Kein Handelfmeter für Deutschland Spaniens Cucurella - "Mische mich da nicht ein"
Nach den hitzigen Diskussionen über ein vermeintliches Handspiel im EM-Viertelfinale gegen Deutschland hat sich Spaniens Marc Cucurella am Sonntag (07.07.2024) zur strittigen Szene geäußert.
"Ich bin Spieler und mische mich da nicht ein. Ich respektiere, was die Schiedsrichter sagen", erklärte der spanische Außenverteidiger zwei Tage nach dem dramatischen 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen die deutsche Nationalmannschaft. "Wenn die Schiedsrichter sagen, es ist kein Handspiel, dann respektiere ich das als Spieler natürlich", sagte Cucurella. Dann lachte er.
Der englische Referee Anthony Taylor hatte in der 106. Minute beim Stand von 1:1 weiterspielen lassen, als Jamal Musiala den Ball an die Hand des im eigenen Strafraum stehenden Cucurella geschossen hatte. Auch der VAR blieb stumm, Taylor schaute sich die Szene nicht noch einmal auf dem Monitor an. Diese Entscheidung löste eine Debatte aus - unter Experten, Spielern und Fans.
Kein Handelfmeter - die UEFA hatte es angekündigt
Dabei richtete sich Taylor strikt nach den Vorgaben der UEFA. Dass es in solchen Situationen keinen Strafstoß geben wird, hatte Roberto Rosetti, der Schiedsrichter-Chef der UEFA, schon vor dem Turnier angekündigt.
Zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel hatte Rosetti in München eine Szene vorgeführt, die der aus dem Viertelfinale ähnelte. Sie stammte aus dem Champions-League-Spiel zwischen RB Leipzig und Manchester City. Castello Lukeba bekam den Ball dort aus einer vergleichbaren Entfernung in einer ähnlichen Weise an den Arm.
"Das ist niemals ein Elfmeter", sagte Rosetti. "Der Arm ist nah am Körper in einer natürlichen Position. Der Spieler versucht noch, den Ballkontakt zu vermeiden."
Steinhaus-Webb sagt: "Spanien hätte sich nicht beschweren dürfen"
"Natürlich hätte Spanien sich nicht beschweren können, wenn der Schiedsrichter auf Elfmeter entschieden hätte", sagte Schiedsrichter-Expertin Bibiana Steinhaus-Webb am Samstag (06.07.2024) im Gesräch mit der Sportschau. Er habe entschieden, dass keine "unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche" vorgelegen habe. "Das war das entscheidende Argument, dass der Schiedsrichter dieses Spiel hat weiterlaufen lassen."
Cucurella sagt: "Hätten uns auch beschweren können"
Natürlich hatte auch Cucurella eine Meinung zu dieser Szene. "Ich verstehe, dass es sich um eine etwas zweifelhafte Aktion handelt", sagte Cucurella auf Nachfrage. "Aber ich denke, wenn Deutschland gewonnen hätte, hätte man nicht darüber gesprochen."
Der 25-Jährige des FC Chelsea verwies zudem auf weitere strittige Entscheidungen des Schiedsrichters. "Wir hätten uns auch darüber beschweren können, dass er Toni Kroos nicht vom Platz gestellt hat", sagte Cucurella mit Blick auf mehrere gelbwürdige Fouls des deutschen Mittelfeldstars in der Anfangsphase des Spiels, die nicht mit Karten geahndet wurden. "Am Ende haben wir gewonnen, und das ist das Wichtigste."