FIFA WM 2022 Kein Nachrücker für Benzema - Wer spielt in Frankreichs Sturmzentrum?
Frankreich muss bei der WM 2022 in Katar auf den verletzten Karim Benzema verzichten. Nicht der erste Ausfall bei der "Équipe Tricolore". Wie stellt sich die Offensive des Mitfavoriten nun auf?
Fußball-Frankreich steht unter Schock: Mit Karim Benzema fällt der aktuelle Weltfußballer und "Europas Fußballer des Jahres" wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel für die WM 2022 in Katar aus.
Benzema hatte bis zuletzt gehofft
Bis zuletzt hatte der Stürmer von Real Madrid nach einer im Oktober zugezogenen Muskelverletzung auf seine Teilnahme gehofft. Nun verletzte sich der 34-Jährige im Training der französischen Nationalmannschaft erneut.
"Ich muss an das Team denken"
"Ich habe in meinem Leben noch nie aufgegeben, aber ich muss an das Team denken, wie ich es immer getan habe", schrieb Benzema nach der bitteren Diagnose bei Instagram. "Die Vernunft sagt mir, dass ich meinen Platz für jemanden räumen muss, der unserer Mannschaft helfen kann, eine gute WM zu spielen."
Nkunku nach Trainingsverletzung raus
Benzema ist nicht der einzige Ausfall in der Offensive der "Équipe Tricolore". Wenige Tage vor Beginn des Turniers musste bereits Christopher Nkunku passen. Der 25-Jährige von RB Leipzig laboriert an einem Riss des Aussenbandes im Knie. Auch Nkunku hatte die Blessur im Training der französischen Nationalmannschaft erlitten.
Benzema wird nicht ersetzt
Für Nkunku hatte Nationaltrainer Didier Deschamps den Frankfurter Randal Kolo Muani nachnominiert. Für Benzema rückt kein weiterer Spieler nach. Dies verkündete der französische Coach am Sonntag (20.11.2022) in der TV-Sendung "Telefoot" ohne Angabe von Gründen. Deschamps hätte bis 24 Stunden vor dem ersten Spiel der Franzosen gegen Australien (Dienstag, 20 Uhr) einen weiteren Profi für den Real-Angreifer in den Kader holen dürfen.
Deschamps: "Großes Vertrauen" in seine Mannschaft
Deschamps hatte den Ausfall von Benzema in einer ersten Reaktion pragmatisch bewertet. "Es tut mir sehr leid für Karim, für den diese WM ein wichtiges Ziel war", so Deschamps. Trotz des Rückschlags habe er "großes Vertrauen" in seine Mannschaft: "Wir werden alles tun, um die Herausforderung zu meistern, die vor uns liegt."
Rückt Mbappé nach innen?
Benzema wäre bei vollständiger Wettkampf-Fitness wohl für die Mittelstürmerposition gesetzt gewesen. Vorstellbar ist, dass Kylian Mbappé (Paris St. Germain), der in einem Dreier-Angriff von Deschamps oft als linker Außenstürmer eingesetzt worden war, nun ins Zentrum wechselt.
Weitere Optionen für die Position des Mittelstürmers sind der bereits 36-jährige Olivier Giroud (AC Mailand) und Antoine Griezmann (Atletico Madrid). Denkbar ist auch, dass Deschamps auf ein 3-4-3-System setzt, mit zwei klassischen Stürmern und Griezmann etwas zurückhängend, quasi auf der Zehn. Diese Aufstellungsvariante ließ der französische Coach zuletzt bei den Nations-League-Spielen im September gegen Dänemark (0:2) und Österreich (2:0) praktizieren.
Thuram und Kolo Muani nur mit Außenseiterchancen
Die Bundesliga-Profis Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach) und Kolo Muani dürften indes nur Außenseiterchancen auf einen Platz in der französischen Anfangsformation besitzen. Ousmane Dembélé (FC Barcelona) und Kingsley Coman (FC Bayern) wären auch kein direkter Ersatz für Benzema, sie sind auf der Außenbahn beheimatet.
Deschamps vertraut seinem Kader
Auf jeden Fall hat Deschamps im französischen Angriff trotz der prominenten Ausfälle die Qual der Wahl. Dass der 54-Jährige trotz potenzieller Kandidaten wie Wissam Ben Yedder (AS Monaco), Anthony Martial (Manchester United), Thomas Lemar (Atletico Madrid), Martin Terrier (Stade Rennes) oder Moussa Diaby (Bayer Leverkusen) auf eine Nachnominierung verzichtet, beweist, dass Deschamps seinem Kader vertraut. Klar ist: Auch wenn die Ausfälle von Nkunku und Benzema schmerzen - Frankreichs Offensive ist trotzdem hochkarätig besetzt.