eremie Frimpong Bayer 04 Leverkusen (l), 30 springt mit Boniface hoch

4:1 gegen den Aufsteiger Spielfreudige Leverkusener schlagen Heidenheim klar

Stand: 25.09.2023 00:00 Uhr

Bayer 04 Leverkusen hat daheim den 1. FC Heidenheim geschlagen, die Tabellenführung der Fußball-Bundesliga aber dennoch nicht zurückerobern können.

Beim hochverdienten 4:1-Sieg trafen Victor Boniface (9. Minute/74.), Jonas Hofmann (63.) und Amine Adli (82.) für die Gastgeber, Eren Dinkci (58.) erzielte für Heidenheim den zwischenzeitlichen Ausgleich. Trotz des Erfolges rutschte die "Werkself" in der Tabelle der Fußball-Bundesliga auf Rang zwei. Schuld ist der FC Bayern München, der am Samstag den VfL Bochum 7:0 besiegt hatte und nun das bessere Torverhältnis hat. Beide Teams haben 13 Punkte auf dem Konto. Der Aufsteiger aus Heidenheim bleibt bei vier Zählern und rutschte auf Rang 13 ab.

Heidenheims Trainer Schmidt: "Verdiente Niederlage"

"Es war nicht einfach. Vielleicht hätten wir das zweite Tor ein bisschen früher schießen können", sagte Leverkusens Trainer Xabi Alonso am ARD-Mikrofon: "Aber es war ein gutes Spiel mit vielen Chancen für uns." Jonas Hofmann ergänzte: "Nach dem Ausgleich kann es auch mal in eine andere Richtung gehen, aber wir haben sehr gut weitergespielt."

Heidenheims Trainer Frank Schmidt fand die Niederlage auch in der Höhe verdient: "Der Sieg für Leverkusen war hochverdient. Das ist ein Regal, in das wir nicht reingreifen können." Kapitän Patrick Mainka ergänzte: "Leverkusen hat eine Mannschaft, die richtig guten Fußball spielt. Ich habe Riesen-Respekt davor, wie die spielen."

Bayer von Beginn an dominant

Bayer spielte von Beginn an dominant und war gleich voll da. Sicher lief der Ball durch die eigenen Reihen, die Hälfte der Gäste wurde regelrecht belagert. Folgerichtig fiel früh das 1:0. Exequiel Palacios spielte im Strafraum Victor Boniface an, der Stürmer drehte sich um seinen Gegenspieler Tim Siersleben und überwand Heidenheims Torwart Kevin Müller aus 13 Metern mit einem Schuss ins rechte Eck.

Die Leverkusener blieben in der Folge dran, Heidenheim fand überhaupt nicht ins Spiel und lief Ball und Gegner hinterher. Im Stile einer Handballmannschaft spielte das Team von Trainer Alonso um den Heidenheimer Sechzehner herum und suchte die Lücke. Die Gäste kamen meist nicht einmal in die Zweikämpfe.

Leverkusen komplett überlegen

In der 25. Minute dann die nächste große Chance. Jeremie Frimpong setzte  sich rechts im Strafraum stark gegen Siersleben durch und schoss aus spitzem Winkel hart aufs kurze Eck. Kevin Müller hatte aber die Fäuste oben. Wenig später parierte der Schlussmann auch einen Volleyschuss von Jonas Hofmann von der Strafraumgrenze. Doch das zu diesem Zeitpunkt längst schon überfällige 2:0 fiel nicht. In der 40. Minute kam Florian Wirtz aus 13 Metern völlig frei zum Schuss, der Ball wurde aber noch abgefälscht.

Die Gäste zeigten offensiv erst in der 44. Minute das erste Lebenszeichen. Eren Dinkçi setzte sich mit einem starken Dribbling gegen drei Leverkusener durch, sein Querpass auf Kleindienst war dann aber zu ungenau, sodass der ihn nicht kontrollieren konnte.

Auch die etwas wilde Schlussphase der ersten Halbzeit überstanden die Heidenheimer. Kurz vor dem Pausenpfiff setzte sich Boniface im Strafraum mit einem Beinschuss stark gegen Patrick Mainka durch, tauchte alleine vor Müller auf, bekam die Kugel aber nicht am stark reagierenden Keeper vorbei. 

Heidenheim kontert und trifft

Zum Beginn der zweiten Halbzeit hätten die Heidenheimer den Spielverlauf fast auf den Kopf gestellt. Bayers Edmond Tapsoba verlor hinten den Ball gegen Nikola Dovedan. Der ging dann gleich auf und davon in Richtung Tor, wurde im letzten Moment dann aber doch von Tapsoba wieder eingeholt. Kurz darauf gleich der nächste Konter: Diesmal wurde Eren Dinkci auf die Reise geschickt und erst kurz vor der Strafraumgrenze von Frimpong gerade noch gestoppt.

Die Leverkusener hatten derweil weiterhin mehr vom Spiel, waren aber nicht mehr so zwingend wie im ersten Durchgang, weil die Heidenheimer die Räume konsequenter zustellten. Folgerichtig fiel der Ausgleich. Siersleben gewann mit einem fragwürdig harten  Einsatz ein Kopfballduell gegen Hofmann und dann ging es schnell. Jan-Niklas Beste zog von links nach innen, legte auf Strafraumhöhe quer und Dinkci und traf aus 15 Metern flach ins rechte Eck.

Leverkusen schüttelt sich nur kurz

Leverkusen schüttelte sich, und es dauerte nur fünf Minuten bis zur Antwort. Palacios schnappte sich im Mittelfeld den Ball und spielte einen schönen Steilpass über 30 Meter genau auf Hofmann, der sich diese Chance frei vor Müller nicht nehmen ließ.

Und Leverkusen legte nach. Lennard Maloney brachte in der 73. Minute im Strafraum Álex Grimaldo zu Fall, Schiedsrichter Christian Dingert entschied nach Hinweis des VAR auf Strafstoß, den Boniface sicher verwandelte.

Wer damit rechnete, die "Werkself" könnte einen Gang zurückschalten, der sah sich getäuscht. Boniface setzte sich an der Strafraumgrenze stark durch und knallte das Leder dann aus 18 Metern an den linken Außenposten. Und dann fiel auch schon das 4:1. Alex Grimaldo spielte auf der linken Seite einen herrlichen Ball in den Lauf von Amine Adli und der machte es dann eiskalt und lupfte den Ball über den aus seinem Tor herauseilenden Müller. Es war der Schlusspunkt in einem Spiel, in dem der Aufsteiger klar die Grenzen aufgezeigt bekam.

Bayer in Mainz, Heidenheim gegen Union

Am 6. Spieltag geht es für Leverkusen nach Mainz (Samstag, 30.09.2023 um 15.30 Uhr). Heidenheim ist dann daheim gegen Union Berlin gefordert.