Der dänische Verbandspräsident Jesper Möller

FIFA WM 2022 FIFA-Austritt Dänemarks - Verband rudert zurück

Stand: 25.11.2022 17:29 Uhr

Kurz nachdem Dänemarks Verbandspräsident Jesper Möller öffentlich von einem Austritt aus dem Fußball-Weltverband FIFA gesprochen hatte, ruderte er wieder zurück.

Der Graben zwischen der FIFA und einigen europäischen Verbänden wird während der WM in Katar immer tiefer. Auch beim dänischen Fußballverband DBU ist der Ärger über das Gebahren und die Restriktionen des Fußball-Weltverbands groß. So hatte der DBU-Vorsitzende Jesper Möller bei einer Pressekonferenz gesagt, dass man über einen Austritt aus der FIFA nachdenke.

"Das ist keine Entscheidung, die jetzt getroffen wurde. Wir sind uns darüber schon seit Langem im Klaren. Wir haben seit August in der nordischen Region darüber diskutiert", hatte Möller geäußert.

Pressesprecher: "Missverständnis"

Ein Statement, das für großen Wirbel gesorgt hatte. Vielleicht auch deshalb ruderte Möller nun etwas zurück. Man habe zwar darüber mit anderen Verbänden aus Skandinavien gesprochen, so der DBU-Boss, es sei aber keine Entscheidung gefallen.

Wenig später bestätigte der Pressesprecher des dänischen Verbands Jakob Hoejer zwar gegenüber Reuters die Unzufriedenheit mit der FIFA-Führung, nannte die Berichte über einen Austritt Dänemarks aus der FIFA aber ein "Missverständnis". "Das wurde auf der Pressekonferenz so nicht gesagt. Wir sind kritisch und nicht zufrieden und werden nicht für den derzeitigen FIFA-Präsidenten stimmen. Wir werden das weitere Vorgehen mit unseren nordischen und europäischen Kollegen besprechen", hieß es in einer Whatsapp-Nachricht von Hoejer an die Nachrichtenagentur.

Eskalation wegen "One Love"-Binden

Der dänische Unmut ist eine Folge des Streits um die "One Love"-Armbinden, die Kapitäne von sieben UEFA-Nationen bei der WM tragen wollten. Doch die FIFA hatte das Tragen dieser Binden kurzfristig und mit Androhung sportlicher Strafen untersagt.

Möller sprach von "Mobbing-Methoden"

Möller hatte der FIFA daraufhin "Mobbing-Methoden" vorgeworfen und erklärt, dass der DBU den derzeitigen Präsidenten Gianni Infantino bei seiner Wiederwahl nicht offiziell unterstützen werde. Gleiches hatte zuvor auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf angekündigt.

Eine Wiederwahl des umstrittenen FIFA-Präsidenten wird das voraussichtlich allerdings nicht verhindern. Infantino geht als einziger Bewerber für das Präsidentenamt der FIFA in die Wahl am 16. März 2023 in Kigali, der Hauptstadt Ruandas.