Romelu Lukaku vom SSC Neapel

Serie A Spitzenspiel gegen Inter kommt für Neapel zur Unzeit

Stand: 27.02.2025 13:39 Uhr

Noch vor einigen Wochen hat die SSC Neapel die italienische Serie A dominiert, dann gab es vier Partien ohne Sieg. Das Spitzenspiel gegen Inter Mailand kommt da zur Unzeit.

Von Frank van der Velden

Er trifft nicht mehr. Noch im Januar hatte Romelu Lukaku zwei Spitzenspiele entschieden. Erst schoss er die SSC Neapel mit seinem 3:2-Siegtreffer bei Atalanta Bergamo zum Erfolg, dann sorgte er daheim gegen Juventus Turin für das entscheidende 2:1. Die SSC Neapel festigte damit ihre Tabellenführung, und für den bulligen Mittelstürmer aus Belgien waren es die Saisontore acht und neun.

Inter kann Neapel im Spitzenspiel davonziehen

Im Februar dann: Flaute und Krise. Es folgten drei Unentschieden in Serie und dann eine Niederlage bei Aufsteiger Como - das alles ohne Lukaku-Treffer - und das Team von Trainer Antonio Conte musste die Tabellenführung an Inter Mailand abgeben.

Dass Neapel am 27. Spieltag am Samstag (ab 18 Uhr im Live-Ticker bei der Sportschau) im heimischen Stadio Diego Maradona gegen jenes Inter Mailand ran muss, kommt für das Team zur Unzeit. Einen Punkt liegt die SSC hinter dem Titelverteidiger aus der Lombardei, bei einer Pleite wären es satte vier.

Besonderes Spiel für Lukaku und Conte

Es wäre aber auch eine gute Gelegenheit, die Kurve zu kriegen. Das gilt vor allem für Lukaku. Der spielte von 2019 bis 2021 und in der Saison 2022/23 bei Inter und schoss das Team 2021 gemeinsam mit seinem kongenialen Sturmpartner Lautaro Martinez zur Meisterschaft - der ersten seit 2010 für Inter. In Mailand hatte Lukaku wohl seine beste und erfolgreichste Zeit. Sein Trainer damals: Antonio Conte, für den die Partie gegen Inter also auch eine besondere ist. Unter keinem anderen Trainer schoss Lukaku mehr Tore.

Antonio Conte und Romelu Lukaku jubeln bei Inter Mailand

Antonio Conte und Romelu Lukaku jubeln bei Inter Mailand.

Da verwundert es nicht, dass der 56-jährige Italiener im vergangenen Sommer alles daran setzte, Lukaku für 30 Millionen Euro vom FC Chelsea nach Neapel zu lotsen. Und zunächst schien es ja auch wieder zu passen für Conte und Lukaku. Nach dem Absturz in der vergangenen Saison auf Rang zehn spielte der Meister des Jahres 2023 wieder oben mit.

Kvaratskhelia-Wechsel ein Knackpunkt

Knackpunkt für Napoli war dann wohl Mitte Januar der Wechsel von Khvicha Kvaratskhelia für 70 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain. Der Georgier war 2022 zu Napoli gekommen, feierte in seiner Premierensaison mit dem Klub gleich die erste italienische Meisterschaft seit 1990 und wurde als bester Spieler der Serie A ausgezeichnet.

Khvicha Kvaratskhelia jubelt über ein Tor

Khvicha Kvaratskhelia jubelt über ein Tor.

"Ich bin sehr enttäuscht", sagte Conte. Er habe versucht, "ihm das Gefühl zu geben, im Mittelpunkt unseres Projekts zu stehen, und ihm mit der Ankunft anderer Spieler zu zeigen, dass wir hier immer noch etwas Besonderes erreichen können." Damit meinte Conte auch Lukaku, der in der Tat auf dem Platz prächtig mit Kvaratskhelia harmonierte.

Umstellung bringt nichts ein

Zwar gewann Neapel die Topspiele in Bergamo und gegen Juventus, doch dann machte sich das Fehlen des linken Flügelspielers bemerkbar. Auch Contes Wechsel von einem offensiven 4-3-3-System auf ein eher flaches 3-5-2 brachte nichts, die Idee ging nicht auf.

Was Neapel im Spitzenspiel Mut machen darf, ist die Statistik. Oder besser gesagt: die Statistik von Antonio Conte. Der spielte mit drei verschiedenen Klubs schon gegen Inter, hat aber noch nie verloren. Das Hinspiel endete 1.1.

Inter ohne Sommer und Thuram nach Neapel

Die Mailänder konnten zudem ihr drei jüngsten Auswärtsspiele nicht gewinnen, und Trainer Simone Inzaghi muss ohne Stammtorhüter Yann Sommer (Daumenbruch) und Toptorschütze Marcus Thuram (Sprunggelenkverletzung) auskommen.