Begehrter Flügelstürmer Dan Ndoye - der Senkrechtstarter mit den Krallen
In der 28. Minute war es soweit, beim EM-Spiel zwischen der DFB-Elf und der Schweiz in Frankfurt im Finale der Gruppe A wurden die Krallen ausgefahren. Kurz zuvor war der Schweizer Dan Ndoye DFB-Verteidiger Jonathan Tah entwischt und hatte die Hereingabe von Remo Freuler über die Linie bugsiert. 1:0, abdrehen zum Jubel. Und da wurden bei Ndoye eben die Krallen ausgefahren.
Der Vater des in Nyon geborenen 23-Jährigen stammt aus dem Senegal, die Idee für den Jubel hat Ndoye aus der Heimat des Papas. "Im Senegal werden die Leute auch als Löwen beschrieben", betonte der Offensiv-Allrounder nach dem Remis gegen die DFB-Elf gegenüber der Schweizer Zeitung Blick. Fertig war der Jubel. So simpel, so markant, so einprägsam.
Yakin: "Er hat sich dieses Tor verdient"
Es war aber gleichzeitig auch das erste Mal, dass der Profi des FC Bologna im Trikot der "Nati" die Krallen ausfuhr. Zuvor war der 23-Jährige - wie auch schon in den EM-Spielen gegen Schottland und Ungarn - auf dem Feld zwar präsent, immer auffällig und umtriebig - aber gleichzeitig eben auch sehr harmlos vor dem Tor.
Erst gegen die DFB-Elf platzte der Knoten und Ndoye erzielte seinen ersten Treffer im Nationaltrikot. "Er hat sich dieses Tor verdient", lobte ihn Trainer Murat Yakin nach der Begegung. "Er arbeitet viel für das Team. Ich freue mich sehr für ihn."
Ndoye schon jetzt begehrt
Spätestens seit dem Treffer ist der vielseitig einsatzbare Offensivspieler in aller Munde. Transfergerüchte gibt es über ihn sowieso schon zuhauf. Erst vor einem Jahr wechselte der Schweizer vom heimischen FC Basel für kolportierte neun Millionen Euro Ablöse nach Bologna in die Serie A.
In diesem Sommer könnte es nun schon direkt zu einem neuen Klub gehen. Medienberichten zufolge haben Inter Mailand, Juventus Turin und Vereine aus der Premier League Interesse. Bei der EM spielt sich Ndoye aktuell noch mehr in den Fokus.
Lobende Worte von Xhaka
Für Granit Xhaka, Kapitän und unermüdlicher Antreiber der Schweizer, ist das kein Wunder. "Dan hat in den vergangenen sechs, acht Monaten eine riesige Entwicklung gemacht", erklärte der Leverkusener nach dem Remis gegen Deutschland. "Man sieht seine Qualitäten. Er kann rechts wie links. Er tut unserem Spiel gut." Xhaka findet aber noch mehr lobende Worte für den 23 Jahre alten Senkrechtstarter. "Er bringt sehr viel Power in unser Spiel und ist sehr bodenständig", erklärte der Kapitän der "Nati".
Genau diese Power will Ndoye nun auch im Achtelfinale gegen Italien (29.06.2024, 18 Uhr im Audiostream) auf den Platz bringen. Extra-Motivation braucht der Profi aus der Serie A dafür nicht. Und vielleicht werden im Berliner OIympiastadion am Samstag ja tatsächlich erneut die Krallen ausgefahren.