FIFA WM 2026 FIFA vor Planänderung - WM 2026 vielleicht mit 104 Spielen
Ab 2026 lässt die FIFA 48 Teams bei der WM mitspielen statt bisher 32. Am geplanten Modus mit Dreiergruppen gibt es aber viel Kritik - eine Änderung des Formats könnte zu noch mehr Spielen führen.
Seit 1998 wird die WM mit 32 Teams gespielt, die WM in Katar wird aber die letzte im bekannten Format sein. 48 Mannschaften sollen ab 2026 mitspielen, so lautet der Beschluss der FIFA aus dem Jahr 2017. Die FIFA hatte zunächst einen Modus mit 16 Dreiergruppen beschlossen, der 80 WM-Spiele bedeuten würde. Doch der steht nun zur Debatte. Am Ende könnte ein Format mit 104 statt bislang 64 Spielen stehen - eine Steigerung um mehr als 60 Prozent im Vergleich zu heute.
48 Teams bedeuten mehr Spiele - mehr Spiele bedeuten mehr Geld
Warum 48 Teams? Die FIFA argumentiert, dass mehr Teams bessere Chancen "zur Entwicklung des Fußballs in der Welt" bedeuten. Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fußballförderung sagte in Katar: "Wenn mehr Länder die Chancen auf die weltweite Bühne haben, werden sie mehr für die Entwicklung des Fußballs tun." Tatsächlich stehen wohl andere Themen im Vordergrund.
Im Profifußball gilt bei vielen Verbänden immer noch die Faustregel, dass mehr Spiele mehr Geld bedeuten. In Russland 2018 nahm die FIFA rund fünf Milliarden Euro ein, in Katar 2022 geht die FIFA von mehr als sieben Milliarden aus. Der Bewerbungschef der WM 2026, Carlos Cordeiro, sprach 2018 von möglichen Einnahmen in Höhe von mehr als 13 Milliarden Euro.
Dreiergruppen problematisch, Diskussion um Vierergruppen läuft
Bei der WM in Katar tragen die 32 Teams wie seit 1998 üblich insgesamt 64 Spiele aus. Für die Zeit ab 2026 mit 48 Teams sind mehrere Formate im Gespräch.
Dreiergruppen vor der K.o.-Runde (80 Spiele): 2017 beschloss die FIFA, das Turnier mit 16 Dreiergruppen zu bestreiten. Aus jeder Gruppe sollten die beiden besten Teams die K.o.-Runde mit dem Sechzehntelfinale erreichen. Das große Problem zusammengefasst: Dreiergruppen mit zwei Teams, die weiterkommen, können leicht zu absprachefähigen letzten Spielen führen, bei denen das spielfreie Team ausscheidet. Auch deswegen wird immer deutlicher: Der Beschluss ist keinesfalls endgültig.
Vierergruppen vor der K.o.-Runde (104 Spiele): "Wir müssen das noch einmal aufgreifen oder zumindest neu diskutieren, ob wir 16 Dreiergruppen machen oder 12 Vierergruppen, das ist sicherlich etwas, was bei den nächsten Meetings auf der Agenda stehen wird", sagte Infantino während seiner Abschlusspressekonferenz. In den Vierergruppen könnten die jeweils beiden besten Teams plus die acht besten Gruppendritten das Sechzehntelfinale erreichen. Es wäre also das aktuelle EM-Format der UEFA in verdoppeltem Ausmaß.
Jahr | Teams | Spiele |
---|---|---|
1930 | 13 | 18 |
1934 | 16 | 17 |
1938 | 15 | 18 |
1950 | 13 | 22 |
1954 | 16 | 26 |
1958 | 16 | 35 |
1962 | 16 | 32 |
1966 | 16 | 32 |
1970 | 16 | 32 |
1974 | 16 | 38 |
1978 | 16 | 38 |
1982 | 24 | 52 |
1986 | 24 | 52 |
1990 | 24 | 52 |
1994 | 24 | 52 |
1998 | 32 | 64 |
2002 | 32 | 64 |
2006 | 32 | 64 |
2010 | 32 | 64 |
2014 | 32 | 64 |
2018 | 32 | 64 |
2022 | 32 | 64 |
2026 | 48 | ? |
Vorbehalte bleiben auch gegen Vierergruppen
Das Ziel war eigentlich, insgesamt mehr Spiele auszutragen, um mehr Geld einzunehmen und mehr Länder teilnehmen zu lassen. Gleichzeitig sollte aber für einzelne Spieler die Belastung nicht erhöht werden, deshalb sollte es bei maximal sieben Spielen pro Spieler zu bleiben. Der Modus der Dreiergruppen leistet all das.
Weltmeister nach sieben Spielen 2018: Die französischen Nationalspieler Kylian Mbappe (v.l.), Lucas Hernandez und Florian Thauvin
Bei den Vierergruppen käme ein achtes Spiel hinzu. Außerdem würde das Turnier zwangsläufig einige Tage länger dauern, was den ohnehin vollen Jahreskalender des Profifußballs von der FIFA über die UEFA bis hinunter zu den nationalen Ligen und Pokalwettbewerben weiter unter Druck setzen würde.
Entscheidung wohl 2023
Wenger sagte, dass noch keine Entscheidung getroffen sei, diese werde wahrscheinlich 2023 erfolgen. Über den Modus befinden muss der 37-köpfige FIFA-Rat.
Im FIFA-Rat sitzt bis März noch Peter Peters. DFB-Präsident Bernd Neuendorf will sich dann beim UEFA-Kongress als europäischer Vertreter in das FIFA-Gremium wählen lassen. Von den 37 Plätzen im FIFA-Rat stehen der UEFA neun zu, darunter muss sich eine Frau befinden. Ein grundsätzliches Recht auf einen deutschen Vertreter hat der DFB nicht.