Joshua Kimmich und Serge Gnabry im weißen Trikot der Nationalmannschaft

FIFA WM 2022 in Katar Deutschland in Gruppenphase dreimal in weißen Trikots

Stand: 19.11.2022 21:25 Uhr

Die FIFA hat die Trikotfarben für die Gruppenspiele der WM bekannt gegeben: Das deutsche Team wird dreimal in weißen Trikots spielen. Allgemein sind die Trikots streng reguliert - und Teil politischer Debatten.

Wie aus einem entsprechenden Dokument der FIFA hervorgeht, spielt Deutschland in allen drei Gruppenspielen in seinen aktuellen weißen Heimtrikots. Deutschlands erster Gegner Japan spielt in blau, Spanien wird im Gruppenspiel gegen Deutschland in roten Trikots spielen, Costa Rica zum Abschluss der Gruppenphase ebenfalls in roten Trikots.

Einzige Abweichung aus deutscher Sicht: In den beiden letzten Gruppenspielen muss das Team weiße statt schwarze Hosen tragen. Selbst die Farben der Aufwärmleibchen sind für alle 32 Teams bei allen 48 Gruppenspielen bereits festgelegt und den Verbänden mitgeteilt worden. Die Trikots und die Kleidung der Teams im Allgemeinen sind detailreich reguliert.

FIFA verbot Dänemark den Slogan "Menschenrechte für alle"

Die FIFA setzt besonders politische Neutralität voraus. Dänemark hatte bei der FIFA beantragt, den Slogan "Menschenrechte für alle" auf der Trainingskleidung zu tragen. Die FIFA verbot das, nach dänischen Angaben mit Verweis auf das Verbot von politischen Botschaften. Nach Informationen der Sportschau haben mehrere Nationalverbände bei der FIFA ähnliche Anfragen wie Dänemark gestellt. Der Weltverband lehnte sie allesamt ab und verwies auf eine Gleichbehandlung.

"Wir sind der Meinung, dass die Botschaft 'Menschenrechte für alle' universell und kein politischer Aufruf ist", sagte Jakob Jensen, Geschäftsführer des dänischen Verbands, im Sender Dänischer Rundfunk zu dem Verbot der dänischen Trainingskleidung.

Aktuell findet eine Debatte über Kapitänsbinden statt, sieben europäische Verbände wollen mit einer speziellen Binde ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen. Die Position der FIFA dazu ist derzeit offen.

Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter meist in schwarzen Trikots

Auch die Trikots der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter für die 48 Gruppenspiele stehen fest. Hier geht es weitgehend traditionell zu: 22 Mal werden die Unparteiischen in schwarzen Trikots die Spiele leiten. Hinzu kommen weitere Spiele in roten (10), gelben (8), blauen (6) und lilafarbenen (2) Trikots.

Beim Eröffnungsspiel werden Schiedsrichter Daniele Orsato aus Italien und sein Team ebenfalls schwarze Trikots tragen.

Der italienische Schiedsrichter Daniele Orsato leitet das Eröffnungsspiel.

Der italienische Schiedsrichter Daniele Orsato leitet das Eröffnungsspiel.

Jedes Team muss zahlreiche Trikots mitbringen

Jede Mannschaft braucht zwei verschiedene Trikotsätze (hell und dunkel), die Torhüter müssen sogar drei verschiedene Farben vorrätig haben. Außerdem muss jedes Team Torwarttrikots ohne Namen mitbringen - falls durch Platzverweise oder Verletzungen ein Feldspieler ins Tor muss.

Sämtliche Trikots - erste Wahl, zweite Wahl und alle Torwarttrikots - muss jeder Verband zu jedem Spiel transportieren, um stets reagieren zu können. Denn die Unparteiischen haben im Zweifel das letzte Wort und können Trikot-Konstellationen widersprechen. Laut FIFA soll darauf geachtet werden, dass jedes Team mindestens einmal in seinem Heimtrikot spielen darf.

Rücksicht auf Menschen mit Farbsehschwäche

Die FIFA hat angekündigt, Rücksicht auf Menschen mit Farbsehschwächen zu nehmen. Problematische Konstellationen bei den Trikots in dieser Hinsicht sollen "wenn möglich" vermieden werden.

Problematische Kombinationen sind beispielsweise Rot gegen Grün, Rot gegen Schwarz, Hellgrün gegen Gelb oder Orange gegen Gelb. Ein Spiel besser verfolgen können solche Menschen bei Kombinationen wie beispielsweise Schwarz gegen Weiß, Rot gegen Gelb oder Blau gegen Gelb.

Rückennummer 1 gehört dem Torwart - der Rest ist frei zu verteilen

Die Rückennummer 1 ist zwingend einem Torhüter zuzuordnen, der Rest ist frei verfügbar. Früher war es in manchen Ländern üblich, Rückennummern alphabetisch zu vergeben. Argentiniens Torwart Ubaldo Fillol stand daher 1978 mit der Nummer 5 und 1982 mit der Nummer 7 im Tor - das ist heutzutage nicht mehr möglich.