FIFA WM 2022 Gakpo, Musiala und Co. - "Nächste Generation" trumpft bei der WM 2022 auf
Die WM 2022 ist auch eine Bühne für zahlreiche Shootingstars. Cody Gakpo, Jamal Musiala, Gavi und Co. beweisen in Katar, dass sie den Weltfußball in den kommenden Jahren dominieren könnten.
Bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar trumpfen zahlreiche Spieler auf, die 23 Jahre oder jünger sind. Wer sind die Shootingstars des bisherigen Turniers?
Cody Gakpo - der "neue van Persie"
Mit links, mit rechts und mit dem Kopf - Gakpo trifft in Katar bisher, wie er will. Und jedes Mal hat der Angreifer der PSV Eindhoven die Niederlande dabei in Führung geschossen. Bisher stellt der 23-Jährige in jedem Spiel unter Beweis, dass er für "Oranje" Gold wert ist.
"Cody hat alles, was es braucht, um ein Star zu werden", sagt Trainer Louis van Gaal, der ihn zentraler einsetzt - und nicht auf dem Flügel, wie im Klub: "Jetzt denkt er, dass ich ein großartiger Trainer bin." Gakpo spielt schnell und zielstrebig, hat einen starken Abschluss und gilt als sehr fleißig. In den Niederlanden wird er bereits mit Legende Robin van Persie verglichen.
Als sicher gilt, dass Gakpo nicht mehr lange in Eindhoven bleiben wird. Neben seinem Landsmann Erik ten Hag, Teammanager von Manchester United, soll unter anderem auch Bayern München ein Auge auf den Shootingstar geworfen haben.
Jamal Musiala - das deutsche Dribbelwunder
Der Spruch "Müller spielt immer" müsste bei der deutschen Nationalmannschaft eigentlich umgetextet werden in: "Musiala spielt immer". Trotz seines jungen Alters übernimmt der Zauberfuß von Bayern München bei Hansi Flick längst eine Schlüsselrolle in der Offensive. Der 19-jährige Teenager ist der Mann mit dem gewissen Extra - nicht ausrechenbar im Dribbling, er kann mit links und rechts schießen und hat ein Auge für die Kollegen.
Im Spiel nach vorne läuft im DFB-Team nichts mehr ohne Musiala, der an den ersten beiden Spieltagen dieser WM 36 Zweikämpfe bestritt - mindestens zehn mehr als jeder andere Deutsche.
Aurelién Tchouameni - Frankreichs Stabilisator
Kein Kanté, kein Pogba? Kein Problem! Frankreich hat ja noch Aurelién Tchouameni. Robust, technisch stark und mit Übersicht - auch wenn es mal chaotisch wird, ordnet Tchouameni das Spiel der "Bleus". Der Sechser, der im Sommer aus Monaco zu Real Madrid gewechselt ist, leistet sich so gut wie nie einen Fehlpass und kommt oft ohne Fouls aus.
"Ich soll für das Gleichgewicht der Mannschaft sorgen", sagt der 22-Jährige. Er erfüllt den Auftrag, den Nationaltrainer Didier Deschamps ihm erteilt hat: "Es geht darum, dass wir gewinnen und jeder seine Rolle erfüllt." Und so redet beim Titelverteidiger kaum noch einer von Kanté und Pogba.
Gavi - das spanische "Wunderkind"
Pablo Martin Paez Gavira, Künstlername Gavi, "ist noch ein Junge", sagt sein Trainer Luis Enrique über den erst 18-Jährigen vom FC Barcelona. "Aber er spielt schon mit der Erfahrung eines Alten. Das ist wirklich außergewöhnlich." Spaniens jüngster Nationalspieler der Geschichte ist zusammen mit dem erst 20-jährigen Pedri, ebenfalls vom FC Barcelona, längst die zentrale Figur bei der "Furia Roja".
Dem Mittelfeldstrategen Gavi scheint der Ball am Fuß zu kleben, wie einst Xavi und Andres Iniesta ist er ein Edeltechniker - aber der Teenager kann auch zum Terrier werden. Er und Pedri "gehören zu einer spektakulären Generation, die wir genießen müssen", sagt Xavi vor kurzem über das Duo. Im Oktober wurde Gavi mit dem "Golden Boy Award" der FIFA als bester U21-Spieler ausgezeichnet. Er siegte vor Jude Bellingham (Borussia Dortmund) und Musiala. Gavi folgt damit auf Pedri, der die Trophäe im Jahr 2021 gewonnen hatte.
Phil Foden - Englands Liebling
Ihr Lieblingsspieler nur auf der Bank? Die Fans schüttelten zu Beginn der WM den Kopf über Nationaltrainer Gareth Southgate. Als dann die Startaufstellung vor dem letzten Gruppenspiel gegen Wales (3:0) verlesen wurde, brandete bei dem Namen Phil Foden dann der größte Jubel auf. Und der 22-jährige Jungstar von Manchester City nutzte seine Chance, zeigte, wie wertvoll er für die "Three Lions" sein kann.
Der offensive Mittelfeldspieler sorgte für entscheidende Impulse, holte den Freistoß zum 1:0 heraus und traf auch selber. Die "Daily Mail" sah einen "fabelhaften Foden". Und Southgate meint: "Er wird in diesem Turnier noch eine große Rolle für uns spielen."
Vinicius Junior - der brasilianische Tempomacher
Keiner weiß genau, wie lange Neymar noch ausfällt - also richten sich beim Topfavoriten auf den Titel mehr und mehr Augen auf Vinicius Junior. Wie auch Rodrygo (21) bringt der quirlige Flügelspieler Tempo ohne Ende mit, kann Abwehrreihen im Alleingang überrumpeln.
Nach zwei Spielen steht der 22-Jährige bei zwei Assists, allerdings fehlt dem Angreifer von Real Madrid, der sich aus Marketinggründen "Vini" nennt, manchmal noch der Killerinstinkt vor dem Tor.
Youssoufa Moukoko - das DFB-Küken
Gerade einmal 18 Jahre ist Youssofa Moukoko alt - und doch hat er es in den WM-Kader geschafft. Der Stürmer von Borussia Dortmund schrieb damit Geschichte - denn er ist der jüngste deutsche Spieler, der für eine WM nominiert wurde.
Nicht der erste Rekord für Moukoko. Der Angreifer war (fast) überall der Jüngste. Als Spieler und Torschütze in der U16 (mit 12 Jahren!), in der A-Junioren-Bundesliga (mit 14), der UEFA Youth League (14), der Bundesliga (16) und der U21 (16). Ihn zeichnen trotz seines jungen Alters Körperlichkeit und Zug zum Tor aus.
Jude Bellingham - Englands Chef
Jude Bellingham ist in Katar der einzige Legionär im englischen Team. Der Dortmunder ist schon jetzt der wertvollste Spieler der WM. Sein Marktwert liegt im dreistelligen Millionenbereich, im nächsten Sommer dürften sich die internationalen Topklubs ein Wettbieten um den Youngster liefern.
Bei der WM trumpft Bellingham ebenso auf wie in der bisherigen Saison beim BVB. Im Auftaktspiel der "Three Lions" gegen den Iran (6:2) gelang dem Achter sein erstes Länderspieltor, im englischen Mittelfeld gibt er trotz seines jungen Alters ganz selbstverständlich die Kommandos.