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EM-Qualifikation in Montenegro Deutsche Basketballer kurz vor EM-Teilnahme
Die Europameisterschaft winkt: Die deutschen Basketballer haben ihre Pflichtaufgabe mit Bravour gelöst und das EM-Ticket fast in der Tasche.
Ohne die NBA-Stars um Dennis Schröder besiegte das Team von Bundestrainer Álex Mumbrú am Donnerstag (20.02.2025) Montenegro im vorletzten Qualifikationsspiel in Podgorica hochüberlegen mit 95:76 (50:38). Rechnerisch sind die Deutschen noch nicht durch, doch die Chancen stehen hervorragend.
"Der Sieg war wichtig für uns, wir sind sehr glücklich", sagte Mumbrú. Weltmeister Johannes Thiemann fügte an: "Es war ein schweres Spiel, am Ende war das Ergebnis klar, aber sie haben gut gekämpft. Wir sind super happy, dass wir gewonnen haben."
Thiemann mit 16 Punkten bester Werfer
Thiemann war in Montenegro mit 16 Punkten bester Werfer der Deutschen, die den dritten Sieg im fünften Quali-Spiel feierten. In der Tabelle der Gruppe D weist das Team von Mumbrú die gleiche Bilanz wie Montenegro (3:2) auf, Schweden und Bulgarien (beide 2:3) folgen dahinter.
Da die Bulgaren das Parallelspiel gegen Schweden mit 81:77 nach Verlängerung gewannen, muss der EM-Dritte von 2022 die Qualifikation für die EM in Lettland, Finnland, Polen und Zypern (27. August bis 14. September) im finalen Heimspiel in Bamberg gegen die Bulgaren perfekt machen. Bei einem Sieg am Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker bei sportschau.de) wäre das DBB-Team in jedem Fall qualifiziert.
Enges Rennen in der EM-Quali: Erst direkter Vergleich, dann Korbverhältnis
Nur die ersten drei Teams der Gruppe erreichen die Endrunde. Nicht unmöglich ist es, dass alle Teams nach Ende der Quali die gleiche Bilanz von 3:3 aufweisen, wobei letztlich direkte Vergleiche und Korbverhältnisse über die Vergabe der EM-Tickets entscheiden würden.
Doch hier ist die Ausgangslage der Deutschen sehr vielversprechend: Sollte Schweden am Sonntag parallel zum DBB-Team gegen Montenegro gewinnen, müsste das DBB-Team mit mindestens 68 Punkten Unterschied gegen Bulgarien verlieren, um in einem Vierervergleich noch auf Platz vier zu landen und damit die EM zu verpassen. Es ist ein utopisches Szenario.
DBB-Team mit sechs Weltmeistern beim Sieg in Montenegro
Anders als in anderen Länderspielfenstern kann Mumbrú diesmal auf Spieler aus der EuroLeague zurückgreifen, insgesamt sechs Weltmeister waren in Podgorica dabei. Der kürzlich aus der NBA zur AS Monaco gewechselte Daniel Theis kommt in Bamberg dazu. Die übrigen NBA-Profis um Schröder und Co-Star Franz Wagner sind wie üblich in der Qualifikation nicht mit von der Partie.
Starke Defensive und zuverlässig aus der Nahdistanz
Mumbrú, Nachfolger von Erfolgscoach Gordon Herbert, sah in Podgorica vom Beginn weg eine fokussierte Vorstellung seines Teams. Aus einer wachen Defensive heraus punkteten die Deutschen gerade aus der Zone zuverlässig, nur im zweiten Viertel ließen sie Montenegro durch einige Ballverluste wieder etwas herankommen.
Kurz vor der Halbzeit liefen die Gäste von der Dreierlinie heiß und zogen davon. Isaac Bonga, Andreas Obst, David Krämer: Deutschland traf aus allen Lagen. Nach der Halbzeitpause zogen die Weltmeister dem Gegner mit einem 8:0-Lauf den Stecker, schnell stand ein 20-Punkte-Vorsprung.
In der Folge kontrollierte das Mumbrú-Team, das von draußen weiter hochprozentig traf und am Brett dominierte, die Partie in hochseriöser Manier - und ließ nie einem Zweifel am Kantersieg. In Bamberg soll nun der letzte Schritt folgen.