FIFA WM 2022 Abbauarbeiten an ersten WM-Stadien haben begonnen
In Katar haben rund eineinhalb Wochen vor dem Ende der WM die Abbauarbeiten an den ersten Stadien begonnen. Drei der acht Arenen sind nach den Achtelfinals keine Austragungsstätten weiterer Spiele.
So wurden am Dienstagmorgen (06.12.22) rund um das wiederaufbaubare Containerstadion 974 sämtliche Planen und Gitter zur U-Bahn-Linie abgebaut. Zahlreiche Bauarbeiter werkelten auf dem Vorplatz der im Bezirk Ras Abu Aboud der Hauptstadt Doha liegenden Arena.
Dort hatte am Vorabend noch das Duell Brasiliens mit Südkorea (4:1) stattgefunden.
Infantino schwärmt von Nachhaltigkeit
Der Rückbau des eigentlichen Stadions solle jedoch erst nach dem WM-Endspiel am 18. Dezember beginnen, erklärten zwei der Arbeiter. Das Stadion wurde - wegen der Telefonvorwahl Katars 00974 - aus 974 Schiffscontainern gebaut. Es soll als Beispiel dienen, da es weniger Baumaterial benötigte und so schnell und angeblich kostensparender erbaut werden konnte.
Zudem kann es komplett zurückgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. "Dieses Stadion wird an einem anderen Ort der Welt wiederverwendet werden", erklärte FIFA-Präsident Gianni Infantino. Dieser einmalige Vorgang sei "Teil des Vermächtnisses dieser Weltmeisterschaft, der Nachhaltigkeit der Weltmeisterschaft, des Nachdenkens über die Umwelt".
Stadionkomponeten sollen anderswo eingesetzt werden
Im vergangenen Jahr hatten sechs Partien des Arab Cups im Stadion 974 stattgefunden. Bei der Winter-WM im Emirat war die architektonisch ungewöhnliche Arena Austragungsort von sieben Spielen. Auf dem Areal direkt neben Hafen und Strand sollen Freizeit- und Grünanlagen entstehen. Komponenten wie das Dach oder die Sitze sollen bei anderen Stadionbauten außerhalb Katars eingesetzt werden.
Allerdings stehen zwölf Jahre nach der WM-Vergabe mögliche Abnehmer nicht gerade Schlange, das Interesse hält sich in Grenzen.
"Weiße Elefanten" wohl auch in Katar
Ob das Stadion 974 überhaupt wieder aufgebaut wird, steht noch in den Sternen - wie auch die Nachnutzung der anderen unter umstrittensten Umständen errichteten Arenen. Analog zu den Weltmeisterschaften in Russland (2018) und Brasilien (2014) werden vermutlich einige sogenannte "weiße Elefanten" bleiben.
Katar ist mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern schlichtweg zu bevölkerungsschwach, um derart viele große Sportstätten dauerhaft zu nutzen.