Klassenerhalt als Ziel Wie erstklassig ist der VfL Bochum?
Trotz Pokal-Aus hat der VfL Bochum die Hoffnung, eine weitere erfolgreiche Saison zu spielen. Auch dank Neuverpflichtungen und Spielstil-Wechsel.
Das Pokal-Aus gegen Arminia Bielefeld war ein echter Dämpfer. "Das ist ein Nackenschlag, die Enttäuschung ist brutal", bekannte Bochums Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian nach dem 1:4 (2:2/2:2/1:2) im Elfmeterschießen beim Drittligisten am Pokalwochenende.
Das sah vor wenigen Wochen noch ganz anders aus. Nach dem Klassenerhalt am letzten Spieltag "haben wir uns noch alle in den Armen gelegen", sagte Fabian, "und jetzt geht die neue Saison so los".
Probleme auf fremden Plätzen
In den beiden vergangenen Jahren haben es die Bochumer jeweils geschafft, sich trotz geringer finanzieller Mittel in der Bundesliga zu halten. Probleme offenbarte der VfL wie jetzt im Pokal dennoch, und das vor allen Dingen auswärts. Dort holte Bochum in 17 Spielen nur neun Punkte, schoss kümmerliche 12 Tore und ging nur zweimal als Sieger vom Platz.
Nun startet die Bundesliga für Bochum erneut mit einem Auswärtsspiel - beim VfB Stuttgart, der sein erstes Pokalspiel in Balingen mit 4:0 gewann. "Wir werden den Teufel tun, dass wir jetzt alles infrage stellen. Wir haben jetzt 34 Spiele Gelegenheit, es besser zu machen", sagt Trainer Thomas Letsch.
Bochums Perspektiven in der kommenden Saison
Und in der Tat stehen die Bochumer Chancen auf den erneuten Klassenerhalt zumindest auf dem Papier nicht schlecht. Mit dem SV Darmstadt 98 und dem 1. FC Heidenheim sind Vereine aus der zweiten Liga aufgestiegen, die allgemein als schwächer eingeschätzt werden.
Neue Ansätze und neuer Spielstil
Trainer Letsch wird wohl dennoch am Spielsystem seiner Mannschaft etwas ändern. In der Abwehr will er vermehrt mit einer Dreier- oder Fünferkette spielen lassen - statt mit einer Viererkette wie in der vergangenen Saison.
Helfen dabei könnten Linksverteidiger Maximilian Wittek, der aus Arnheim kommt, und der von RB Salzburg verpflichtete brasilianische Innenverteidiger Bernardo Fernandes da Silva jr.. "Bernardo erfüllt unser Anforderungsprofil, ist ein technisch starker Linksfuß, der in der Defensive variabel einsetzbar ist", erklärte VfL-Sportdirektor Marc Lettau.
Neuzugänge auch in der Offensive
Auch in der Offensive konnte Bochum einige Neuzugänge melden. So wurden mit Moritz-Broni Kwarteng aus Magdeburg und Lukas Daschner vom FC St. Pauli zwei Spieler geholt, die die Bochumer Offensive torgefährlicher machen sollen.
Unbedingt vermieden werden soll jedenfalls ein Fehlstart wie in der vergangenen Saison: Da verlor der VfL die ersten sechs Saisonspiele in Folge. Es folgte die Trennung von Trainer Thomas Reis.