Souverän gegen Rostock Dritter Sieg in Folge - Kiel befeuert Aufstiegsträume
Holstein Kiel hat am Sonnabend einen weiteren Schritt in Richtung des ersten Bundesliga-Aufstiegs der Vereinsgeschichte gemacht: Die KSV besiegte Hansa Rostock im Zweitliga-Nordduell hochverdient mit 2:0 (1:0) und festigte Rang zwei.
Der Erfolg der Schleswig-Holsteiner - der 16. der laufenden Saison - nahm früh Form an: Steven Skrzybski brachte die "Störche" nach starker Vorarbeit von Shuto Machino bereits in der 3. Minute in Führung. Lewis Holtby erzielte nach einer verunglückten Abwehr von FCH-Keeper Markus Kolke im zweiten Durchgang den zweiten Treffer (57.).
Der Dreier war für die Gastgeber hochverdient: Die Rostocker agierten nur in der Anfangsphase auf Augenhöhe, hatten der guten Organisation und dem Kombinationsspiel Holsteins außer Kampfeswillen aber insgesamt nur wenig entgegenzusetzen.
Coach Mersad Selimbegovic kritisierte nach dem Spiel, dass "wir einen Riesen-Beitrag zu dieser Niederlage geleistet haben" - insbesondere, weil seine Mannschaft die Umschaltmomente zu Beginn der Partie nicht gut nutzte: "Am Ende war es ein verdienter Sieg für Kiel."
Holstein festigt Rang zwei, Hansa in Nöten
Für die Mecklenburger war der Samstagnachmittag nicht nur aufgrund der 15. Saisonniederlage ein ganz bitterer: Da parallel Eintracht Braunschweig gegen die SV Elversberg gewann, rutschte die "Kogge" auf Rang 17 ab - einen direkten Abstiegsplatz. Das Selimbegovic-Team hat am kommenden Freitag die Chance, sich für den weitgehend harm- und ideenlosen Auftritt im Holstein-Stadion zu rehabilitieren. Dann kommt Wehen Wiesbaden (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) zum Kellerduell ins Ostseestadion.
Die Kieler hingegen haben in der Tabelle zumindest bis Sonntag sechs Zähler Vorsprung auf Düsseldorf auf Relegationsrang drei. Das Szenario Bundesliga-Aufstieg - es wird immer realistischer an der Förde. Am kommenden Sonnabend kann die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp diesen Traum weiter befeuern, dann geht es zum 1. FC Nürnberg (13 Uhr, ebenfalls im NDR Livecenter).
Skrzybski erzielt Kiels frühe Führung
Es dauerte keine drei Minuten, da war Hansas Zu-Null-Mini-Serie (zweimal 1:0 in Braunschweig und gegen Fürth) gerissen - und die KSV spielte es wunderschön. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß im Mittelfeld spielte Machino einen feinen Steckpass auf Skrzybski, der frei vor Kolke die Ruhe bewahrte und aus halblinker Position souverän einschob.
Eine kalte Dusche für die Selimbegovic-Elf, die in der 10. Minute nach einem von KSV-Torhüter Timon Weiner aufgenommenen Rückpass am Fünfmeterraum der "Störche" die große Ausgleichschance hatte: Kevin Schumacher aber drosch den indirekten Freistoß in die Mauer, Junior Brumado setzte den Nachschuss weit am Tor vorbei.
Rothe verpasst das 2:0 gleich zweimal
Trotz des frühen Rückstands: Die Gäste waren in den ersten 25 Minuten gut in der Partie, ohne sich aber zwingende Gelegenheiten zu erspielen. Und der Tabellenzweite? Stand dicht gestaffelt und kombinierte sich punktuell gefährlich vor das Rostocker Tor.
Tom Rothe aber verpasste nach einer starken Ablage von Skrzybski (28.) sowie nach Vorarbeit von Alexander Bernhardsson (33.) gleich zweimal das 2:0. Auch wenn zur Pause kein weiteres Tor folgte: Die KSV drückte ihr schnelles Kombinationsspiel immer besser durch und ging mit einer verdienten Führung in die Pause. Von der "Kogge" kam nach dem soliden Beginn fast gar nichts mehr.
Holtby trifft nach unglücklicher Kolke-Abwehr
Selimbegovic brachte mit Nils Fröling und Juan-José Perea zur zweiten Hälfte zwei neue Offensivkräfte, besser wurde das Spiel seines Teams aber nicht. Im Gegenteil: Kiel dominierte weiter - und kam zum zweiten Treffer. Nach schöner Passstafette knallte Kapitän Philipp Sander den Ball zwar stramm, aber zentral auf das Hansa-Tor. Kolke ließ den Ball nach vorne prallen, Holtby staubte ab - 2:0 (57.).
Die Partie war damit vorzeitig entschieden. Die Gastgeber zogen sich etwas weiter zurück, hatten aber weiterhin mit guten Abständen keine Probleme, die Angriffsbemühungen der Rostocker im Keim zu ersticken. Und eroberten die Kieler den Ball, ließen sie Ball und Gegner laufen.
Mehr als eine Halbchance durch einen Perea-Seitfallzieher nach Fröling-Flanke brachte die "Kogge" einfach nicht zustande (78.). Und so konnten die "Störche" den achten Heimsieg der Saison feiern - den vielleicht souveränsten.