
Verletzungen beim FC Bayern Die schwierige Suche nach einem Ersatz für Davies und Upamecano
Alphonso Davies und Dayot Upamecano werden dem FC Bayern aufgrund von Verletzungen fehlen. Wer kann die Lücken in der Abwehr schließen?
Wenn Vincent Kompany seine Mannschaft für das Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale aufstellt, werden ihm zwei Spieler, die absolut gesetzt waren, nicht zur Verfügung stehen: Alphonso Davies fällt mit einem Kreuzbandriss die gesamte Restsaison aus, bei Dayot Upamecano wurden freie Gelenkkörper im linken Knie festgestellt.
Davies und Upamecano: Wichtige Stützen im System Kompany
Damit fehlt dem FC Bayern gegen Inter Mailand am 8. April (ab 21 Uhr live in der Radioreportage bei BR24Sport) und vermutlich auch im Rückspiel am 16. April die Hälfte der Stammverteidigung. Eine besonders bittere Nachricht, da auch Min-jae Kim aktuell angeschlagen ist. Derzeit ist auch mehr als unsicher, ob Manuel Neuer und Aleksandar Pavlovic, die beide nicht unmaßgeblich für die Sicherung des eigenen Tores und den Spielaufbau verantwortlich sind, wieder fit werden. Das gleiche Aufgabenprofil haben auch Davies und Upamecano.
Die beiden Spieler haben massiv von der Ankunft von Vincent Kompany profitiert, haben tragende Rollen im Spielsystem des neuen FCB-Coaches und haben nicht nur zu alter Stärke zurückgefunden, sondern in dieser Saison auch neue Höhen erreicht. Im Duell gegen das Mailänder Angriffsduo Lautaro Martinez und Marcus Thuram zwei schwer zu verkraftende Ausfälle.
Wer ersetzt Upamecano?
Für den Traum der FC-Bayern-Fans vom Champions-League-Finale, dürfte es umso wichtiger werden, dass Kim schnell die Achillessehnen-Verletzung auskuriert. Er soll die Rolle des Abwehrchefs, die Upamecano sich im Laufe der Saison erarbeitet hat, vermehrt übernehmen.
Dier, Ito oder doch ein ganz anderer?
Für den Fall, dass Kim einsatzbereit ist, wären Eric Dier und Hiroki Ito die wahrscheinlichsten Aushilfen. Dier, zu Saisonbeginn von Kompany noch meist übersehen, hat sich mittlerweile mit soliden Leistungen als verlässliche Alternative empfohlen. In den vergangenen vier Bundesligaspielen startete Dier von Beginn an. Seine große Schwäche ist der Spielaufbau, weshalb er bereits in der vergangenen Saison von Champions-League-Gegnern im Pressing genüsslich attackiert wurde.
Ito, der große Teile der Saison wegen eines Mittelfußbruchs verpasst hat, kommt im Trikot des FC Bayern insgesamt auf 32 Minuten als Innenverteidiger. Deutlich setzte Kompany auf Ito als Linksverteidiger. Ob Kompany nun ausgerechnet gegen Inter Mailand auf Ito in der Abwehrzentrale vertraut, bleibt abzuwarten.
Mit Josip Stanisic steht ein weiterer vielseitiger Verteidiger im Kader. Der 24-Jährige spielte während seiner Leihe nach Leverkusen häufig Innenverteidiger, dort allerdings meist in einer Dreierkette. Auch beim FCB lief Stanisic bereits als Innenverteidiger auf, machte sogar ein paar Ausflüge auf die Linksverteidiger-Position, fühlt sich aber Rechtsaußen am wohlsten. Auch Leon Goretzka kam zu Beginn der Saison vereinzelt als Innenverteidiger zum Einsatz.
Davies-Ersatz: Guerreiro, Ito und wer sonst?
Alphonso Davies ist mit seinen Tempodribblings und seinen Hereingaben eine ständige Gefahr für gegnerische Verteidigungen. Doch auch defensiv hat der Kanadier eine starke Saison gespielt. Die offensive Komponente könnte Raphael Guerreiro wohl am ehesten ersetzen. Der 31-Jährige hat jede Menge Spielpraxis, stand bei gut der Hälfte aller FC-Bayern-Spiele in der Startformation, auch wenn er häufig auch als Rechtsverteidiger oder gar im offensiven Mittelfeld zu Zuge kam. Doch defensiv leistete Guerreiro sich immer wieder Unsicherheiten.
Bei Ito ist die Sache genau umgekehrt: Defensiv zuverlässig, offensiv kann man deutlich weniger Impulse erwarten als von Davies oder Guerreiro. Alternativen wie Stanisic dürften nur im Notfall zum Einsatz kommen. Die Youngster Adam Aznou und Frans Krätzig sind derzeit an Real Valladolid und Heidenheim ausgeliehen, wo sie Stammspieler sind. Sacha Boey kommt auf der linken Seite bislang nur auf Kurzeinsätze.
Gegen Inter: Risiko, Sicherheit oder Schadensbegrenzung?
Sollte Kompany nicht komplett das System wechseln und auf eine Dreierkette umstellen, wird er sich als Linksverteidiger wohl zwischen Ito und Guerreiro und somit auch zwischen offensiver Spielweise und defensiver Stabilität entscheiden. Natürlich nur für den Fall, dass Kim wieder einsatzbereit ist. Ansonsten dürfte die Devise im Hinspiel vor allen Dingen Schadensbegrenzung lauten.
Und in der Bundesliga muss der FC Bayern aufpassen, nicht allzu viele Federn zu lassen. Schließlich beträgt der Vorsprung auf Bayer Leverkusen nur noch sechs Punkte. Viele Möglichkeiten zu rotieren und seine Spieler zu schonen, hat Kompany nicht.
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Quelle: BR24Sport im Radio 26.03.2025 - 11:55 Uhr