Kanuslalom-WM Durchs englische Wildwasser Richtung Paris
Deutschlands Kanuslalom-Szene gehört zur Weltspitze. Im englischen Lee Valley beginnt die WM - die auch für die Olympischen Spiele wichtig ist.
Wenn am Dienstag der Startschuss bei den Weltmeisterschaften im englischen Lee Valley ertönt, haben die deutschen Slalom-Kanuten und Kajak-Cross-Athleten nicht nur WM-Edelmetall im Blick. Denn vom 19. bis 24. September kämpfen K1-Olympiasiegerin Ricarda Funk, C1-Weltmeisterin Andrea Herzog und Co. auch um Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2024: Über Lee Valley soll der Weg nach Paris führen.
"Strecke ist megacool"
Für Funk dürfte die Anlage, die anlässlich Olympia 2012 errichtet wurde, ein gutes Omen sein. "2015 konnte ich hier meine erste WM-Medaille gewinnen", sagt die aktuelle Doppelweltmeisterin im Kajak-Einer und versprüht Vorfreude: "Die Strecke ist megacool. Sie ist schwer, sehr anspruchsvoll, aber sie macht auch unglaublich viel Spaß."
Die WM-Wettkämpfe starten am Dienstag mit den Team-Wettbewerben, um die Einzelmedaillen wird ab Freitag gerungen. Dabei möchte neben Funk und Herzog auch Sideris Tasiadis seinen Titel erfolgreich verteidigen - wenngleich für ihn als C1-Weltmeister "schon ein bisschen ein anderer Druck da" sei als beim Heimspiel im Vorjahr, wie der Augsburger betonte.
Schwierige Olympia-Qualifikation
In London werden im Kajak der Frauen und Männer jeweils 15 Quotenplätze für Paris vergeben, im Canadier sind es je zwölf. Um diese kämpfen elf deutsche Starterinnen und Starter sowie weitere 49 Nationen.
Zuvor war bereits bei den Europaspielen in Krakau mit Ausnahme von Kajak-Cross, im kommenden Jahr erstmals olympisch, in allen Disziplinen ein Startplatz zu holen. Dort hatten Funk im Kajak-Einer und Elena Lilik im Canadier-Einer mit ihren EM-Titeln ein Ticket für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) ergattert - scheinbar.
Insgesamt waren die Games sehr erfolgreich: Das deutsche Team ergatterte sechs Medaillen - drei davon Gold.
Unklare Kriterien erschweren die Pläne
Der Haken an der Sache? Bei Kontinentalwettbewerben darf jede Nation pro Geschlecht nur einen Quotenplatz erhalten. Ob es für den DKV derjenige im K1 oder C1 sein wird, ist derzeit noch unklar.
Generell sind die Olympia-Quotenplätze nicht personengebunden. Wer am Ende nach Paris reisen darf, entscheidet sich über die nationalen Qualifikationswettkämpfe im Frühjahr 2024.