
FCM patzt im Aufstiegskampf Unterhaltsames Unentschieden zwischen Hertha und Magdeburg
Der 1. FC Magdeburg hat beim Auswärtsspiel gegen Hertha BSC wichtige Punkte im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga liegen lassen. Das Unentschieden war nach einer couragierten Defensivleistung der Berliner das passende Ergebnis.
Vor 62.057 Zuschauern haben sich Hertha BSC und der 1. FC Magdeburg mit 1:1 (1:1) unentschieden getrennt. Die Tore erzielten für Magdeburg Lubambo Musonda (Linksschuss/44. Minute) und für Hertha Linus Gechter (Kopfball/45.+2). Berlin kann mit dem Punkt besser leben als die Gäste.
Während Herthas Gefahr abzusteigen nur noch theoretisch ist, kämpft der FCM um den Aufstieg in die Bundesliga. "Leider haben wir heute hier Unentschieden gespielt, wir haben etwas liegen lassen", fand Magdeburg Trainer Christian Titz. "Wir hätten gern mehr gehabt, aber das war heute nicht drin", entgegnete Hertha-Coach Stefan Leitl.
Wer an diesem sonnigen Freitagabend nicht rechtzeitig seinen Platz im Olympiastadion eingenommen hatte, wurde bestraft. Es dauerte nur 22 Sekunden, bis Herthas Fabian Reese zum ersten Mal im Magdeburger Strafraum auftauchte. Genau eine Minute später kam er dann auch zu seinem ersten Abschluss, aber schlenzte den Ball knapp neben das Tor der Gäste.
Das wollte Magdeburg nicht auf sich sitzen lassen. Marcus Mathisen per Kopf sowie Baris Atik und Livan Burcu mit dem Fuß vergaben aus naher Distanz vor Hertha-Keeper Tjark Ernst. Das alles passierte bis zur siebten Spielminute.
Magdeburg dominiert Ballbesitz
Was danach passierte, hatte Herthas Trainer Stefan Leitl schon vor dem Spiel prophezeit: "Wir werden im Spiel gegen den Ball ein bisschen leiden müssen, weil sie sehr ballsicher sind. Ich glaube aber, dass Magdeburg auch Respekt vor uns und unseren Stärken hat." Der Ball lief zwar häufiger durch die Reihen der Gäste, der FCM ging aber etwas weniger Risiko ein als gewohnt.
Auch weil insbesondere Reese und Maza nach jedem Berliner Ballgewinn die Tiefe suchten. Obwohl das Spielgeschehen nicht überraschte, kamen beide Teams immer wieder in aussichtsreiche Positionen. Klar waren die Chancen nicht - bis zur Schlussphase der ersten Halbzeit.
Magdeburg und Hertha treffen innerhalb drei Minuten
Die erinnerte an die Anfangsphase. Diesmal legte Magdeburg vor und erzielte in der 44. Minute das erste Tor des Abends. Nach einem langen Pass über die linke Seite überließ Linus Gechter Alexander Nollenberger am Strafraumeck der Berliner bereitwillig den Ball. Dessen Ablage auf Atik beförderte der Magdeburger Spielmacher mit zwei Kontakten weiter zentral in die den Strafraum. Der aufgerückte Außenverteidiger Lubambo Musonda schoss aus 15 Metern. Leicht abgefälscht fand der Ball seinen Weg ins Tor und sorgte für großen Jubel unter den 15.000 mitgereisten Gästefans.
Der Jubel währte nicht lange. In der zweiten Minute der Nachspielzeit spielte Michael Cuisance einen Freistoß scharf vor das Magdeburger Tor. Gechter, der gerade noch gepatzt hatte, köpfte ein. "Super Reaktion von Linus", lobte Leitl, der eine Wette verlor. "Ich muss dem Linus jetzt ein Essen ausgeben, weil er ein Kopfballtor gemacht hat."
Das 1:1 zur Pause war ein gerechtes Ergebnis für die packende erste Halbzeit. Titz war unzufrieden: "Wir hatten mehrere klare Einschussmöglichkeiten und mussten eigentlich schon zur Pause das Spiel entschieden haben:"
Chancen für Magdeburg, Hertha lauert
Nach der Pause übernahm Magdeburg wieder den Ballbesitz, Hertha lauerte auf Konter. Chancen boten sich Magdeburg durch Amaechi (54.) und Burcu (59.) durch Schüsse aus den Strafraumecken. Auch Atik tauchte zweimal im Strafraum auf. Insbesondere in der 67. Minute haderte er mit seinem Abschluss. Aus acht Meter schoss er freistehend am Tor vorbei. In der Folge senkten die Magdeburger das Risiko. "Du willst das Spiel für dich entscheiden, du willst es gewinnen aber du musst auch aufpassen." Hertha sei eine Mannschaft, die im Kontern sehr gute Spieler habe.
Weil die Magdeburger den besten dieser Spieler - Fabian Reese - über weite Strecken gut im Griff hatten, wurden die Berliner selten gefährlich. Erst die Einwechslung von Florian Niederlechner sorgte für neuen Schwung. Nach einem Distanzschuss (71.) und einem Kopfball nach Reese-Flanke (73.) raunte das Olympistadion auf. Ging da doch noch etwas für Hertha?
Schlussphase mit einer großen Chance für Magdeburg
In der Schlussphase machte Magdeburg das Spiel, aber hatte Probleme, sich gegen Herthas gut formierte Defensive durchzusetzen. Als Nollenberger in der 89. Minute aus kurzer Distanz auf Herthas Tor köpfte, kam er nur unter Einsatz seiner Gesundheit an den Ball. Der Magdenurger schlug sich an Jonjoe Kennys Schulter den Kopf auf. Ernsts Glanzparade sollte indes nicht unerwähnt bleiben. Er rettete seiner Mannschaft den Punkt. Sonst wäre der Kopfball im Kreuzeck eingeschlagen.
Hertha gegen Fürth, Magdeburg empfängt Münster
Hertha BSC empfängt am 32. Spieltag die SpVgg Greuther Fürth (04.05., 13.30 Uhr). Der 1. FC Magdeburg trifft auf Preußen Münster (02.05., 18.30 Uhr).