Vor dem Spiel gegen Braunschweig Schalkes Überlebenskampf spitzt sich zu
Der FC Schalke 04 ist in vielerlei Hinsicht auf Crashkurs. Mit einem Sieg gegen Eintracht Braunschweig könnte der Trend zumindest abgebremst werden. Ansonsten könnte sich Panik breitmachen.
Zumindest für ein bisschen Erleichterung bei den Sympathisanten des stark angeschlagenen Ruhrgebietsklubs dürfte die Meldung vom Donnerstagvormittag (01.02.2024) gesorgt haben. "Brandon Soppy verstärkt die Abwehr des FC Schalke 04", teilte der Klub mit. Und die Worte dürften wohl gewählt worden sein. Sportliche Verstärkungen werden schließlich dringend gesucht am Berger Feld - gerade in der Abwehr.
Der junge französische rechte Abwehrspieler Sloppy (21) kommt als Leihspieler bis zum Saisonende vom FC Turin. Geld für einen Kauf haben die "Königsblauen" nicht. Aber zumindest besteht noch Hoffnung auf Besserung - trotz der großen Misere auf nahezu allen Vereinsfeldern.
Harte Realität hat Einzug gehalten
Ganze vier Treffer in der Tordifferenz trennen die Schalker noch vom Relegationsplatz. Das Horrorszenario, Absturz in die 3. Liga, könnte tatsächlich Realität werden. Der Überlebenskampf hat sich längst zugespitzt. "Es geht nur noch darum, die Klasse zu halten. Alles andere ist völlig egal. Das wurde auch schon in der Mannschaft klar kommuniziert", sagte Mittelfeldspieler Ron Schallenberg unter der Woche.
Die harte Realität hat Einzug gehalten. Offenbar nun auch bei den Spielern, die bislang eher locker mit den Negativerlebnissen umgegangen sind.
Der Totalcrash, bei dem die Schalker von der Bundesliga bis in die Drittklassigkeit durchgereicht würden, muss auch aus Selbsterhaltungsgründen dringend vermieden werden. Denn es ist überaus fraglich, ob der Klub diesen Klassenwechsel angesichts des aktuellen Schuldenstands von rund 165 Millionen Euro überleben könnte. Eher nicht.
Opposition bildet sich
Nicht zuletzt aus diesem Grund formiert sich im Hintergrund eine Opposition um den Klub, die die aktuell handelnden Personen in den Führungsetagen - Aufsichtsratschef Axel Hefer und dessen Gremium sowie den neuen Vorstandschef Matthias Tillmann - zum Rücktritt auffordern und bewegen will.
Die wichtigsten Gründe: die Personalauswahl, die fehlende Erfahrung der handelnden Personen im Fußballgeschäft sowie die große Nähe zu den Ultragruppierungen. Mit dabei sein soll auch Ex-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies. Die Lage am Schalker Markt dürfte sich auch deshalb immer mehr zuspitzen - es besteht Explosionsgefahr.
Mentaler Aspekt
Umso mehr Bedeutung kommt der anstehenden Begegnung gegen Eintracht Braunschweig zu. Nicht nur, dass die Niedersachsen mit vier Siegen in Folge die Mannschaft der Stunde in der 2. Liga sind. Die Eintracht ist auch mit derselben Punktzahl wie die Schalker (20) direkter Konkurrent im Abstiegskampf.
Sollte das Team von Trainer Karel Geraerts nach der Winterpause auch das dritte Spiel in Folge verlieren, dürfte sich die beunruhigende Situation rund um den Gelsenkirchener Klub in die Nähe eines panischen Verhaltensmusters verändern.
"Der mentale Aspekt ist nach zwei Spielen ohne Punkte der wichtigste für das Spiel. Wir brauchen Spieler, die dem Druck standhalten. Die werde ich auswählen", sagte Geraerts. "Aber: Der Druck ist da. Die Spieler dürfen nicht in Panik verfallen."