Arthur Theate und Rasmus Kristensen

Frankfurt in der Bundesliga Verteidiger Theate und Kristensen - die Scharfmacher

Stand: 31.03.2025 11:48 Uhr

Arthur Theate und Rasmus Kristensen könnten im Saisonendspurt von Eintracht Frankfurt entscheidend werden. Weil sie mit ihrer emotionalen Art Mitspieler und Fans gleichermaßen anzünden.

Von Stephan Reich

In der 81. Minute ging ein laut hörbares Raunen durch das Frankfurter Waldstadion. Irritierte Blicke allenthalben, Arthur Theate sollte vom Platz genommen werden. Theate hatte bis dahin ein fantastisches Spiel gemacht, entsprechend blickte auch der Belgier fragend, hob ratlos die Arme und trottete zur Seitenlinie, während die Trainerbank rund um Cheftrainer Dino Toppmöller plötzlich in helle Aufregung ausbrach. Offensichtlich hatte der vierte Offizielle einen Fehler gemacht und die falsche Nummer zur Auswechslung angezeigt. Kurz darauf ging dann Tuta vom Feld und Theate blieb drauf.

Nicht die schlechteste Entscheidung, denn beim 1:0-Sieg gegen den VfB war der erst wiedergenesene Theate der Fels in der Brandung. Nur zwei Minuten zuvor war Stuttgarts Deniz Undav frei durch gewesen und hatte zum Schuss angesetzt, der gut und gerne das 1:1 hätte bedeuten können. Aber Theate sprintete nach hinten und blockte den Schuss per Grätsche zur Ecke. Eine Heldentat, die Theate mit lautstarkem Jubel feierte.

"Das zeigt, wie sehr sie sich mit dem Klub und dieser Mannschaft identifizieren. Sie sind wichtige Bausteine für den Erfolg", sagte Sportvorstand Markus Krösche nach der Partie.

Krösche: "Du brauchst so Bodyguards"

Mit "sie" schloss Krösche Rasmus Kristensen mit ein, Theates Gegenpart auf der rechten Seite – und der zweite emotionale Leader der Eintracht-Defensive, der einen gewonnenen Zweikampf, der zu einem Abstoß und nicht zu einer Ecke führte, ähnlich intensiv feierte wie zuvor Theate den seinen. Aktionen wie diese emotionalisieren sowohl die eigenen Mitspieler als auch die Fans. In beiden Szenen brandete Jubel im Stadion auf, Theate und Kristensen sind Spieler, die das Publikum anzünden können wie wenige andere. An einem leidenschaftlichen Standort wie Frankfurt umso wichtiger.

Die gesamte Eintracht-PK nach dem Sieg gegen den VfB Stuttgart

"Wir haben viele Jungs in der Offensive, die Risiken eingehen müssen, um Chancen herauszuspielen. Dann brauchst du auch so Bodyguards wir Arthur, Rasmus und auch Robin, die dir Rückhalt geben", lobte Krösche und schloss Ersatzkapitän Robin Koch explizit mit ein.

Koch: "Wir brauchen extreme Stabilität"

Koch ist ebenfalls kein Leisetreter auf dem Feld, die Mischung aus fußballerischer Klasse, kompromissloser Zweikampfführung und emotionaler Spielweise ist ein Pfund in der Frankfurter Hintermannschaft. Zumal in einem Team, das zum Großteil aus jungen Spielern besteht, die gerade erst im Profifußball durchstarten.

Und so könnten die Bodyguards auf der Zielgerade der Saison im Kampf um die Champions-League-Plätze umso wichtiger werden. "Wir brauchen extreme Stabilität, gerade in solchen Spielen, in denen wir vorne die Chancen haben, aber vielleicht nicht direkt das Tor machen. Die haben wir", sagte Koch nach dem Spiel. "Da gehört die ganze Mannschaft dazu, das sind nicht nur wir drei. Aber natürlich ist unser Job das Verteidigen."

Was gegen den VfB Stuttgart außerordentlich gut klappte, die Eintracht gewann 57 Prozent ihrer Zweikämpfe und ließ gegen die Schwaben wenig zu. Wenige Minuten nach seiner Beinahe-Auswechslung hatte Theate dann übrigens doch Feierabend, Toppmöller wechselte ihn gegen Aurèle Amenda aus. Wieder ein paar Minuten später feierten beide Arm in Arm den wichtigen Sieg, natürlich außerordentlich emotional.

Arthur Theate und Dino Toppmöller

Arthur Theate und Dino Toppmöller feiern den Sieg gegen Stuttgart