Basketball Satou Sabally: "Einhorn" auf der Überholspur
Satou Sabally steht mit den Dallas Wings erstmals im Playoff-Halbfinale der nordamerikanischen Basketball-Frauenliga WNBA. Der Allstar hat großen Anteil daran, dass es so weit ging.
Es klangen die Gläser, als Satou Sabally mit den Dallas Wings in der Kabine des College Park Center einen Festtag feierte. Champagner dürfte es gewesen sein, den die Basketballerinnen aus gutem Grund genossen, erstmals seit dem Umzug aus Tulsa vor sieben Jahren steht die Franchise im Playoff-Halbfinale der WNBA. Nicht zuletzt wegen der Berlinerin.
Sabally, wegen ihrer einzigartigen Vielseitigkeit "Unicorn" (Einhorn) genannt, ist so stark wie nie zuvor. Und so unternahm Dirk Nowitzki einen Abstecher in seine Wahlheimat. Das deutsche Basketball-Idol nahm als Edelfan in der ersten Reihe der Arena in Arlington Platz, wirbelte mit einem kleinen Handtuch umher und sah, wie Dallas Viertelfinalgegner Atlanta Dream mit 101:74 schlug. Die "Best-of-three"-Serie ging mit 2:0 an die Wings.
Nun gegen Las Vegas
Gleich sieben Spielerinnen punkteten zweistellig, darunter Sabally. Das hatte es zuvor noch nie in einem Playoff-Spiel der US-Profiliga gegeben. Die 25-Jährige kam auf 13 Punkte und sechs Assists. Fast ein bisschen wenig, im ersten Duell gegen Atlanta hatte der Allstar schließlich mit 32 Zählern für einen Playoff-Rekord bei den Wings gesorgt.
"Es ist schwierig, gegen uns alle zu verteidigen. Wir haben den Ball gut geteilt, das kann man auf der Anzeigetafel sehen", sagte Sabally nach dem größten Erfolg ihrer bisherigen WNBA-Karriere. Ab Sonntag geht es in einer "Best-of-five"-Serie gegen Hauptrundensieger Las Vegas Aces, Dallas ist dann der große Außenseiter.
Schnitt von 18,6 Punkten in der Hauptrunde
Sabally hofft auf eine Überraschung, der Favorit wird aber besonders sie auf dem Zettel haben. Die Nationalspielerin kam in der Hauptrunde auf einen Schnitt von 18,6 Punkten und zeigte Anfang des Monats bei Indiana Fever (110:100) ihr erstes 40-Punkte-Spiel. Es ist das beste Jahr ihrer US-Laufbahn, mit Fenerbahce Istanbul wurde Sabally in den WNBA-Pausen dreimal türkischer Meister und gewann einmal die Euroleague.
Jetzt winkt in der WNBA sogar ein ganz besonderes Duell. Denn Saballys jüngere Schwester Nyara steht in der Meisterrunde mit New York Liberty ebenfalls unter den besten vier. Beim entscheidenden Sieg zum 2:0 über die Washington Mystics (90:85 n.V.) wurde die 23-Jährige aber erneut nicht eingesetzt. New York spielt nun gegen die Minnesota Lynx oder Connecticut Sun, zum "Sister Act" kann es erst im Finale kommen.
Auszeichnung für die deutlichste Verbesserung
Vor dem Duell gegen Las Vegas am Sonntag ist Satou Sabally für ihren steilen Aufstieg in den USA nun sogar offiziell ausgezeichnet worden. Die Profiliga WNBA ehrte die 25-Jährige am Donnerstag (21.09.2023) als "Most Improved Player 2023". Sabally ist damit die Spielerin, die sich im Vergleich zur Vorsaison am deutlichsten verbessert hat. "Sie ist von Jahr zu Jahr besser geworden. Sie arbeitet extrem hart, und das zahlt sich immer aus", hatte zuletzt bereits der frühere NBA-Star Nowitzki über die Berlinerin gesagt.
Sabally sieht in ihrer Auszeichnung auch ein Signal für den Sport in Deutschland. "Das bedeutet viel für den deutschen Basketball, einen so bedeutenden Preis zu gewinnen. Es ist echt cool und ich freue mich da sehr drüber", sagte sie.