WM-Generalprobe DHB-Team mit Rumpel-Sieg gegen Brasilien
Im letzten WM-Test lief bei der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Brasilien nicht viel zusammen - und trotzdem reichte es am Ende noch zum Sieg. In Hamburg gewann die Auswahl von Alfred Gislason am Samstag (11.01.2025) mit 28:26 (13:17).
Erfolgreichster Werfer war Juri Knorr mit fünf Treffern. Torwart David Späth hielt die deutsche Mannschaft in der zweiten Halbzeit mit zahlreichen Paraden im Spiel, so dass in der Schlussphase noch der Sieg drin war. Zwei Tage zuvor hatte es für Deutschland in Flensburg bereits einen 32:25 (13:13)-Sieg gegen die Südamerikaner gegeben.
"Es ist eine kleine Warnung für uns, dass wir in beiden Spielen nicht so gespielt haben, wie wir uns das erhofft haben", sagte Bundestrainer Gislason in der Sportschau. "Wir verwerfen vor allem zu viele klare Chancen." Einzig die letzte Viertelstunde gefiel dem Bundestrainer: "Unter Druck hat die Mannschaft das dann noch verdient gedreht."
Angriff verwirft, Abwehr patzt
Vier Tage vor dem WM-Start wollte Gislason nicht groß experimentieren und startete mit seiner Stammformation um Spielmacher Juri Knorr, Renars Uscins und Torwart Andreas Wolff. Nachdem der Nationaltorhüter am Donnerstag kurz nach der Geburt seines ersten Kindes pausiert hatte, spielte er nun von Beginn an - und war überhaupt nicht zufrieden mit der Leistung seiner Vordermänner.
Trotz all der Erfahrung auf dem Feld agierte das DHB-Team vor 12.379 Zuschauern in der Offensive zu unpräzise und vergab eine Großchance nach der anderen. Fehlpässe, Fehlwürfe, darunter ein verworfener Siebenmeter, prägten die Anfangsphase. Allein in Durchgang eins vergab das DHB-Team zwölf freie Würfe.
Auch Youngster bringen keinen Schwung
Auch die deutsche Abwehr fand nicht in ihren Rhythmus und ließ die Brasilianer zum Teil unbedrängt durch die Defensive spazieren. Selbst die Einwechslung der DHB-Jungstars Nils Lichtlein, Marko Grgic und Justus Fischer blieb wirkungslos. Die Gäste schafften es auch nach der Pause, die Halle weitgehend ruhig zu halten. Der komfortable Vorsprung von drei Toren blieb bestehen.
Auch, weil das DHB-Team erneut reihenweise Chancen liegen ließ. Fast frei stehend scheiterten Johannes Golla, Julian Köster oder der eigentlich gut aufgelegt Luca Witzke an Brasiliens Keeper Rangel da Rosa und trieben Gislason an der Seitenlinie zur Verzweiflung. Der 65-Jährige brachte beim Stand von 19:22 erneut frische Kräfte. Der eingewechselte Linksaußen Rune Dahmke war es, der rund zehn Minuten vor Spielende zum 23:23 ausglich und die ausverkaufte Arena in Ekstase versetzte.
Späth und Endspurt retten Sieg
David Späth im Tor hielt sein Team mit sehenswerten Paraden im Spiel. Trotz katastrophaler Leistung im Angriff drehte das DHB-Team schließlich in der Schlussphase durch einen 3:0-Lauf dank der Treffer von Knorr (2) und Uscins das Spiel. "Das erste WM-Spiel gegen Polen wird enorm wichtig sein. Da dürfen wir nicht so ein Auf und Ab in unserer Leistung zeigen", meinte Gislason in der Sportschau.
Für die deutsche Mannschaft beginnt die WM am Mittwoch (15.01.2025) im dänischen Herning mit dem Spiel gegen Polen (20.30 Uhr, Live im Ersten und als Livestream bei sportschau.de).