Endspiel um den Europapokal der Landesmeister in Rotterdam: FC Bayern München - Aston Villa 0:1 - Enttäuschte Münchner Spieler nach dem Spiel auf dem Spielfeld: Karl-Heinz Rummenigge (li) und Paul Breitner (Mitte) sitzen auf dem Rasen

Bisher einziges Pflichtspiel Als Bayern München gegen Aston Villa verlor

Stand: 01.10.2024 17:23 Uhr

Bayern München und ihr Champions-League-Gegner Aston Villa trafen erst in einem Pflichtspiel aufeinander - im Finale des Europapokals der Landesmeister 1982.

Von Karoline Kipper

Der 26. Mai 1982 war ein milder Frühjahrsabend im De Kuip-Stadion in Rotterdam. Der FC Bayern München traf in der "Wanne" im Finale vom Europapokal der Landesmeister auf Aston Villa. Die erste und bis zur Champions League Saison 20254/25 letzte Pflichtspiel-Begegnung der beiden Teams.

Augenthaler: "Das werde ich nie vergessen"

Es ist keine gute Erinnerung, die der deutsche Rekordmeister an diese Partie haben. Bis heute plagt die Akteure die schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Henkelpott: "Da kommt immer die Erinnerung. Rotterdam, im Stadion, wo wir die dominierende Mannschaft waren, aber dann gehst du als Verlierer vom Platz. Das hat lange gesessen. Das werde ich nie vergessen", erinnert sich FC-Bayern Legende Klaus Augenthaler heute im Exklusivinterview mit BR24Sport.

Obwohl die Münchener kurz zuvor die Meisterschaft an den Hamburger SV abgeben mussten, ging das Team von Trainer Pál Csernai selbstbewusst in die Partie. Während Bayern München Spieler wie Klaus Augenthaler, Karl-Heinz Rummenigge und Paul Breitner aufstellen konnte, wurde Aston Villa vom Verletzungspech geplagt. Nach nur zehn Minuten musste Stammtorhüter Jimmy Rimmer mit einer Nackenverletzung ausgewechselt werden. Der damals 23-jährige Ersatz-Keeper Nigel Spink war seit Jahren nicht eingesetzt worden, doch hielt exzellent und bekam kein Gegentor.

Aston Villa gewinnt mit einer Chance

"Ich weiß, dass ich zwei riesige Torchancen hatte. Die eine wurde gerettet auf der Linie, die andere habe ich ein bisschen vergeigt", so Augenthaler. Nicht nur Klaus Augenthaler vergab Chancen. Rummenigge verfehlte per Fallrückzieher das Tor um wenige Zentimeter und der überragende Ersatztorwart Spink hielt mehrmals gegen Bernd Dürnberger und Rummenigge.

Bayern dominierte, doch in der 67. Minute kombinierte sich das Team aus Birmingham durch die unsortierte Münchener Defensive. Peter White traf zum 1:0: "Auf den hätte ich aufpassen sollen", gesteht Augenthaler heute.

"Frust-Saufen" nach dem Spiel

Ein Abseitstor der Münchener später (Klaus Augenthaler sagt, es wäre kein Abseits gewesen) war Schluss in Rotterdam: "Ich kann mich noch gut dran erinnern, dass es mehr oder weniger ein Frust-Saufen war nach dem Spiel und Pál Csernai, damals als Trainer, uns noch in der Kabine ein bisschen heruntergemacht hat, weil wir Chancen vergeigt haben ohne Ende." Seitdem verfolgt Augenthaler Aston Villa.

Unai Emery und Bayern München

Die spielen nun seit 41 Jahren wieder um die wertvollste Trophäe im europäischen Fußball mit. Der Spanier Unai Emery machte aus dem Abstiegskandidaten ein Top-Team der Premier League. In der vergangenen Saison wurde Aston Villa Vierter. Im Rahmen der langen Trainersuche des FC Bayern schwirrte auch immer wieder der Name Emery im Dunstkreis der Säbener Straße umher. Doch der Spanier verlängerte schließlich bei Aston Villa.

Der Spanier scheint die Münchener gut durchschaut zu haben. Mit Paris Saint-Germain gewann Emery in der Champions-League-Gruppenphase mit 3:0 gegen den FC Bayern (Rückspiel 1:3), mit Villareal kegelte der spanische Taktikexperte die favorisierten Münchener 2022 aus dem Viertelfinale der Königsklasse. Angst und Bange dürfte dem Team von Vincent Kompany vor der Reise nach Birmingham aber vermutlich nicht werden - trotz all der schlechten Vorzeichen. Schließlich gewannen die Münchener neun der zehn vergangenen Europapokal-Duelle gegen englische Mannschaften. Klaus Augenthaler wird die Partie von zu Hause aus verfolgen. Vielleicht können Musiala un Co das Trauma der FC-Bayern-Legende ein wenig lindern.