PGA Championship LIV-Profi Koepka triumphiert beim Major
Brooks Koepka hat als erster Golfer der neuen und umstrittenen LIV-Tour eines der vier Major-Turniere gewonnen.
Der 33 Jahre alte US-Profi setzte sich bei der 105. PGA Championship in Rochester im US-Bundesstaat New York mit einem Gesamtergebnis von 271 Schlägen gegen den Norweger Viktor Hovland und den US-Amerikaner Scottie Scheffler (beide 273) durch. Mit dem zweiten Platz übernahm der 26-jährige Scheffler auch wieder die Spitze der Weltrangliste.
Zahlreichen Verletzungen getrotzt
Für Koepka ist es bereits der fünfte Triumph bei einem Major. 2017 und 2018 siegte er bei den US Open, 2018 und 2019 holte er den Titel bei der PGA Championship. "Wenn ich zurückblicke, wo wir vor zwei Jahren waren, bin ich im Moment so glücklich", sagte Koepka. "Das ist einfach das Coolste".
Zahlreiche Verletzungen ließen ihn damals zweifeln, ob er es noch mit den besten Golfern der Welt aufnehmen konnte. Nun bekam Koepka für seinen Sieg im Oak Hill Country Club die riesige Wanamaker-Trophäe und einen Preisgeldscheck in Höhe von 3,15 Millionen US-Dollar (2,91 Millionen Euro) überreicht.
LIV-Tour steht schwer in der Kritik
Im vergangenen Jahr war Koepka zusammen mit anderen US-Stars wie Dustin Johnson, Phil Mickelson und Bryson DeChambeau von der PGA-Tour auf die konkurrierende LIV-Serie gewechselt. Die LIV-Tour steht wegen des Millionen-Investments aus Saudi-Arabien in der Kritik.
"Herzlichen Glückwunsch @BKoepka dein Comeback war beeindruckend. Ich bin so stolz auf dich", twitterte LIV-Boss Greg Norman. Viele Profis sind im vergangenen Jahr dem Ruf des großen Gelds gefolgt und spielen für die von ihm ins Leben gerufene Tour, die ihre Spieler mit Geldern des saudi-arabischen Regimes überschüttet. Von Beginn an hagelte es heftige Kritik. Der Vorwurf: Das saudische Königshaus versuche mit den Hochglanz-Events "Sportswashing" zu betreiben.
Ein Golflehrer ist der heimliche Star
Der heimliche Star des 17,5 Millionen US-Dollar dotierten Turniers am Ontariosee war aber ein Golflehrer aus dem Arroyo Trabuco Golf Club in Kalifornien. Michael Block hatte sich bereits an den ersten drei Tagen in die Herzen der Fans gespielt, in der Finalrunde avancierte der 46-Jährige nach seinem Ass auf der 15. Spielbahn endgültig zum Publikumsliebling.
Block versenkte auf dem 138 Meter langen Par 3 seinen Ball vom Abschlag aus - ohne dass der Ball einmal auf dem Grün aufkam - direkt im Loch. "Nein, nein. Niemals. Rory, ist es reingegangen?", fragte der völlig erstaunte Block seinen prominenten Spielpartner, Nordirlands Golfstar Rory McIlroy. Am Ende belegte der Golflehrer unter dem Jubel der Fans ein starken geteilten 15. Platz.
Der in den USA lebende gebürtige Münchner Stephan Jäger fiel am Schlusstag nach einer schwachen 76er-Runde mit insgesamt 287 Schlägen vom zehnten auf den geteilten 50. Rang zurück. Der Mannheimer Yannik Paul (293) schloss das zweite Major seiner Karriere auf dem geteilten 69. Platz ab.