Nicht nur Lob für DFB-Team Pressestimmen: "Der Gastgeber sieht verwundbar aus"
1:1 gegen die Schweiz, Gruppensieg perfekt. Und dennoch muss sich das DFB-Team nach dem komplizierten Spiel gegen die Schweizer auch Kritik gefallen lassen. Die internationale Presse zieht Vergleiche zur Bahn - und huldigt Niclas Füllkrug. Die Stimmen im Überblick.
Schweiz:
"NZZ": "Schweiz-Deutsches Rumpelderby: Am meisten tat einem am Ende der Ball leid. Mit fussballerischer Eleganz war die Begegnung zwischen deutscher Nationalmannschaft und Schweizer Nati nicht gesegnet."
"Blick": "Füllkrug duscht die Nati in der Nachspielzeit eiskalt."
"Tagesanzeiger": "In der 92. Minute platzt der Traum gegen Deutschland."
Großbritannien:
"The Sun": "Das späte Ausgleichstor der Gastgeber bedeutet, dass England Slowenien besiegen muss, um ein Alptraum-Achtelfinale gegen Deutschland zu vermeiden."
"Daily Mirror": "Der Favorit geriet durch eine hungrige, gut organisierte Schweizer Mannschaft zum ersten Mal in diesem Turnier in Bedrängnis. Die Schweiz hat den Status eines 'Dark Horse' durchaus verdient. Sie wären sogar Gruppensieger geworden, wäre da nicht das Jokertor von Füllkrug gewesen."
"Guardian": "Es war ein bescheideneres und klügeres Deutschland, das nach Abpfiff den Platz verließ. Euphorisch nach dem Kopfball von Niclas Füllkrug in der Nachspielzeit, erleichtert über den Gruppensieg, aber vielleicht mit einem realistischeren Eindruck darüber, wo sie stehen und wozu sie fähig sind. Wie einer ihrer Züge, strauchelte und stotterte Deutschlands EM-Reise 2024, und war sogar von einer unplanmäßigen Umleitung bedroht."
"Daily Mail": "Die Züge sind nicht mehr verlässlich in Deutschland. Es ist das überraschendste Element dieser EM 2024 für jeden, der sich an die geschmeidige Organisation der WM vor 18 Jahren erinnert und es hat einen nationalen Stereotyp ruiniert. Für mehr als 90 Minuten war auch Julian Nagelsmanns Team, ein Beispiel für Effizienz in den ersten zwei Spielen, kaputt. (...) Bis Niclas Füllkrug zur Rettung kam."
USA:
"New York Times": "Füllkrug ist der Retter, aber der Gastgeber sieht verwundbar aus."
Italien:
"La Gazzetta dello Sport": "Deutschland bedankt sich bei Füllkrug und beendet die Gruppe als Erster. Die Schweiz könnte Italien herausfordern. Die Schweiz ist nah dran am Sieg, aber dann schenkt der Torjäger der Borussia Deutschland den Sieg. Plötzliche Unsicherheiten bei Deutschland, aber für den Moment reicht es."
"Corriere dello Sport": "Ein Remis im letzten Augenblick für Deutschland. Füllkrug antwortet in der 92. Minute auf Ndoye. Die Hausherren schaffen es mit dem letzten Atemzug, als Sieger aus der Gruppe herauszukommen."
"Corriere della Sera": "Die Schweiz hatte 92 Minuten lang das Gefühl, Deutschland zu schlagen und sich als Gruppenerster für das Achtelfinale zu qualifizieren. Aber die Deutschen hätten sich im Großen und Ganzen nicht beschwert, als Zweiter hätten sie Spanien und Frankreich gemieden und auf Italien oder England treffen können."
Frankreich:
"L'Équipe": "Ein uninspiriertes Deutschland erkämpfte sich ein 1:1-Unentschieden gegen die Schweiz. Die Gastgeber behalten ihren ersten Platz in der Gruppe. Erst in der 90.+2 Minute konnte Niclas Füllkrug mit einem Kopfball den Ausgleich gegen die starken Schweizer erzielen. Schon zu Beginn des Spiels wurde der Ton durch mehrere technische Fehler von Toni Kroos vorgegeben."
"Le Parisien": "Hat die deutsche Mannschaft etwas zu sehr nachgelassen? Vielleicht, aber sie hat sich gut erholt. Nach zwei Siegen gegen Ungarn und Schottland war das Achtelfinale bereits sicher. Deutschland erkämpfte sich in der Nachspielzeit durch den unvermeidlichen Niclas Füllkrug ein Unentschieden gegen die Schweiz und behält damit den ersten Platz in der Gruppe A."
"RMC Sport": "In einem Spiel, das sie nicht unter Kontrolle hatten, gerieten die Deutschen sogar in Rückstand. In der Nachspielzeit gelang Füllkrug der Ausgleich, der den ersten Platz in der Gruppe A sicherte. Die Schweiz wurde immerhin Gruppenzweiter."
Spanien:
"Marca": "Füllkrug rettet den Gruppensieg mit dem Schlusspfiff. Die Gastgeber spielen in der unteren Turnierhälfte weiter und sehen am Horizont Spanien. Deutschland ist zurück auf dem Boden nach zwei extrem bequemen Spieltagen. Das Duell gegen einen Knochen wie die Schweiz hat gezeigt, dass Nagelsmanns Team verwundbar ist. (...) Egal, wie viele Spielmacher Deutschland hat, es braucht diesen einen Mann für die Tore. Und die Füllkrugs könnten im weiteren Verlauf der EM von entscheidender Bedeutung sein."
"Mundo Deportivo": "Füllkrug schickt Deutschland in der Nachspielzeit auf den Weg Spaniens. Die Schweiz war kurz davor, das Unmögliche zu schaffen und Deutschland zu besiegen. In den ersten beiden Spielen schien es, als sei die deutsche Mannschaft eine perfekt geölte Maschine, doch im entscheidenden Spiel ließ sie daran Zweifel aufkommen."
Österreich:
"Kurier": "Im dritten Gruppenspiel wurde dem deutschen Nationalteam aufgezeigt, dass es noch ein weiter und steiniger Weg bis zum EM-Titel wird."