Alexander Zverev in Aktion beim ATP-Turnier in Halle

Rasenturnier in Halle Zverev im Viertelfinale von Halle, Struff gewinnt Krimi

Stand: 19.06.2024 22:10 Uhr

Beim ATP-Tennisturnier in Halle/Westfalen hat Alexander Zverev seine Favoritenrolle erfüllt und das Viertelfinalticket gelöst. Jan-Lennard Struff zog ins Achtelfinale ein. Überraschend stolperte Daniil Medwedew.

Alexander Zverev setzte sich am Mittwochabend (19.06.2024) im Achtelfinale gegen den Italiener Lorenzo Sonego mit 6:4, 7:6 (7:5) durch. Er bekommt es nun am Freitag mit dem Franzosen Arthur Fils zu tun, der Dominik Koepfer mit 6:3, 6:4 bezwang.

Zverev peilt ersten Sieg in Halle/Westfalen an

Ein frühes Break zugunsten des an Nummer zwei gesetzten Deutschen gleich im ersten Spiel stellte im ersten Satz die Weichen. Sonego hatte zunächst große Probleme mit seinem ersten Aufschlag, verbesserte sich aber im zweiten Satz. Zverev punktete nun vermehrt mit Assen, schaffte drei Aufschlagspiele in Folge zu Null. Im Tie-Break behielt die Nummer vier der Welt schließlich die Oberhand - Zverev verwandelte nach 1:43 Stunden seinen ersten Matchball.

Zverev, der vor Wochenfrist zur Regeneration kurzfristig auf seine Teilnahme am Rasenturnier in Stuttgart verzichtet hatte, kann nach dem Einzug ins Viertelfinale weiter auf seinen ersten Titelgewinn im "deutschen Wimbledon" hoffen. 2016 und im Folgejahr hatte der Olympiasieger in Halle jeweils erst im Finale verloren.

Struff gewinnt Auftaktkrimi und tritt gegen Tsitsipas an

Mit einem Kraftakt hat außerdem früher am Mittwoch Jan-Lennard Struff ein weiteres Erstrunden-Aus bei seinem Lieblingsturnier vermieden und ist nach einem Tenniskrimi ins Achtelfinale eingezogen.

Jan-Lennard Struff - "Zehnter Matchball ist unglaublich"

Die deutsche Nummer zwei gewann beim mit 2,4 Millionen Euro dotierten Rasenturnier sein Auftaktmatch gegen gegen den Italiener Luciano Darderi 6:7 (2:7), 7:5, 7:6 (12:10). Nach 2:34 Stunden verwandelte der 33-Jährige erst seinen zehnten Matchball und trifft in der Runde der letzten 16 auf den griechischen Top-Ten-Spieler Stefanos Tsitsipas.

Struff nach Zwangspause mit "Achterbahnfahrt"

Im WDR-Interview bilanzierte Struff nach dem anstrengenden Spiel: "Ich lag krankheitsbedingt ein paar Tage flach. Ich wollte einfach schauen, was passiert. Habe alles versucht, das Ding geholt und darüber bin ich überglücklich." Die Partie sei "emotional eine absolute Achterbahnfahrt" gewesen.

Der Warsteiner Tennisprofi ergänzte: "Viel trainieren konnte ich auf Rasen bisher nicht. Das habe ich auch gespürt, viele leichte Fehler gemacht. Da verzeiht Rasen auch nichts. Ich hoffe, dass ich mich jetzt gut regenerieren kann und will dann wieder angreifen."

Zwei ausgeglichene Sätze zwischen Struff und Darderi

Struff hatte in der vergangenen Woche beim ATP-Turnier in Stuttgart wegen einer Magen-Darm-Verstimmung aufgeben müssen. Die Nachwirkungen davon waren ihm gegen Darderi noch deutlich anzumerken. Struff bewegte sich nicht ganz so gut und leistete sich vor allem im ersten Durchgang zu viele leichte Fehler.

Fast zwei Sätze lang ließen beiden Kontrahenten bei eigenem Aufschlag nichts zu, mit dem ersten Break des Matches sicherte sich Struff den zweiten Durchgang, beim Stand von 2:2 im Entscheidungssatz hatte er erstmals Breakbälle gegen sich und verlor prompt sein Aufschlagspiel gegen den elf Jahre jüngeren 34. der Weltranglisten.

Erst der zehnte Matchball für Struff sitzt

Beim Stand von 5:4 vergab Struff drei Matchbälle, die Entscheidung musste im Tiebreak fallen. Dort wehrte Struff einen Matchball ab und machte das Weiterkommen dann im zehnten Versuch perfekt.

Struff sagte zum dramatischen Spielende: "Der Gegner hatte Matchball, da gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. Das Spiel dann gewonnen zu haben, ist einfach sehr emotional." Bei seinen zehn bisherigen Auftritten in Ostwestfalen war er sieben Mal in Runde eins gescheitert, dreimal verlor er im Achtelfinale.

Daniil Medwedew stolpert gegen Zhang Zhizhen

Überraschend stolperte der an Nummer drei gesetzte Daniil Medwedew. Der Russe verlor sein Achtelfinale gegen Zhang Zhizhen aus China 3:6, 6:2, 6:7. Medwedew startete sehr fehlerhaft im ersten Satz, zeigte zwar im zweiten eine starke Trotzreaktion - doch der Chinese warf nochmal alles in die Waagschale und schlug Medwedew im Tie-Break.