Spieler des Greifswalder FC stehen im Kreis und jubelen.

NDR-Sport Greifswalder FC und 16 Regionalligisten wollen Aufstiegsreform

Stand: 13.02.2025 10:24 Uhr

Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Chemnitz forderten die Vereine einen faireren Umgang mit den Clubs aus dem Osten. Sie kämpfen dafür, dass die Meister aller fünf Regionalligen direkt aufsteigen. Einige Regionalligen hätten einen ungerechten Vorteil.

Von Lars Kohstall

"Das ist einfach unfair, ein Ungleichgewicht innerhalb der Regionalligen", meint Arian Diekmann, Geschäftsstellenleiter des Greifswalder FC (GFC). Ihm geht es um nichts Geringeres, als den Aufstieg von den Regionalligen in die Dritte Liga grundlegend zu reformieren. "Du kannst eine sehr gute Saison spielen und weißt nicht, ob man als Meister aufsteigt."

Arian Diekmann, Geschäftsstellenleiter des Greifswalder FC, sitzt auf Tribüne.

Seit Ende vergangenen Jahres diskutiert Arian Diekmann, Greifswalder FC, mit den Ost-Regionalligisten über eine Aufstiegsreform.

Um daran etwas zu ändern, hat sich der GFC mit 16 Regionalligisten aus der Staffel Nordost zusammengetan. Einzig Viktoria Berlin hält sich raus. Das Motto bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Chemnitz: "Meister müssen aufsteigen - auch im Osten". 

Aufstiegschancen innerhalb der Regionalligen unterschiedlich

Derzeit haben nicht alle der insgesamt fünf Regionalligen in Deutschland die gleichen Voraussetzungen für einen Aufstieg in die Dritte Liga. So kann der Meister in den Staffeln West und Südwest direkt aufsteigen. Grund dafür ist, dass in diesen bevölkerungsreichen Gebieten mehr als 50 Prozent der gemeldeten Herrenmannschaften in Deutschland zu Hause sind.

Die übrigen drei Regionalligen, also auch die Staffel Nordost, müssen ihre zwei Aufstiegsplätze dagegen aufteilen. Das bedeutet: Nur alle drei Jahre steigt der Erstplatzierte direkt auf. Dazu hatte der Greifswalder FC vergangene Saison die Gelegenheit, verpasste sie aber. In den übrigen Spielzeiten müssen die Meister in die Relegation.

Beschluss aus 2017 eigentlich nur Übergangslösung

Hintergrund für diese Aufteilung ist ein Beschluss des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) aus dem Jahr 2017. Seitdem gibt es diese fünf Regionalligen, bei der nicht jeder Meister direkt aufsteigt. Das war ursprünglich eigentlich nur als Übergangslösung gedacht. Bis 2019 sollte eine Reform her, die den Regionalligasport fairer gestaltet. Doch eine dafür eingerichtete Arbeitsgruppe blieb ergebnislos. So wurde die Übergangslösung zur Dauerlösung.

"Eine Reform muss dringend her"

Damit gingen die Ost-Vereine am Mittwoch hart ins Gericht. Wegen fehlender Planbarkeit würden viele Vereine in der Regionalliga stecken bleiben und sich nur unzureichend weiterentwickeln können. "Eine Reform muss dringend her", so Diekmann vom Greifswalder FC. Das Problem lösen könne aus Sicht der Vereine am ehesten, die Zahl der Regionalligen auf vier zu reduzieren - in Nord, Ost, Süd und West.

Greifswald könnte traditionsreiche Oststaffel verlassen

Das hätte wiederum zu Folge, dass einzelne Vereine neuen Gebieten zugeordnet werden könnten. Der Greifswalder FC könnte zum Beispiel der Staffel Nord zugeteilt werden. "Das nimmt zwar den Reiz, gegen die traditionsreichen Teams aus dem Osten zu spielen", so Diekmann, "aber solche Befindlichkeiten müssen wir zurückstecken für eine mehrheitsfähige Lösung."

Die Flutlichtanlage im Greifswalder Volksstadion.

Der GFC rechnet damit, dass weniger Zuschauer die Heimspiele besuchen, sollte der Verein die Staffel wechseln.

Die gemeinsame Pressekonferenz sollte ein erster Aufschlag sein. Nun geht es für die Vereine aus dem Osten in den kommenden Wochen darum, ihre Vorschläge mit den anderen Regionalligen zu besprechen. Diese Vorschläge müssen dann wiederum mit dem Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) abgestimmt werden. Denn dieser kann einen Reformantrag beim DFB einreichen. Ziel ist, dass die Verbände bei dem kommenden DFB-Bundestag im September über den Antrag abstimmen.