Chantal Hagel hat die TSG Hoffenheim gegen Werder Bremen mit 1:0 in Führung geschossen und wird von ihren Mitspielerinnen gefeiert.

Fußball | Frauen-Bundesliga Hoffenheim will zurück in die Champions League

Stand: 13.09.2023 15:55 Uhr

In der vergangenen Saison haben die Fußballerinnen der TSG Hoffenheim die Champions League verpasst. Zur neuen Saison will das Team mit neuem Trainer wieder angreifen.

So lief die vergangene Saison

In der vergangenen Saison haben die Fußballerinnen der TSG Hoffenheim lange Zeit unter den eigenen Erwartungen gespielt. Darum musste Chefcoach Gabor Gallai kurz vor Weihnachten 2022 gehen. Das Interims-Duo Nadine Rolser und Rico Weber hat übernommen und dem neuen Cheftrainer Stephan Lerch am 13. März eine stabilisierte Mannschaft übergeben. Allerdings war der Rückstand auf das Spitzen-Trio Bayern München, VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt zu groß. Am Ende verpassten die Hoffenheimerinnen die Champions League um sechs Punkte.

Transfers: Wer kam, wer ging?

Die TSG Hoffenheim muss zur neuen Saison eine Reihe von prominenten Abgängen verkraften. Die Abwehrspielerinnen Luana Bühler (Tottenham Hotspur), Linette Hofmann (Tennessee Lady Volunteers) und Katharina Naschenweng (Bayern München) haben den Kraichgau verlassen. Im Mittelfeld muss Chefcoach Lerch Chantal Hagel (VfL Wolfsburg) und Tine De Caigny (RSC Anderlecht) ersetzen.

Die entstehenden Lücken in der Abwehr sollen vor allem Bundesliga-Rückkehrerin Leonie Maier (FC Everton), Lisa Doorn (Ajax Amsterdam) und die Spanierin Marta Cazalla (Grasshopper Club Zürich) schließen. Chiara D'Angelo (SKN St. Pölten) und Jill Janssens (Oud-Heverlee Leuven) wurden für das Mittelfeld verpflichtet. Die 18-jährige Mathilde Janzen wird aus der zweiten Mannschaft hochgezogen.

"Ich bin der Überzeugung, dass wir in der Breite besser aufgestellt sind", sagte Trainer Stephan Lerch vor dem Saisonauftakt. "Das heißt, wir haben mehrere Optionen auf allen Positionen. Das bringt Konkurrenzkampf, der wiederum das Leistungsniveau angebt."

Der Trainer

Lerch ist der Coach, der die Hoffenheimerinnen zurück in die Champions League führen soll. Der 39-Jährige hat bereits die Frauen des VfL Wolfsburg zu drei Meisterschaften und ins Champions-League-Finale geführt, bevor er im April 2021 die U17-Männer der TSG Hoffenheim übernahm. Nach zwei Jahren im Junioren-Bereich wechselte der studierte Sport- und Biologie-Lehrer zurück in die Frauen-Bundesliga. Die Rückkehr in den Frauen-Fußball war nach eigenen Angaben nicht geplant. "Es war einfach eine Tür, die sich geöffnet hat. Und da bin ich durch gegangen."

Dabei war es auch eine Frau, die ihn überhaupt auf die Trainerbank brachte: "Meine damalige Lebensgefährtin und jetzige Frau hat mir den ersten Trainer-Kursus, also die C-Lizenz, zum Geburtstag geschenkt", erzählte er im vereinseigenen Youtube-Kanal. Ob er Männer, Frauen oder Jugendliche trainiert, ist für Lerch "nicht entscheidend". Der größte Unterschied: "Bei den Frauen riecht es besser." Seine Mission ist klar: An die erfolgreiche Rückrunde anknüpfen und Hoffenheim zurück in die Champions League zu führen.

So lief die Vorbereitung

Die Vorbereitung verlief eher durchwachsen. Nach guten Ergebnissen beim Grashopper Club Zürich (3:1) und beim FC Bayern München (2:2) folgte eine unglückliche 2:3-Niederlage bei den Liga-Konkurrentinnen des SC Freiburg. Allerdings hat die Mannschaft Moral bewiesen und zwischenzeitlich einen 0:2-Rückstand aufgeholt. In der zweiten Runde des DFB-Pokals haben die Hoffenheimerinnen beim SV Weinberg hingegen gezeigt, dass sie durchaus in guter Form sind. Schon nach etwa einer halben Stunde sorgten Nicole Billa (5.), Neuzugang Marta Cazalla (9.), Ereleta Memeti (20.) und Franziska Harsch für einen deutlichen Vorsprung. Am Ende war es ein souveräner 7:0-Sieg. Hoffenheim scheint bereit für den Liga-Start. Die Ziele der TSG sind entsprechend ambitioniert: "Hoffentlich unter den ersten drei", sagt Spielführerin Fabienne Dongus, "weil wir dadurch die Chance haben, in der Champions League zu spielen".

Das Auftakt-Programm

Das Auftakt-Programm kommt den Hoffenheimerinnen zugute: Mit dem MSV Duisburg, Werder Bremen, Bayer Leverkusen und dem 1. FC Nürnberg bekommen es die Kraichgauerinnen erstmal mit nominell schwächeren Teams zu tun, bevor sie zum Vizemeister VfL Wolfsburg müssen.