Frankfurt in Frühform Eintracht Frankfurt: Drei erste Erkenntnisse aus dem Trainingslager in Dubai
Das Testspiel von Eintracht Frankfurt gegen RB Leipzig hat bewiesen, dass die Hessen schon wieder erstaunlich gut in Schwung sind. Bei manchen im Kader zeigt sich das mehr, bei anderen hingegen eher weniger.
Die ersten Tage des Eintracht-Trainingslagers in Dubai sind vorbei und schon jetzt lässt sich sagen, dass in der Wüste am Persischen Golf bei den Frankfurtern richtig Zug drin ist. Unter perfekten Bedingungen im NAS Sports Complex wollen die Hessen die Grundlagen für eine erfolgreiche Rückrunde legen und haben dabei am Samstag den ersten von zwei Tests im Trainingslager mit 4:2 (1:2) gegen Bundesligakonkurrent Leipzig gewonnen.
Was bereits jetzt auffällt: Die Hessen trainieren höchst konzentriert, in jeder Einheit ist richtig Fahrt drin. Erste Erkenntnisse gibt es nach den ersten drei Tagen und dem Testkick gegen Leipzig auch schon.
1. Lindström macht weiter richtig Spaß
Bei der Eintracht haben aktuell richtig viele Profis richtig viel Freude am Fußballspielen, das ist nicht zu übersehen. Einer sticht dabei in Dubai aber noch einmal ein klein wenig heraus: Jesper Lindström. Beim Dänen, der bei der WM in Katar mit seinem hoch gehandelten Nationalteam schon in der Vorrunde scheiterte, ist von Weltmeisterschafts-Frust weit und breit nichts zu sehen. Im Training ist der Offensiv-Wirbler bei ausnehmend guter Laune, das paart er in Dubai zudem mit einer erstaunlichen Frühform.
Wie zum Beweis traf er beim Testspiel gegen Leipzig per strammem Fernschuss zur frühen 1:0-Führung (7. Spielminute) und war in einer trotz 1:2-Pausenrückstand guten ersten Hälfte der Hessen der auffälligste Mann. Konserviert Lindström diese Lust, Laune und Klasse in der Rückrunde, könnte der Däne ein noch wichtigerer Faktor für die Frankfurter werden.
2. Für Alario wird's nicht leichter
Ein wichtiger Faktor war Sommer-Neuzugang Lucas Alario bei den Frankfurtern in dieser Saison noch nie. Und bereits jetzt ist zu sehen, dass es für den Argentinier in der Rückrunde nicht leichter werden dürfte. Wie zum Beweis agierte Alario in der ersten Halbzeit zwar engagiert, aber ohne viel Bindung zu den Kollegen, seine einzige gute Chance – ein Kopfball – resultierte bezeichnenderweise aus einem Eckball (28.). Im Spiel selbst blieb Alario blass.
Wie es geht, zeigten ihm seine beiden Sturm-Kontrahenten Rafael Borré und Randal Kolo Muani im zweiten Abschnitt. Borré traf mit einem schönen Schlenzer zum 2:2 (70.), Kolo Muani erzielte die Eintracht-Treffer Nummer drei und vier (71., 84.). Alario, der von Glasner am zweiten Trainingstag bei einer Einheit als einziger neben dem noch nicht ganz fitten Aurélio Buta und den Nachwuchskräften Nacho Ferri und Mehdi Loune zum Kopfballtraining geschickt wurde und reichlich geknickt schien, muss sich strecken, will er die Rückrunde im Gegensatz zur Hinrunde nicht auf der Bank verbringen.
3. Pellegrini bleibt ein Fremdkörper
Während Alario in der Mannschaft dem Vernehmen nach wenigstens nicht isoliert ist, bleibt Sommer-Leihgeschäft Luca Pellegrini ein Fremdkörper im Eintracht-Team. Der Italiener durfte gegen Leipzig gar lediglich eine halbe Halbzeit ran, musste zur 67. Minute für den sich wieder rankämpfenden Buta raus – und hatte gar keine Lust, seinen Frust darüber zu verbergen.
Seine Art und sein Auftreten stehen dem Linksfuß in Frankfurt weiterhin im Weg. Da Trainer Glasner bereits mit Ansgar Knauff auf der Linksverteidiger-Position neben dem soliden Christopher Lenz eine weitere Alternative gefunden hat, scheint es zumindest nicht ausgeschlossen, dass die Beziehung Pellegrini und Eintracht im Winter doch noch ein Ende finden könnte. Werbung in eigener Sache konnte der Italiener bislang jedenfalls nicht betreiben.