Basketball-Headcoach Gordon Herbert Basketball-WM: Gordon Herbert, der Weltmeister-Macher made in Frankfurt
2004 wurde er Deutscher Meister mit den Frankfurt Skyliners, 2023 Basketball-Weltmeister mit Deutschland: Trainer Gordon Herbert hat eine imposante Karriere hingelegt und die deutsche Nationalmannschaft zum Titel geführt. Am Dienstag kehrt er nach Frankfurt zurück.
Als es geschafft war. Als sich der 83:77-Sieg der deutschen Basketballer im WM-Finale gegen Serbien für die Ewigkeit auf der Anzeigetafel der WM-Arena von Manila eingebrannt hatte, wollte Gordon Herbert allein sein. Weltmeister! Herbert saß völlig erschöpft etwas abseits des Basketball-Feldes im Spielertunnel, nahm seine Brille ab, rieb sich in den Augen und wurde von den Emotionen des gewaltigen Erfolgs überwältigt. Herbert: "Nach der Geburt meiner Kinder ist das Platz zwei in meinem Leben".
Eine Erfolgs-Reise für das deutsche Basketball. Die im Jahr 2000 in Würzburg als Vereinstrainer begann. Seinen ersten großen Erfolg feierte er jedoch 2004 mit den Frankfurt Skyliners. Da war Herbert 45 Jahre alt. 2001 war der Kanadier, der auch die finnische Staatsbürgerschaft besitzt, nach Frankfurt gekommen. Zu einem aufstrebenden Team. Doch Deutscher Meister wurde in dieser Zeit immer Alba Berlin.
Frankfurter Meistertrainer
Das mit der totalen Dominanz von Alba Berlin änderte sich 2004. Nach sieben (!) Berliner Meistertiteln in Folge, kam die Zeit der Frankfurt Skyliners und die von Gordon Herbert. Herbert setzte auf eine Top-Verteidigung und schrieb mit Spielern wie Pascal Roller, Robert Maras und dem 2017 so jung verstorbenen Chris Williams Basketball-Geschichte.
Im Juni 2004 gewann Herbert mit den Skyliners das entscheidende fünfte Finalspiel gegen Bamberg in der Frankfurter Ballsporthalle. Die Skyliners waren zum ersten Mal in ihrer Geschichte Deutscher Meister. Für Herbert war es das Sprungbrett zu einer großen Karriere. Mit Stationen in Frankreich, Griechenland, Kanada, Finnland, Alba Berlin und immer wieder in Frankfurt.
Weltmeister-Macher Herbert kehrt nach Frankfurt zurück
Dreimal war Herbert Trainer in Frankfurt, insgesamt fast zehn Jahre lang. Kam mit den Skyliners 2010 ins Pokalendspiel, gewann 2016 mit ihnen den FIBA Europe Cup und wurde Trainer des Jahre in der Bundesliga. Doch 2019 ging es endgültig Richtung Nationaltrainer. Zunächst in seinem Heimatland Kanada, dann seit September 2021 als deutscher Bundestrainer. Herbert sagte bei seinem Amtsantritt: "Es geht darum Medaillen zu gewinnen. Bei der EM, bei der WM, bei Olympia." Kein schlechter Vorsatz. Das dieser zwei Jahre später mit dem WM-Gold Wirklichkeit würde, hätte sich Herbert sicher auch nicht träumen lassen.
Von seinen Weltmeister-Spielern wird er mit Lob nur so überschüttet. Kapitän Dennis Schröder: "Er schafft die perfekte Rollenverteilung. Jeder weiß ganz genau, was er zu tun hat. Er treibt uns an, hält uns auf dem Boden, aber gibt dir trotzdem immer Selbstvertrauen. Er ist völlig verdient jetzt Weltmeister-Coach." Der 64-jährige Herbert nahm das Lob gerne an. Und war, nachdem dem emotionalen Durchschnaufen am Sonntagnachmittag, schnell wieder auf der Höhe.
Lob von allen Seiten: Weltmeister-Trainer Gordon Herbert
Mit einem etwas eingeschränkten Lob auf der Sieger-Pressekonferenz für die WM-Gastgeber Philippinen: "Ich liebe die Philippinen, aber sie brauchen besseres Bier", schmunzelte Herbert. Denn gutes Bier kennt Herbert aus Deutschland. Am Montag geht es für die frischgebackenen Weltmeister nun zurück. Mit Linienflügen von Manila über Abu Dhabi nach Frankfurt. Dort soll am Dienstag - zusammen mit den Fans - der WM-Titel bei einem Empfang gefeiert werden. Für Herbert eine glorreiche Rückkehr, gut 19 Jahre nach seinem Deutsche Meister-Titel mit den Frankfurt Skyliners.