Hockey-WM Deutschland nach Krimi gegen England im Halbfinale
Die deutschen Hockey-Herren stehen nach einem dramatischen Duell gegen England im Weltmeisterschafts-Halbfinale und dürfen weiter auf den ersten WM-Titel seit 17 Jahren hoffen.
Die Mannschaft von Bundestrainer André Henning setzte sich am Mittwoch (25.01.2023) nach einer furiosen Aufholjagd gegen England im Penaltyschießen mit 4:3 durch. Nach regulärer Spielzeit hatte es 2:2 (0:1) gestanden.
Deutschland zog damit erstmals seit 2010 wieder ins Halbfinale ein und trifft dort am Freitag auf den Weltranglistenersten Australien.
DHB-Team macht 0:2-Rückstand gegen England wett
Kapitän Mats Grambusch (57.) und dessen drei Jahre jüngerer Bruder Tom per Siebenmeter (58.) retteten die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes mit ihren Treffern in der Schlussphase in das Penaltyschießen.
Zuvor hatten Zachary Wallace (11.) und Liam Ansell nach einer Strafecke (32.) im indischen Bhubaneswar für die englische Nationalmannschaft getroffen.
Deutschlands Danneberg pariert entscheidenden Penalty
Im Shootout waren schließlich Niklas Wellen, Hannes Müller, Thies Prinz und Christopher Rühr für das DHB-Team erfolgreich, das zuletzt 2006 den WM-Titel gewann. Torhüter Jean-Paul Danneberg, der eigens für das Shootout eingewechselt wurde, machte mit zwei Paraden den Einzug in das Halbfinale perfekt.
"Das ist megageil. Wir haben immer an uns geglaubt und das zeichnet uns auch aus. Ich durfte zum Glück zwei halten, das hat gereicht", jubelte Danneberg. Kapitän Mats Grambusch war ebenfalls begeistert: "Ich bin so stolz auf die Mannschaft und glücklicherweise haben wir einen Torwart wie Jean-Paul."
Hockey-Bundestrainer Hennig: "Grandiose Mentalität"
Bundestrainer Hennig sagte über den 0:2-Rückstand kurz vor Schluss: "Da hat schon keiner mehr an uns geglaubt. Die Jungs sind klar und ruhig geblieben und haben unter Druck ihr bestes Hockey gespielt. Was für eine grandiose Mentalität."
Deutschlands Christopher Ruhr feiert sienen Treffer gegen England im WM-Viertelfinale.
Beide Mannschaften starteten verhalten in die Partie, Moritz Trompertz sorgte für den ersten gefährlichen Abschluss auf deutscher Seite, verfehlte das Tor jedoch knapp. Wenig später nahm Stuart Rushmere den Ball auf, ließ im Kreis gleich mehrere Gegenspieler stehen, und Wallace traf aus kurzer Distanz.
Grambusch-Brüder retten DHB-Team
Im zweiten Viertel kam Deutschland zwar zunächst etwas besser ins Spiel, konnte aber auch die beiden Strafecken nicht nutzen. Nach der Pause erhöhte Ansell für England. Im Anschluss gelang es dem DHB-Team kaum, in den gegnerischen Kreis vorzudringen. Christopher Rühr scheiterte zudem beim Siebenmeter und traf die Latte.
Nach Vorlage von Trompertz fügte Grambusch den Engländern jedoch den ersten Gegentreffer des Turniers zu, sein Bruder Tom sorgte per Siebenmeter für den Ausgleich - und ebnete dem DHB-Team den Weg ins Halbfinale.