FIFA WM 2022 Flitzer mit Regenbogenfahne wieder auf freiem Fuß
Im WM-Vorrundenspiel zwischen Portugal und Uruguay kam es zu einem Zwischenfall, als ein Flitzer mit einer Regenbogenfahne während der Partie aufs Feld gerannt war. Am Tag danach kam der Aktivist wieder frei.
Neben der Fahne hatte der Mann ein T-Shirt, auf dem mehrere Botschaften zu lesen waren, getragen. Auf der Vorderseite stand "Save Ukraine", hinten war "Respect for Iranian Woman" zu lesen. Die Regenbogenfahne gilt als weltweites Symbol der LGBTQ-Bewegung für Diversität und gegen Ausgrenzung.
Ordner stellen den Flitzer rasch
Nachdem der Flitzer im WM-Spiel zwischen Portugal und Uruguay (2:0) aufs Feld gerannt war, war die Partie kurz unterbrochen. Der Mann war dann rasch von Sicherheitskräften gestellt und abgeführt worden.
Mittlerweile ist der Mann nach kurzem Arrest wieder freigelassen worden, teilte das italienische Außenministerium am Dienstag (29.11.2022) mit. Weitere Konsequenzen muss der inzwischen als Mario Ferri identifizierte Mann offenbar nicht befürchten. "Das Außenministerium hat den Fall zusammen mit der italienischen Botschaft in Doha verfolgt", teilte das Ministerium der Nachrichtenagentur AFP mit, ohne weitere Angaben zum Aufenthaltsort des Mannes zu machen.
"Der Falke" - ein flitzender Fußballer
Beim Flitzer handelt es sich um den 35-jährigen Fußballer Mario Ferri, der schon früher im Superman-T-Shirt über Fußballplätze gerannt ist. Auf seinem Instagramprofil nennt er sich selbst "Der Falke" und bezeichnet sich als "Influencer des Wahnsinns" und "modernen Piraten".
In seiner aktuellen Instagram-Story sieht man, dass Ferri beim Spiel zumindest im Stadion war. Der letzte Slide zeigt das Spielfeld unmittelbar nach dem Halbzeitpfiff. Danach endet die Story.
Szene aus dem Fernsehbild herausgehalten
Der iranische Schiedsrichter Alireza Faghani hatte die sichergestellte Fahne nach der Aktion vor einer Werbebande abgelegt, dann schnappte sie sich ein Ordner und brachte sie durch denselben Ausgang aus dem Innenraum, durch den auch der Fan geführt worden war.
Die TV-Zuschauer bekamen von der Szene wenig zu sehen, sie wurde so gut es geht aus dem vom Weltfußballverband FIFA geregelten Fernsehbild herausgehalten. Der Flitzer war nur kurz zu sehen, anschließend der Schiedsrichter mit der Flagge in der Hand. Allerdings ist es bei großen Sportereignissen mittlerweile nicht unüblich, Flitzer nicht im TV-Bild zu zeigen, um Nachahmer zu vermeiden.
Im Video auf dieser Seite sehen sie zunächst die Version aus dem TV-Bild. Anschließend eine Kameraperspektive, die so nicht zu sehen war.
Kritik von ARD-Kommentator Bartels
ARD-Reporter Tom Bartels, der das Spiel für die Sportschau kommentierte, kritisierte, dass die Szene im Fernsehen nicht gezeigt wurde. "Lasst den Mann doch sein Zeichen setzen. Hat die FIFA sowas wirklich nötig?", sagte der Journalist.
"One Love"-Binde sorgt seit WM-Beginn für Diskussionen
Seit dem WM-Start hatte das Verbot der bunten "One Love"-Binde durch den Weltverband FIFA für Diskussionen gesorgt. Unter anderem Deutschlands Kapitän Manuel Neuer hatte die Binde tragen wollen. Die FIFA sprach ein Verbot aus und drohte mit Strafen. Katar wird wegen fehlender Rechte für Frauen und Personen der LGBTQ-Gemeinschaft kritisiert.