Eintracht Frankfurt Präsident Peter Fischer (Archivbild)

Vorwurf Drogenbesitz Ermittlungen gegen Präsidenten von Eintracht Frankfurt

Stand: 06.02.2023 18:19 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Ermittlungen gegen Eintracht-Präsident Peter Fischer wegen unerlaubten Erwerbs und Besitzes von Kokain eingeleitet. Das bestätigte die Behörde dem hr auf Nachfrage am Montag (06.02.23). Auch gegen Fischers Ehefrau und seinen 25-jährigen Sohn wird demnach ermittelt.

Von Frank Angermund

Ursprung der Ermittlungen war, dass Fischers minderjähriger Sohn mit einem Freund in der Schule Kokain konsumiert haben soll. Die Mutter des Freundes hatte eine Verhaltensänderung bei ihrem Sohn festgestellt und daraufhin die Schule und die Polizei verständigt.

Die Staatsanwaltschaft ließ daraufhin Ende Januar Fischers Wohnung durchsuchen. Ein Spürhund fand dabei Kokain-Rückstände auf dem Nachttisch des Eintracht-Präsidenten. Fischer, seine Frau und sein erwachsener Sohn sollen die Drogen so aufbewahrt haben, dass der Sohn Zugriff hatte. Was an den Vorwürfen dran ist, müssen die weiteren Ermittlungen zeigen.

Hellmann sagt nichts, Glasner schon

Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann wollte sich vorerst nicht zu den Ermittlungen gegen Fischer äußern. "Ich werde dazu nichts sagen, nicht als Freund, nicht als Mitglied und nicht als Vereinsfunktionär", so Hellmann am Montag am Rande einer Pressekonferenz zur Kampagne "Eintracht in der Region" der Hessen.

Trainer Oliver Glasner fand kurz darauf auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel gegen Darmstadt 98 einige Worte. "Wenn es jemanden nicht so gut geht, dann brauchst du jemanden, der zu dir hält", sagte der Österreicher. "Deshalb hat er von uns allen im Verein die größte Unterstützung. Alles andere ist nicht unser Thema." Auf die sportliche Leistung der Eintracht werde der Skandal um den Präsidenten keine Auswirkungen haben, ist sich Glasner sicher.

Glasner über Fischer - "Brauchst jemanden, der zu dir hält"

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"Sauberer Sport sollte auch für Funktionäre gelten"

Der Odenwälder Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende im Sportausschuss des Bundestages, Philip Krämer (Grüne), forderte: "Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, ist Peter Fischer als Präsident untragbar und sollte sein Amt zur Verfügung stellen." Fischer habe als Präsident eine "besondere Verantwortung, auch als Vorbild für junge Heranwachsende".

Gerade für die vielen Kinder und Jugendlichen in den Mannschaften der Eintracht werde "der Konsum von Drogen durch diesen Vorfall normalisiert", kritisierte der ehemalige Landesvorsitzende der hessischen Grünen. "Ein sauberer Sport sollte nicht nur für Athletinnen und Athleten gelten, sondern auch für Funktionäre."