Stefanos Tzimas

BR24 Sport 30 Millionen mit 19 Jahren? Halb Europa jagt das Klose-Juwel

Stand: 25.01.2025 08:34 Uhr

Stefanos Tzimas gilt als heißeste Aktie der 2. Fußball-Bundesliga. Hinter dem 19-jährigen Sturmjuwel des 1. FC Nürnberg ist halb Europa und besonders die Premier-League-Klubs hinterher. Ablösesummen bis zu 30 Millionen Euro sind im Gespräch.

Von Victor List

Stefanos Tzimas ist die Lebensversicherung des 1. FC Nürnberg. Neunmal hat der 19-jährige Grieche in dieser Saison schon getroffen - in nur 15 Spielen. Kein Wunder, dass Tzimas längst über die fränkischen Landesgrenzen bekannt und begehrt ist. Die halbe Premier League jagt das Nürnberger Sturmjuwel. Der Club, der Tzimas nur von PAOK Saloniki ausgeliehen hat, könnte trotzdem kräftig mitverdienen.

1. FC Nürnberg will Kaufoption für Tzimas ziehen

Damit auch am Valznerweiher die Kasse klingelt, müsste der Club zunächst die Kaufoption ziehen. Die soll dem Vernehmen nach bei 20 Millionen Euro liegen. Eine stattliche Summe für einen Zweitligisten, der finanziell noch immer nicht auf Rosen gebettet ist. Doch Sportvorstand Joti Chatzialexiou ist wild entschlossen, Tzimas fest zu verpflichten – um ihn dann weiterzuverkaufen. Die Interessenten stehen Schlange für den griechischen U21-Nationalspieler und bieten wohl bis zu 30 Millionen Euro Ablöse. Dem Club winkt ein Gewinn von fast zehn Millionen Euro.

Beim jüngsten 2:1-Sieg gegen Karlsruhe sollen Scouts der AC Mailand und des FC Liverpool im Stadion anwesend gewesen sein. Tzimas betrieb mit seinem Treffer zum 1:0 und auch sonst einer ansprechenden Leistung mächtig Eigenwerbung. Angesprochene Verein sollen sich um den 19-Jährigen intensiv bemühen. Auch Eintracht Frankfurt stieg jüngst in den Tzimas-Poker mit ein. An den Main wechselten schon die jüngsten Exportschlager Can Uzun und Nathaniel Brown für zusammengerechnet fast 15 Millionen Euro.

Klose lockte Tzimas nach Nürnberg

Doch diesmal dürfte die Eintracht wohl leer ausgehen. Schließlich ist die englische Premier League für Tzimas seine "Traumliga". Und auch dort gibt es genügend Interessenten. Tzimas gilt als größtes griechisches Talent. 2023 kürte der britische "Guardian" Tzimas zu einem der besten 17-Jährigen weltweit. Der Mann aus Thessaloniki begann seine Karriere bei PAOK, von wo er im Sommer nach Nürnberg wechselte.

Ein Grund, dass dem Club dieser Coup glückte: Miroslav Klose. Schon in seinem Antrittsinterview bekräftigte Tzimas, er sei wegen des Weltmeisters von 2014 hier. Das überraschte, schließlich hatte Klose, der zuvor beim SCR Altach in Österreich gescheitert war, als Trainer wenig Erfolge aufzuweisen.

Tzimas: "Bin gesegnet, dass ich Miro Klose als Mentor habe"

Doch Tzimas sollte recht behalten – wenn auch nicht sofort. An den ersten fünf Spieltagen kam er nur zu halbstündigen Einsätzen. In Ulm ließ er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen und wurde, als er den Platz nicht verlassen und lieber mit dem Schiedsrichter diskutieren wollte, von Klose mit einem lautstarken "Go out" zusammengestaucht.

Nach dieser kurzen Startschwierigkeit ist der 19-Jährige inzwischen gesetzt beim Club und seinem Trainer dankbar. "Ich denke, dass ich durch ihn mein Spiel sehr verändert habe. Die Art, wie ich spiele, die Art, wie ich denke", sagte er jüngst in einem Vereinsinterview und legte nach: "Ich fühle mich gesegnet, dass ich Miro Klose als Mentor habe."

Nach Startschwierigkeiten der perfekte Uzun-Ersatz

Ausgerechnet im Derby gegen Fürth platzte bei Tzimas der Knoten. Mit einem Doppelpack hatte er maßgeblichen Anteil am 4:0-Derbysieg. Tzimas' Stärke ist die Ballbehandlung. Der 1,86 große Stürmer dribbelt gerne mit Tempo auf die Abwehr zu, im Eins gegen Eins ist ihm der Ball kaum abzunehmen. In dieser Eigenschaft erinnert Tzimas stark an seinen Vorgänger Can Uzun. Auch der gebürtige Regensburger zeichnete sich durch eine enge Ballführung und Torgefahr aus und ist aktuell auch in Frankfurt drauf und dran, sich durchzusetzen.

Doch in Tzimas hat der Club den perfekten Uzun-Ersatz gefunden, der auch das Kopfballspiel beherrscht. Hinzu kommt ein feines Füßchen und die Leidenschaft zu lupfen. "Wenn ich auf den Torhüter zulaufe, möchte ich manchmal einfach was anderes machen. Damit er nicht weiß, was ich vorhabe", erklärte er. Ich liebe es, Bälle über den Torwart zu chippen." Das klappte schon zweimal in dieser Saison.

Tzimas auf Abschiedstour - trotz Trainer Klose

Mit seinen neun Treffern in nur 15 Spielen zählt Tzimas zu den torgefährlichsten Spielern der 2. Bundesliga. Zuletzt zeigte die Formkurve beim Griechen steil nach oben. In den letzten beiden Spielen (gegen Braunschweig und Karlsruhe) traf Tzimas je einmal und hatte damit Anteil an den Heimsiegen.

Im Auswärtsspiel beim FC Schalke am Samstag (ab 13.00 Uhr in der Radioreportage und im Ticker) will der 19-Jährige dort weitermachen. So oder so dürfte Tzimas Abschiedstour bereits begonnen haben.

Daran dürfte auch sein Mentor Miroslav Klose wenig ändern können.

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Quelle: Heute im Stadion 25.01.2025 - 15:05 Uhr