Wirbel um Spielberechtigung Ecuador verzichtet bei WM auf Verteidiger Castillo
Wegen Zweifeln an der Herkunft von Nationalspieler Byron Castillo musste Ecuador sogar um die WM-Teilnahme bangen. Jetzt hat der Verband Castillo aus dem Kader gestrichen - wohl auch aus Angst vor weiteren Sanktionen.
Wegen Castillos Einsatz in der WM-Qualifikation hatte Ecuador gar der Ausschluss vom Turnier in Katar gedroht, das am 20. November beginnt. Chile und Peru, die in der WM-Qualifikation hinter Ecuador landeten und die Teilnahme am Turnier in Katar verpassten, waren vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS gezogen und hatten gegen Ecuadors WM-Teilnahme geklagt, weil sie die Spielberechtigung Castillos anzweifelten.
Steit um Herkunft von Byron Castillo
Nach Angaben des chilenischen Verbands soll Castillo falsche Angaben über seinen Geburtsort und sein Geburtsdatum gemacht haben. Demnach soll der Rechtsverteidiger in Kolumbien zur Welt gekommen sein, und nicht in Ecuador. Außerdem sei er in Wirklichkeit drei Jahre älter als angegeben. Castillos Seite, so berichtete es die spanische Sportzeitung "AS", soll zu den Anschuldigungen unter anderem erklärt haben, dass er einen in Kolumbien geborenen Bruder habe, der inzwischen verstorben sei.
Offenbar hatte die Beschwerde auch das Ziel, dass die FIFA die acht WM-Qualifikationsspiele, an denen Castillo beteiligt war, im Nachhinein als Siege für die jeweiligen Gegner Ecuadors werten sollte. Damit hätte Ecuador seinen WM-Platz verloren und Chile nachrücken können.
Kein Entzug der WM-Teilnahme, aber Strafe für Ecuador
Der Fall landete schließlich vor dem Internationalen Sportgerichtshof, der zwar urteilte, dass Ecuador in Katar starten darf. Da der ecuadorianische Verband FEF aber durch die Verwendung eines Dokumentes mit falschen Angaben gegen Artikel 21 des FIFA-Regelwerks verstoßen habe, wurde eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Schweizer Franken verhängt. Zudem startet Ecuador bei der nächsten WM-Qualifikation mit einem Abzug von drei Punkten. Demnach sollen die Informationen zu Castillos Geburtsdatum und -ort nicht der Wahrheit entsprechen.
Der Verband FEF hatte stets angegeben, sich keiner Schuld bewusst zu sein - fürchtete nun allerdings offenbar doch mögliche weitere Konsequenzen. Die Nicht-Nominierung erfolge aus Sorge um die Rechtmäßigkeit von Castillos Reisepass, teilte die FEF mit. Ecuador bestreitet am kommenden Sonntag (20.11.2022) das WM-Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Katar.