Leichtathletik-DM Klosterhalfen läuft zu Gold über 3.000 Meter
Konstanze Klosterhalfen hat bei der Hallen-DM in Dortmund den Titel über 3.000 Meter gewonnen. Über 60 Meter war Sprinterin Gina Lückenkemper nicht zu schlagen.
An ihrem 26. Geburtstag siegte die Leverkusenerin Klosterhalfen am Samstagabend in 8:34,89 Minuten und unterbot damit die Norm für die Hallen-EM Anfang März in Istanbul. Für Klosterhalfen, die im amerikanischen Portland trainiert, ist es der dritte Meistertitel nach 2017 und 2018.
Ihren deutschen Hallen-Rekord in 8:32,47 Minuten aus dem Jahr 2019 konnte sie nicht unterbieten. Zweite wurde Hanna Klein aus Tübingen in 8:36,83 Minuten vor der Leverkusenerin Lea Meyer, die 8:50,83 Minuten lief.
Bei den 3.000 Metern der Männer gewann Nils Voigt aus Bochum in 7:56,80 Minuten vor seinem Kollegen Marius Probst (Bochum/8:01,10) und Velten Schneider aus Sindelfingen (8:04,70).
Lückenkemper über 60 Meter nicht zu schlagen
Sprinterin Gina Lückenkemper (Berlin) krönte sich zur Hallenmeisterin über 60 m. Die 100-m-Europameisterin gewann ein hochklassiges Finale in 7,17 Sekunden vor ihren Staffel-Kolleginnen Lisa Mayer (Wetzlar/7,21) und Alexandra Burghardt (Burghausen/7,22). Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo bewies als Fünfte in 7,37 Sekunden ihre starken Sprint-Qualitäten.
Ein Drama spielte sich bei der Entscheidung der Männer ab: Die Mitfavoriten Julian Wagner (LC Top Team Thüringen) und Owen Ansah (Hamburg) waren nach einem vermeintlichen Fehlstart disqualifiziert worden. Sie legten sofort Protest ein und starteten unter Vorbehalt - als Erster überquerte dann überraschend Aleksandar Askovic (München) in 6,56 Sekunden vor Ansah und Wagner die Ziellinie.
In der offiziellen Ergebnisliste wurden nach minutenlangem Warten Robin Ganter (Mannheim/6,65) und Philipp Corucle (Stuttgart/6,66) auf den Plätzen zwei und drei geführt, ursprünglich waren die beiden hinter den letztlich disqualifizierten Ansah (6,57) und Wagner (6,58) auf den Rängen vier und fünf eingelaufen.
Blech und Lita Baehre teilen sich Gold
Beim Stabhochsprung der Männer teilten sich Torben Blech und Bo Kanda Lita Baehre die Goldmedaille. Die beiden Leverkusener triumphierten mit derselben Höhe von 5,72 m, für Blech war es der dritte DM-Titel in Folge. Vize-Europameister Lita Baehre siegte nach 2019 und 2020 ebenfalls zum insgesamt dritten Mal unter dem Hallendach. Bronze ging an Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken/5,52).
Bayer gewinnt im Kugelstoßen
Im Kugelstoßen gewann Simon Bayer den Titel. Bayer aus Sindelfingen stieß die Kugel im dritten Versuch auf 20,20 Meter und entschied den Wettkampf damit klar für sich. Christian Zimmermann aus Kirchheim erreichte mit 19,43 Metern Platz zwei, Dritter wurde Silas Ristl aus Essingen mit 19,31 Metern. Bei den Frauen setzte sich Sara Gambetta (Halle/Saale) mit einer Weite von 18,38 m vor Katharina Maisch (Gelenau/17,88) und Julia Ritter (Bochum/17,78) durch.
Roleder verabschiedet sich mit Bronze
Hürdensprinterin Cindy Roleder (SV Halle) verabschiedete sich mit DM-Bronze von der Leichtathletik-Bühne. Im letzten Rennen ihrer Karriere musste sich Roleder über 60 m Hürden in 8,17 Sekunden nur der neuen deutschen Meisterin Monika Zapalska (Wattenscheid/8,10) und Marlene Meier (Leverkusen/8,15) geschlagen geben.
"Das war der Abschied, den ich mir vorgestellt habe", sagte Roleder und kämpfte mit den Tränen. Die 33-Jährige hatte Anfang des Jahres bekannt gegeben, ihre Laufbahn nach den nationalen Titelkämpfen zu beenden.
In der 60-m-Hürden-Konkurrenz der Männer hatte Tim Eikermann (Leverkusen) mit 7,63 Sekunden die Nase vor. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Manuel Mordi (Hamburg/7,70) und Gregory Minoue (Düsseldorf/7,80).
Heß und Wittmann springen zum Sieg
Zuvor hatte Max Heß aus Chemnitz im Dreisprung der Männer den Titel mit 16,73 m geholt. Joel Kuluki aus Lübeck mit 15,17 m und Pascal Boden aus Dresden mit 15,14 m folgten auf den Plätzen. Bei den Frauen setzte sich Kira Wittmann (Göttingen) mit 14,08 Metern durch, gefolgt von Maria Purtsa (Chemnitz/13,84) und Kristin Gierisch (Leverkusen/13,80).
Die Wettkämpfe laufen bis Sonntag (19.02.2023), sportschau.de zeigt sie im Livestream und im Fernsehen.
Tim Lobinger gewürdigt
In Dortmund wurde der im Alter von 50 Jahren verstorbene frühere Weltklasse-Stabhochspringer Tim Lobinger auf besondere Weise gewürdigt. Vor dem Titelkampf der Stabhochspringer am Samstag war im Gedenken an ihn ein Nationaltrikot auf einen Stuhl gelegt worden.
Damit würdigte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) seine Erfolge, Leistungen und Verdienste. Der Hallen-Weltmeister von 2003 war der erste deutsche Stabhochspringer, der im Jahr 2003 die 6,00-Meter-Marke überquerte. Als Athletensprecher engagierte er sich für die Sportler im DLV. Der einstige Ausnahmespringer hatte jahrelang gegen den Krebs gekämpft.
DLV-Präsident gegen Rückkehr russischer und belarussischer Athleten
Am Rande der Wettkämpfe in Dortmund sprach sich Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), gegen eine Rückkehr von Sportlern aus Russland und Belarus zu internationalen Wettkämpfen. "So lange noch eine Kugel oder eine Rakete auf die Ukraine abgefeuert wird, möchte ich nicht mit Vertretern aus Russland an einem Tisch sitzen oder mit ihnen Sport treiben", sagte Kessing.