Eintracht beim FC Midtjylland im Glück Eintracht in Dänemark im Glück: Schiri-Boss Wagner "hätte Strafstoß nicht gegeben"
Der Sieg der Eintracht in Dänemark kommt durch einen mehr als strittigen Handelfmeter zu Stande. Die Gegner schäumen, auch die Frankfurter sprechen von Glück. Und selbst der Experte versteht den Videobeweis nicht.
Robin Koch konnte die Entscheidung beim Handelfmeter nicht verstehen. "Wenn ich an das EM-Halbfinale gegen Spanien im Sommer zurückdenke, ist es Wahnsinn, dass so ein Elfmeter gepfiffen wird", sagte der Frankfurter Innenverteidiger im Gespräch mit der FAZ. "Ich drehe mich weg, und der Ball berührt meine Hand." Koch sprach dabei aber über den Handelfmeter für die ungarische Nationalmannschaft im Spiel gegen Deutschland vor gut einer Woche.
Am Donnerstagabend dürfte sich Koch hingegen über einen Handelfmeter gefreut haben. In einer beinahe identischen Szene wie beim Länderspiel hatte Eintrachts Omar Marmoush den gegnerischen Verteidiger Ousmane Diao aus kürzester Distanz angeschossen. Erst nach Videostudium entschied der Referee auf Strafstoß für die Eintracht - Marmoush traf zum 2:1-Sieg.
"Macht das Spiel kaputt"
Die Dänen haderten verständlicherweise mit der Entscheidung: "Der Elfmeter war vielleicht eine falsche Entscheidung des Schiris. Mit dieser Entscheidung macht er das Spiel ein bisschen kaputt", sagte Kevin Mbabu vom FC Midtjylland bei RTL. "Was soll er machen? Omar ist einen Meter entfernt und schießt auf seinen Arm."
Frankfurts Trainer Dino Toppmöller nahm es pragmatisch: "Die Spieler gehen so hin, dass sie die Arme am Körper haben und er hat die Arme schon weit weggestreckt. Es ist keine Absicht, das wissen wir. Am Ende nehmen wir es so, wie es entschieden wurde." Sportvorstand Markus Krösche sagte am ARD-Mikro, dass man die Handspiel-Thematik nie lösen werde. Er gab aber zu: "Wir hatten diesmal Glück."
Lutz Wagner: Hätte ihn nicht gegeben
Eine Auslegung, die auch Lutz Wagner teilt. Der DFB-Schiedsrichter-Lehrwart sagte am Freitag gegenüber dem hr-Sport, dass auch er Parallelen zur Entscheidung um Robin Koch sehe: "Ich hätte beide Strafstöße nicht gegeben. Koch dreht sich sogar noch weg, die Regularien sprechen hier von einem 'Vermeiden'. Bei der Entscheidung in Dänemark stellt sich die Frage: Wie soll sich der Spieler aus so kurzer Distanz abwenden?"
Wagner sieht auch den Videobeweis in beiden Fällen als unangebracht an: "Eigentlich hätten beide Entscheidungen des Schiedsrichters Bestand haben müssen. Denn es handelt sich hier nicht um klare Fehlentscheidungen, bei denen der Videassistent eingreifen müsste. Beide Szenen liegen also im Ermessen des Schiedsrichters."
Koch freut sich diesmal
Generell besteht für die Referees immer noch die Frage bei der Handspiel-Entscheidung, ob ein Spieler mit ausgestreckten Armen die Körperfläche vergrößert. Jedoch im Falle der jüngsten Szenen blieb den Verteidigern gar nicht viel Zeit, um sich überhaupt so zu positionieren.
Robin Koch jedenfalls durfte an diesem Abend strahlen, er feierte mit Fanschal vor der Kurve. "Ich habe die Szene gar nicht gesehen, aber habe selbst Erfahrungen mit fragwürdigen Elfmetern gemacht. Ich bin froh, dass er für uns gegeben wurde", sagte er am ARD-Mikro. Dieses Mal fiel die Auslegung des Handspiels zu seinen Gunsten aus. Doch bei diesem Thema gilt: Fortsetzung offen.