EM-Test in Ulm Deutsche Handballer mit Remis gegen Ägypten
Im vorletzten Länderspiel des Jahres hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Freitag (03.11.2023) 31:31 (16:18) gegen Ägypten gespielt.
Ohne einige Leistungsträger musste Nationaltrainer Alfred Gislason im Testspiel zur Heim-EM 2024 improvisieren und konnte sich dabei vor allem auf Spielmacher Juri Knorr (sechs Tore) verlassen. In der ausverkauften Arena von Ulm brauchten die Gastgeber ein paar Minuten, um ihren Rhythmus zu finden.
Über gute Tempo-Gegenstöße und dank eines starken Rückraums warf das DHB-Team dann eine 7:3-Führung heraus. Danach kam allerdings der erste Bruch im Spiel. Der achtfache Afrikameister konnte sich immer besser durchsetzen und ging über einen 8:2-Lauf in Führung.
Juri Knorr Dreh- und Angelpunkt
Bis zur Pause hatte die deutsche Mannschaft, bei der Torwart Andreas Wolff nach einem Bandscheibenvorfall sein Comeback gab, defensiv nicht immer den Zugriff. Vorne hielt Knorr allerdings mit starken Würfen aus dem Rückraum oder klugen Anspielen die Mannschaft im Spiel, sodass Deutschland beim 16:18 zur Pause noch gut dran war.
Die DHB-Auswahl kam dann stark aus der Kabine. Knorr gelang mit dem Tor zum 20:19 (36. Minute) die erste Führung seit der Anfangsphase. Und dieses Mal blieb Deutschland im Spiel. Auch Youngster wie Julian Köster, Renars Uscins oder in der zweiten Halbzeit Torwart David Späth fügten sich gut ins Spiel ein.
Timo Kastening sicher von der Siebenmeterlinie
Vor allem über Gegenstöße konnte das Gislason-Team immer wieder Nadelstiche setzen. Zudem präsentierte sich Timo Kastening (sechs Tore) sicher von der Siebenmeterlinie. Ägypten hielt allerdings weiter energisch dagegen und kam in der Schlussminuten noch einmal heran und zum Unentschieden.
Im zweiten Testspiel soll der Sieg her
Am Sonntag (17.15 Uhr im Livecenter bei sportschau.de) treffen Deutschland und Ägypten in München erneut aufeinander. Gislason formulierte seinen Auftrag für den zweiten Härtest unmissverständlich: Fehler abstellen, Sieg einfahren. Vor mehr als 10.000 Zuschauern will der WM-Fünfte beim "Tag des Handballs" unbedingt einen EM-Boost mit aus dem Länderspieljahr nehmen. "Es ist natürlich super, dass wir am Sonntag schon die Chance haben, vor heimischer Kulisse dann ein Spiel zu gewinnen. Und dafür werden wir alles reinhauen", versprach Kapitän Johannes Golla, der in der Olympia-Halle seinen 26. Geburtstag feiern wird.
Gislason will zwischen den Pfosten erneut auf Wolff setzen. "Er wird wieder zehn Minuten bekommen", kündigte der DHB-Coach an. Bei seinem Kurzeinsatz in Neu-Ulm hatte Wolff nur schwer in die Partie gefunden.
DHB-Frauen gegen Ungarn
Bevor die Männer erneut vom Afrikameister gefordert werden, wollen auch die Frauen des Deutschen Handballbundes (DHB) wertvolles Selbstvertrauen sammeln. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch bestreitet am Sonntag (14.30 Uhr) in München gegen Ungarn sein letztes Spiel auf deutschem Boden, ehe es ab dem 29. November bei der WM in Norwegen, Dänemark und Schweden auch um den Olympia-Traum geht. "Der Rahmen ist hervorragend für uns. So etwas haben wir nicht täglich", sagte Bundestrainer Markus Gaugisch angesichts der erwarteten Kulisse in der bayrischen Landeshauptstadt. Und Kapitänin Emily Bölk meinte: "Die Vorfreude ist riesengroß. Das wird ein richtig cooler Tag."