DHB-Pokalfinale Rhein-Neckar Löwen gewinnen Endspiel-Drama gegen Magdeburg
Die Rhein-Neckar Löwen haben sich nach einem dramatischen Finale den Triumph im DHB-Pokal gesichert. Die Torhüter David Späth und Joel Birlehm wurden gegen den SC Magdeburg zu Helden.
Die Löwen gewannen am Sonntag (16.04.2023) vor 19.750 Fans in der ausverkauften Kölner Arena mit 36:34 (16:13, 27:27, 31:31) nach Siebenmeterwerfen.
"Ich bin am Ende einfach nur zusammengesackt. Der Spielverlauf, dazu habe ich in der Verlängerung auch ein paar Dinger liegen gelassen", sagte Löwen-Linkaußen Uwe Gensheimer sichtlich mitgenommen kurz nach dem Ende der Partie. Der Magdeburger Kay Smits war dagegen im Stimmungs-Tief: "Die Enttäuschung ist riesengroß."
Hinze: "Es ist unglaublich"
Der erst 20 Jahre alte David Späth, eigentlich Keeper Nummer drei bei den Löwen, avancierte in der Overtime zum Helden des Tages, er hielt sein Team mit seinen Paraden immer wieder im Spiel. Im Siebenmeterwerfen parierte dann Joel Birlehm den vierten Magdeburger Strafwurf und sorgte damit für die Vorentscheidung. "Ich bin so froh, weil wir in den letzten Wochen so viel Scheiße gefressen haben", sagte Birlehm: "Es ist ein so unglaubliches Gefühl." Löwen-Trainer Sebastian Hinze sprach von einem "unfassbar geilen Handballspiel. Wir sind Pokalsieger, es ist unglaublich."
Magdeburg lässt sich lange nicht abschütteln
Es war von Beginn an ein dramatisches Finale, in dem die Löwen beinahe die gesamte reguläre Spielzeit über knapp in Führung lagen. Stark in Form zeigten sich vor allem im ersten Durchgang Nationalkeeper Birlehm, auch Juri Knorr bot nach seiner Krise in den vergangenen Wochen eine Top-Leistung.
Doch so richtig absetzen konnten sich die Löwen nie, Magdeburg blieb immer in Schlagdistanz und ging vier Minuten vor dem Ende durch Gisli Kristjánsson mit 26:25 sogar in Führung. Doch die Löwen konterten erneut, glichen durch Knorr aus und schafften zwei Minuten vor Schluss durch einen Siebenmeter von Gensheimer das 27:26.
Späth pariert "Matchball" von Smits
Kay Smits hatte aber wiederum eine Antwort und sieben Sekunden vor Schluss vom Siebenmeterpunkt aus den Matchball für Magdeburg. Doch Späth, der in der Endphase ins Tor durfte, lenkte die Kugel mit der linken Wade um den Pfosten.
In der Verlängerung nahmen die Löwen dieses Momentum mit, Späth parierte gleich den ersten Wurf und legte damit den Grundstein für den nächsten Zwischenspurt des Bundesliga-Fünften. Jannik Kohlbacher, Olle Forsell-Schefvert und Gensheimer erhöhten für Rhein-Neckar auf 30:27, hinten nahm Späth einen Magdeburger Schuss nach dem anderen raus, darunter sogar einen weiteren Siebenmeter, diesmal von Matthias Musche.
Gensheimer vergibt dreimal in Serie gegen Jensen
Daniel Pettersson verkürzte, Gensheimer sorgte mit dem 31:28 in der 68. Minute für die scheinbare Vorentscheidung. Doch wie schon in der regulären Spielzeit kam Magdeburg, auch dank des herausragenden Mike Jensen im Tor, mit einer riesigen Moral wieder zurück.
Gensheimer strauchelte in dieser Phase, vergab zwei Siebenmeter und auch noch einen Wurf aus dem Feld. Dank Michael Damgaard, Lucas Meister und Smits per Siebenmeter bei schon abgelaufener Spielzeit wurde aus dem 28:31 dann doch wieder ein 31:31. Im Siebenmeterwerfen kehrte dann wieder Birlehm ins Löwen-Tor zurück und parierte schließlich den entscheidenden Wurf von Kristjánsson - anschließend verwandelte Albin Lagergren zum 36:34-Endstand.
Flensburg siegt im Spiel um Platz drei deutlich gegen Lemgo
Zuvor hatte sich die SG Flensburg-Handewitt gegen den TBV Lemgo Lippe den dritten Platz gesichert. Die Mannschaft von Trainer Maik Machulla ließ Lemgo beim 28:23 (17:11) keine Chance und legte zugleich eine gelungene Generalprobe für die anstehende Viertelfinal-Entscheidung in der European League hin.
Teitur Örn Einarsson und Jim Gottfridsson waren mit je fünf Toren die besten Schützen der Flensburger. Flensburg hat damit in der ersten Runde des DHB-Pokals 2023/24 spielfrei und sicherte sich in eine Prämie in Höhe von 120.000 Euro.
Halbfinale: Magdeburg besiegt Lemgo, Löwen gewinnen gegen Flensburg
Die Rhein-Neckar Löwen hatten am Samstag (15.04.2023) das erste Halbfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 38:31 (19:13) deutlich gewonnen.
Im zweiten Halbfinale setzte sich Magdeburg 33:31 (17:13) gegen den TBV Lemgo Lippe durch.