rostock: Uphoff - Pfanne, Gürleyen, Rossipal - Mejdr, Ruschke, Dietze, Schuster, Lebeau, Fröling - Haugen
1. FC Saarbrücken: Menzel - Fahrner, Sonnenberg, Bichsel, T. Schumacher - Sontheimer, Krahn, Civeja, Multhaup, Rabihic - Feiertag
Dieses Thema im Programm:
Nordmagazin | 27.03.2025 | 19:30 Uhr