Fussball | Champions League Emil Forsberg: Abschiedskuss einer "absoluten RB-Legende"?
Emil Forsberg trug maßgeblichen Anteil daran, dass RB Leipzig die Champions-League-Gruppenphase mit einem Sieg gegen Bern abschloss. Ob der schwedische Routinier im Achtelfinale noch das RB-Trikot überstreift, ist jedoch ungewiss. Forsberg liebäugelt offenkundig mit einem Wechsel nach New York.
In der 56. Minute des letzten Champions-League-Spiels gegen Young Boys Bern traf Emil Forsberg zum entscheidenden 2:1 (0:0). Es war das elfte Tor in der insgesamt 47. Königsklassenpartie seiner Karriere. Den Treffer feierte der Schwede per Kusshand in Richtung Publikum. Ob es sich dabei um einen Abschiedsgruß handelte, wird sich zeitnah zeigen. Denn die Gerüchte um einen möglichen Wintertransfer des RBL-Urgesteins zu den New York Red Bulls in die US-amerikanische MLS halten sich hartnäckig.
Emil Forsberg am Mittwochabend in der Jubeltraube mit den Teamkollegen nach seinem 2:1.
Fast neun Jahre im RBL-Trikot
Forsberg war im Januar 2015 im Alter von 24 Jahren vom schwedischen Malmö FF in die Messestadt gewechselt. Damals spielten die Leipziger noch in Liga zwei. Im zweiten Anlauf glückte dem offensiven Mittelfeldspieler mit seinem Team 2016 der Aufstieg in die Bundesliga, in der er bis heute auf 195 Pflichtspieleinsätze für RB Leipzig kommt. In seinen neun Jahren im RBL-Trikot zählte Leipzigs Nummer 10 unter insgesamt acht Trainern zum absoluten Stammpersonal – teilweise führte er sein Team sogar als Kapitän aufs Feld.
Während Emil Forsberg alle sechs Champions-League-Gruppenspiele von Beginn an bestritt, blieb ihm in der aktuellen Bundesliga-Saison zunächst oft nur ein Platz auf der Bank.
Entsprechend groß ist die Wertschätzung: "Emil ist ein herausragender Typ, ganz wichtig für eine Kabine. Er pflegt einen lockeren Umgang, er ist sehr menschlich, grundpositiv und gleichzeitig sehr ehrgeizig. Er zeigt dem Trainer auch schon mal, wo der Frosch die Locken hat. Man muss ihm gegenüber auch schlagfertig sein", betonte sein aktueller Übungsleiter Marco Rose im Zuge der Bern-Partie.
Kampl: "Werde ihn vermissen, falls es so kommt"
In dieser Spielzeit nahm Forsberg jedoch insbesondere in der Bundesliga vermehrt auf der Bank Platz und stand lediglich viermal in der Startelf – offenbar zu wenig für den 32-Jährigen. Darüber hinaus sprechen auch finanzielle Gründe für einen Wechsel in die USA, wo Forsberg als "Designated Player" deutlich oberhalb des dort geltenden Salary Caps verdienen dürfte.
In seiner Zeit bei RB Leipzig avancierte Forsberg zum Publikumsliebling und wird mannschaftsintern sehr geschätzt, wie Mitspieler Kevin Kampl verriet. "Emil war jetzt sechs Jahre mein Kabinen-Nachbar. Falls es so kommt, werde ich ihn vermissen. Emil ist eine absolute Legende in diesem Klub", ließ Kampl tief blicken. Bis zur Winterpause stehen für Leipzig noch zwei Bundesliga-Spiele an. Hoffenheim und Bremen fordern das Rose-Team heraus. Und Forsberg – ließ sich noch nichts entlocken: "Darauf liegt mein Fokus und wenn etwas passiert, wird es jeder merken", sagte wohl schon bald schmerzlich Vermisste am späten Mittwochabend im DAZN-Interview.
cpr