Bundesliga, 6. Spieltag Marmoush-Magie und Spätzünder - die Elf des Spieltags
Ein Ägypter, der die Bayern ärgert. Ein Algerier, der klasse auflegt und ein Berliner, der nach einer Dekade wieder trifft - die Sportschau-Elf des Spieltags.
Tor - Noah Atubolu (SC Freiburg): Der Freiburger Keeper hat eine turbulente Woche hinter sich. Nach dem Patzer beim 0:3 gegen St. Pauli war Atubolu in den sozialen Medien zum Teil schlimm beschimpft worden. SC-Kapitän Christian Günter stellte sich nach dem Sieg in Bremen schützend vor seinen Torwart. "Wir haben einen sehr, sehr talentierten Torhüter zwischen den Pfosten, der total reflektiert ist und auch weiß, wenn er mal einen Fehler gemacht hat. Er arbeitet sehr hart. Wir stehen zu 100 Prozent hinter ihm", sagte Günther. Dass er aktuell zu den Top-Torhütern der Liga zählt, bewies der 22-Jährige einmal mehr in Bremen. Atubolu hielt mit Klasseparaden seinen Kasten sauber.
Noah Atubolu vom SC Freiburg
Abwehr - Kevin Vogt (Union Berlin): Die längste Torlos-Serie eines Feldspielers in der Geschichte der Fußball-Bundesliga ist beendet. Nach 3.640 Tagen durfte Kevin Vogt wieder über ein eigenes Bundesliga-Tor jubeln, auch wenn es nur ein einfacher Elfmeter war, mit dem er seinem Klub den Sieg gegen den BVB ebnete. Für den 33-Jährigen war es erst der vierte Treffer überhaupt in seiner langen Bundesliga-Karriere, drei davon erzielte er gegen Dortmund.
Kevin Vogt (Union Berlin) mit Teamkollegen
Abwehr - Keven Schlotterbeck (FC Augsburg): Sein Führungstreffer gegen die Gladbacher am Freitagabend war sehenswert. Im Stile eines Supertechnikers legte sich der Innenverteidiger den Ball selbst mit der Brust vor und haute ihn volley mit dem Vollspann des schwachen Fußes unter die Latte. Das Tor ebnete den Augsburgern, bei denen Schlotterbeck auch als Verteidiger einen guten Job machte, den wichtigen Heimsieg.
Keven Schlotterbeck (FC Augsburg)
Abwehr - Danilho Doekhi (Union Berlin): Offensivasse wie Serhou Guirassy und Jamie Gittens in den Griff zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Danilho Doekhi gelang das an diesem Nachmittag im Verbund mit seinen Kollegen mit Bravour. Der Niederländer ist eine feste Säule in der Union-Defensive. Gegen Dortmund kam er auf eine Zweikampfquote von 100 Prozent - besser geht es eben nicht.
Danilho Doekhi (Union Berlin)
Mittelfeld - Finn Porath (Holstein Kiel): Es war die Überraschung des Spieltags, der Punktgewinn von Holstein Kiel in Leverkusen. Der kam auch deswegen zustande, weil die Kieler Defensive nach den frühen Gegentoren immer mehr an Festigkeit gewann. Einer, der sich dabei besonders hervortat, war Finn Porath. Auf der linken Seite ließ der Kieler Jeremie Frimpong so gut wie keinen Stich. Das muss man erst einmal hinbekommen gegen den pfeilschnellen Leverkusener.
Finn Porath im Duell mit Jeremie Frimpong
Mittelfeld - Ritsu Doan (SC Freiburg): Bedanken für den knappen Sieg in Bremen konnte sich der Sport-Club aus Freiburg bei Ritsu Doan, der das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg erzielte. Seit Wochen ist der quirlige Japaner in guter Form und treibt das Freiburger Spiel vor allem über die rechte Seite an. Der Treffer in Bremen war bereits sein drittes Saisontor.
Ritsu Doan (SC Freiburg)
Mittelfeld - Joshua Kimmich (Bayern München): Auf den Nationalspieler war einmal mehr Verlass. Joshua Kimmich ist der Taktgeber im Mittelfeld der Bayern, gegen die Eintracht erledigte er diesen Job herausragend. Kimmich hatte 154 Ballkontakte - soviele wie niemand anderes in der Partie und kam auf einen Passquote von 92 Prozent. Es ging wenig schief im Spiel des DFB-Kapitäns.
Joshua Kimmich (Bayern München)
Mittelfeld - Michael Olise (Bayern München): Der Franzose war der auffälligste Offensivspieler bei den Bayern. Wenn er Platz auf der rechten Seite hatte, wurde es gefährlich für die Frankfurter. Sein Tor zum 3:2 war typisch für den filigranen französischen Nationalspieler. Er legte sich den Ball auf den linken Fuß. Sein Ziel war die linke Ecke - und genau dort landete sein Schlenzer. Bereits der vierte Saisontreffer für Michael Olise.
Michael Olise (Bayern München) mit Teamkollegen
Mittelfeld - Mohamed Amoura (VfL Wolfsburg): Im Sommer holten die Wolfsburger den Algerier von Union Saint-Gilloise, da scheinen sie ein gutes Näschen gehabt zu haben. Amoura fühlt sich in der Bundesliga offenbar sehr wohl. Er bereitete in Bochum die ersten beiden Tore von Tiago Tomás und Jonas Wind mit tollen Pässen vor, auch den Elfmeter, der zum dritten VfL-Tor führte, holte der 24-Jährige heraus. Fünf Assists stehen für ihn in dieser Saison schon zu Buche - klasse.
Mohamed Amoura (VfL Wolfsburg)
Angriff - Jonathan Burkardt (FSV Mainz 05): Was für ein Wochenende für Jonathan Burkardt! Erst gelingen dem Mainzer Stürmer zwei Tore im Samstagabendspiel zum 3:0-Sieg beim FC St. Pauli, dann kam am Sonntagnachmittag der Anruf von Bundestrainer Julian Nagelsmann mit der erstmaligen Nominierung für die A-Nationalmannschaft. "Wir sind sehr stolz auf ihn, es gibt sicher niemanden in Mainz, der sich nicht für Jonny freut", sagte der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel.
Jonathan Burkardt (Mainz 05)
Angriff - Omar Marmoush (Eintracht Frankfurt): Kaltschnäuzig, nervenstark, treffsicher - Omar Marmoush ist der Mann der Stunde in der Fußball-Bundesliga. Der Ägypter sicherte der Eintracht dank seines Treffers in der Nachspielzeit das Remis im spektakulären Spitzenspiel. Schon zum Ausgleich hatte der Stürmer getroffen. Es war bereits der dritte Doppelpack für den 25-Jährigen in dieser noch jungen Spielzeit, der schon gegen Kiel und Wolfsburg doppelt getroffen hatte.
Omar Marmoush (Eintracht Frankfurt)
Die Elf des 6. Bundesliga-Spieltags von sportschau.de