Torjubel bei Dänemarks Niklas Kirkeloekke

Olympische Spiele Deutsche Handballer im Finale gegen Dänemark chancenlos

Stand: 11.08.2024 15:00 Uhr

Der Weg ins Endspiel der Olympischen Spiele war sensationell: Deutschland setzte sich gegen Frankreich und Spanien durch. Doch im Finale gegen Dänemark hatte das Team um Grgic, Mertens, Witzke und Co. keine Chance. Als Trost bleibt die Silbermedaille.

Die deutschen Handballer haben ihren beeindruckenden Olympia-Lauf nicht mit der Goldmedaille krönen können und nach einem blamablen Auftritt das durchgehend einseitige Finale gegen Weltmeister Dänemark verloren. Nach sensationellen Turniererfolgen gegen Europameister Frankreich und Angstgegner Spanien unterlag die völlig überforderte Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason dem skandinavischen Star-Ensemble um Welthandballer Mathias Gidsel mit 26:39 (12:21).  Es war die höchste Niederlage in einem Olympia-Finale überhaupt.

Deutschland in der Defensive nicht vorhanden

Deutschland zerstörte sich seine Gold-Träume vor allem mit einer unterirdischen Abwehrleistung. Die Dänen konnten teilweise völlig unbedrängt und ohne Gegenwehr durch die deutsche Defensive spazieren. Trotz der bitteren Final-Schlappe bescherten Juri Knorr und Co. dem Deutschen Handballbund den größten Erfolg der jüngeren Geschichte seit Olympia-Silber 2004 in Athen, dem WM-Triumph 2007 im eigenen Land sowie dem EM-Coup 2016. 

Die Dänen trafen aus fast jeder Position nach Belieben. Die Effizienz in der ersten Halbzeit lag zeitweise bei 90 Prozent. Zudem bereitete ihre offensive Deckung dem DHB-Team große Probleme. Der junge deutsche Kader wirkte nervös und fand überhaupt kein Rezept, um die dänische Abwehr zu durchbrechen. "Wir müssen uns reinarbeiten", forderte Gislason, als seine Schützlinge nach zahlreichen Abspielfehlern 5:10 zurücklagen. Nach 20 Minuten war das Spiel eigentlich schon entschieden und Dänemark führte nach einer Machtdemonstration erstmals zweistellig. 

Andreas Wolff (Deutschland, 33) frustriert im Tor auf dem Boden.

Deutschlands Keeper Andreas Wolff sitzt frustriert im Tor auf dem Boden.

Wolff mit 3 Paraden nach 35 Minuten

Wer nach der Pause auf eine Leistungssteigerung des deutschen Teams gehofft hatte, wurde enttäuscht. Die Anspiele an den Kreis und an Kapitän Johannes Golla blieben erfolglos, die Abschlüsse unpräzise und die Torhüterleistung schlecht. 

dpa