![Stephan Leyhe hat in Lake Placid wieder Weltcup-Punkte gesammelt. | Imago Images Stephan Leyhe hat in Lake Placid wieder Weltcup-Punkte gesammelt.](https://images.sportschau.de/image/efa714d6-b500-4144-b89e-a96bee328444/AAABlO9legw/AAABkZLrr6A/original/hr-stephan-leyhe-hat-in-lake-placid-wieder-weltcup-punkte-gesammelt-100.jpg?overlay=aead8450-c631-4d82-9523-35610eb15fdb&overlayModificationDate=AAABjsLaGyw)
Drei Wochen vor der WM Skispringen: Stephan Leyhe meldet sich im Weltcup-Team zurück
In Lake Placid feiert Stephan Leyhe seine Rückkehr ins Weltcup-Team - und springt zwei Mal in den zweiten Durchgang. Jetzt erscheint für den Willinger sogar eine WM-Teilnahme wieder möglich.
Stephan Leyhe konnte endlich wieder lächeln. Nach einigen Wochen Weltcup-Pause gelang ihm in Lake Placid am vergangenen Wochenende zwei Mal der Sprung in den zweiten Durchgang. "Es ist wieder mehr Fluss drin", sagte der Willinger erleichtert am ARD-Mikrofon.
Leyhes bisherige Saison war eher eine zum Vergessen. Zwei 18. Plätze waren das Beste, was er zu Beginn des Winters vorweisen konnte - eher es im Dezember weiter abwärts ging. Nachdem er sowohl in Bischofshofen als auch in Garmisch-Partenkirchen den zweiten Durchgang verpasst hatte, nahm ihn Bundestrainer Stefan Horngacher während der Vierschanzentournee aus dem Weltcup-Team.
Leyhe "nicht so weit weg von den Top 15"
Bei seinem Heimweltcup in Willingen Anfang Februar durfte der 33-Jährige in einem Einzelspringen als Teil der nationalen Gruppe an den Start gehen - und enttäuschte als 38. erneut. Weil Pius Paschke aufgrund seiner stark absteigenden Form allerdings zum Training ging, statt die Reise über den großen Teich nach Lake Placid anzutreten, griff Horngacher auf Leyhe zurück.
Und der zeigte sich in den Wettkämpfen am Samstag und Sonntag formverbessert. Beide Male reichte es für Platz 26 und damit für die ersten Weltcup-Punkte seit rund zwei Monaten. "Es ist auch nicht so weit weg von den Top 15", sagte Leyhe mit Blick auf seinen Rückstand nach vorne. Das sei "eigentlich nicht der Anspruch", erklärte der Nordhesse. "Aber im Moment bin ich soweit eigentlich zufrieden damit."
Leyhe hat Lust auf Sapporo
Das Ziel des Routiniers: "Dieses Selbstvertrauen kriegen, damit es wieder läuft." Ein bisschen Selbstvertrauen hatte er sich zuletzt durch zwei fünfte Plätze in Sapporo beim COC, sozusagen der zweiten Liga des Skispringens, geholt. Und eben dieser Trip nach Japan steht am kommenden Wochenende auch im Weltcup-Kalender an. Die weite Reise nehmen traditionell nicht alle Springer auf sich, manche bevorzugen das Training in der Heimat. Nicht so Stephan Leyhe. "Natürlich ist es ein anstrengender Trip", sagte er. Aber: "Ich mag die Schanze sehr. Ich würde mich freuen, wenn ich da bin."
Die Chancen, dass Leyhe dabei sein darf, stehen gut. Und mehr noch: Durch seine gelungene Rückkehr in den Weltcup ist er nun wieder ein ernsthafter Kandidat für den WM-Kader. Anfang März werden in Trondheim Medaillen im Einzel und im Team vergeben. Dass das deutsche Team aktuell in einer Krise steckt, macht eine Nominierung Leyhes wahrscheinlicher.
DSV-Männer in der Krise
Am Sonntag sprangen aus dem DSV-Team nur Andreas Wellinger (11.) und Karl Geiger (12.) besser als er. Beim aus deutscher Sicht verkorksten Springen am Samstag waren Wellinger (16.), Philipp Raimund (21.) und Geiger (24.) knapp vor ihm. Raimund und Wellinger hatten zumindest im Mixed Team triumphiert, wobei das vor allem an den starken Leistungen von Agnes Reisch und Selina Freitag lag.
Paschke, Wellinger und Geiger dürften für das WM-Team gesetzt sein, auch für Raimund sieht es trotz durchwachsener Ergebnisse gut aus. Als fünfter Mann könnte Leyhe aber doch noch auf den Weltmeisterschaftszug aufspringen. Wenn er in Sapporo erneut Wettkämpfe hinlegt, die ihn zum Lächeln bringen, könnte die Saison des Willingers dann doch wieder rosiger aussehen.