Champions League Kontrast zum FC Bayern - Real Madrid tritt als Einheit auf
Beim FC Bayern gibt's vor dem Halbfinale der Champions League einen handfesten Hauskrach, Real Madrid tritt dagegen geschlossen auf. Trainer Carlo Ancelotti hat überraschend sogar David Alaba und Thibaut Courtois mit nach München gebracht.
Während beim FC Bayern der Haussegen schief hängt und sie in der Säbener Straße gerade mit der ausufernden Tuchel-Kritik von Ehrenpräsident Uli Hoeneß und den Reaktionen darauf beschäftigt scheinen, formiert sich Real Madrid zu einer Einheit.
Trainer Carlo Ancelotti reiste mit 23 Profis zum Hinspiel des Champions-League-Halbfinals am Dienstag in München – darunter überraschend auch der Ex-FC-Bayern-Spieler David Alaba, der sich im Dezember einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Der Österreicher soll spanischen Medien zufolge zwar nicht einsatzfähig sein, Ancelotti soll ihn aber mit in seine alte Münchener Heimat nehmen, damit alle Profis beisammen sind – wohl als moralische Unterstützung.
Ebenfalls im Real-Madrid-Kader steht überraschend Torwart Thibaut Courtois. Der Belgier hatte sich im März einen Meniskusriss zugezogen. Das Comeback des Keepers hatte Ancelotti bereits vor einigen Tagen für das Ligaspiel gegen Cadiz am 4. Mai angekündigt.
Real Madrid ist Rekordmeister in Champions League
Ancelotti, der den FC Bayern zwischen 2016 und 2017 trainierte, kam aber nicht nur mit einer Einheit zu seinem alten Arbeitgeber, sondern auch mit ausgeruhten Spielern. Der Italiener schonte vieler seiner Stars zuletzt beim 1:0-Sieg bei Real Sociedad: Antonio Rüdiger, Toni Kroos, Vinicius Junior. Letzterer sorgt vorne regelmäßig für gefährliche Situationen – gemeinsam mit dem 20-jährigen Topscorer Jude Bellingham und dem 23-jährigen Offensivkünstler Rodrygo. Neben den jungen Starspielern setzt Real Madrid auch auf Erfahrung: Daniel Carvajal, Luka Modric und Toni Kroos kommen zusammen auf 360 Champions-League-Einsätze.
Und klar ist auch: Real Madrid kann Königsklasse. 14 Mal haben die Spanier die europäische Topliga bereits gewonnen und damit öfter als jede andere Mannschaft. Allein in den vergangenen zehn Jahren triumphierte Real fünfmal, zuletzt holten die Königlichen den Pokal im Jahr 2022.
Real Madrid mit junger Offensivmacht und Erfahrung
Und auch Joshua Kimmich attestierte den Spaniern "das gewisse Etwas" zu haben. "Sie zeigen immer ihre Mentalität und Qualität. Sie haben eine starke Mannschaft, viel Talent und Erfahrung. Das spürt man, besonders in wichtigen Champions-League-Spielen."
Mit diesem Flair, mit ihrer Siegermentalität, gelang es den Madrilenen auch, Manchester City, den Königsklassen-Sieger der vergangenen Saison, zu bezwingen. Im Champions-League-Viertelfinale setzte sich Real gegen den englischen Klub durch – wenn auch nur knapp mit einem 4:3 im Elfmeterschießen.
Knappe Partien: Schwäche oder Nervenstärke?
Knapp war es aber nicht nur im Viertelfinale, auch gegen RB Leipzig mussten sich die Madrilenen abmühen und kamen – mit etwas Schiedsrichterglück – nach einem 0:1 und 1:1 weiter. Und obwohl die Madrilenen die spanische Liga dominieren und unmittelbar vor dem Meistertitel stehen (fünf Siege in den vergangenen fünf Partien, 13 Punkte vor dem Tabellenzweiten Girona), legte die Ancelotti-Truppe beim El Clasico eine unspektakuläre Leistung hin.
Jude Bellingham bescherte Real Madrid erst in der ersten Minute der Nachspielzeit einen späten Sieg gegen Barcelona 3:2 (1:1). Doch Real Madrid ist auch dafür bekannt, einen Gang raufzuschalten, wenn es drauf ankommt.
Die knappen Erfolge könnten als Schwäche ausgelegt werden – oder aber als Stärke. Denn Spiele gegen Top-Mannschaften in letzter Minute oder aber beim Elfmeterschießen gewinnen zu können, zeugt von starken Nerven. Und die könnten die Madrilenen auch gegen den FC Bayern brauchen.
Achtes Aufeinandertreffen in Champions-League-Halbfinale
Es ist bereits das achte Mal, dass Real und Bayern in einem Halbfinale der Königsklasse aufeinandertreffen. Nachdem die Münchener von 1976 bis 2012 in vier der ersten fünf Halbfinal-Duellen weitergekommen waren, waren es in den letzten beiden Vorschlussrunden in der Saison 2013/14 und 2017/18 jeweils die Madrilenen, die weiterkamen.
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Quelle: Blickpunkt Sport
29.04.2024 - 17:00 Uhr