Vor WM-Nominierung und Abreise DFB-Frauen beschwören den Geist von England
In einer Woche bricht die deutsche Frauen-Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die WM nach Australien auf. Dort soll ein Teamgeist wie bei der EM 2022 entstehen.
Die Nervosität bei den DFB-Frauen steigt so langsam. 29 Spielerinnen befinden sich aktuell in Herzogenaurauch im Trainingslager zur Weltmeisterschaft, die vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland stattfinden wird. Doch nur 23 von ihnen werden es in den endgültigen Kader schaffen - wobei das nicht unbedingt heißt, dass der WM-Traum für sechs Spielerinnen noch vor der Abreise nach "Down Under" am 11. Juli endet.
Mit mehr Spielerinnen nach Australien?
"Wir haben immer noch Überlegungen, ob wir eventuell noch ein oder zwei Spielerinnen mit dazu nehmen. Das hängt auch davon ab, wie fit der Kader ist, wenn wir nominieren. Wenn wir vielleicht Verletzungen haben, die nicht so einzuordnen sind", sagte Co-Trainerin Britta Carlson am Dienstag (04.07.2023). "Wir haben noch keine finale Entscheidung, ob es nur der 23er-Kader wird oder 23 plus eins oder zwei." Beim letzten Testspiel gegen Sambia (live in der ARD und im Stream auf sportschau.de) vor der Abreise gibt es am Freitag (07.07.2023) nochmal die Gelegenheit, sich zu präsentieren.
Erst der Kader, dann der Teamgeist
Danach wird es ernst für die DFB-Frauen. Spätestens mit der Ankunft in Australien steigt das WM-Fieber. Dort soll es ein Jahr nach der Finalniederlage bei der EM gegen Ausrichter England einen ähnlichen Erfolg geben - bestenfalls auch noch einen siegreichen letzten Schritt. Und dafür ist es ganz wichtig, für eine ähnliche Stimmung wie bei der EURO 2022 zu sorgen.
"Dieser Teamgeist ist nie völlig weggegangen. Das Team versteht sich immer noch gut - und die letzten Prozent entwickeln sich, wenn du den finalen Kader beisammen hast", sagte Carlson. Bestätigt wurde die Assistentin von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in ihrer Ansicht von Lena Lattwein. "Der Teamgeist ist noch da, aber er hat sich vor allem im letzten Jahr in England nach den ersten Erfolgen so richtig herauskristallisiert", sagte die Spielerin des VfL Wolfsburg.
Das Ziel: Ein eng verbundenes Team für "Down Under"
Doch schon in den Tagen vor der großen Reise zum WM-Austragungsort wollen die DFB-Frauen den Grundstein legen, als eng verbundenes Team eine erfolgreiche Mannschaft zu bilden. "Wir bemühen uns, dass wir die freie Zeit nutzen, um Teamaktivitäten zu machen", sagte Lattwein, die als Beispiele einen Kaffee am Pool oder Padeltennis nannte.
Sie offenbarte aber auch, dass für Mittwoch noch ein interner Abend in trauter Runde angesetzt ist - da werden die Spielerinnen unter sich sein, ebenso der gesamte Trainerstab. "Da kann man auch mal ein bisschen lästern, das schadet nie. Das können die Trainer genau so über uns machen, das gehört dazu und schweißt zusammen", sagte Lattwein. "An sich ist die Stimmung echt gut. Man merkt aber, dass noch ein paar Entscheidung getroffen werden müssen und die Anspannung noch da ist." Der Geist von England muss also erst noch entstehen.